1. Einleitung
1.1 Problemstellung
Jeden Tag werden in Deutschland zehntausende Patienten behandelt. Im Krankenhaus
beträgt die durchschnittliche Behandlungszahl etwa 17,2 Mio. Fälle im Jahr. Die
Häufigkeit von Vorwürfen potentieller Behandlungsfehler gegenüber Ärzten beträgt
derzeit 40.000 pro Jahr. Dabei sind nach dem RKI bei 12.000 Patienten tatsächlich
Behandlungsfehler nachgewiesen worden. Die Vorwürfe richten sich hauptsächlich
gegen die operativen Fachbereiche und besonders auffallend gegen Krankenhausärzte.
Das RKI sieht neben den fachspezifischen Problematiken die Fehler in der Organisation,
der Dokumentation und die Behandlung der Patienten in nicht geeigneten Einrichtungen.
Behandlungsfehler werden immer mehr in den Medien thematisiert. Dies geschieht
unter anderem aus dem Grund, dass die Schäden auf unsere höchsten Rechtsgüter
abzielen – unser Leben und unsere Gesundheit. Die Summe der Arzthaftpflichtschäden
nimmt immer mehr zu. Waren es 1991 nur 80 Mio. €, welche die Betriebshaftpflichtversicherungen
aufbringen mussten, so hat sich dieser Betrag im Jahre 1994 mit
210 Mio. € mehr als verdoppelt. Im Jahr 2003 sind die Schadensaufwendungen sogar
auf 400 Mio. € gestiegen. Dies liegt mitunter darin begründet, dass die Patienten immer
besser durch die Medien oder Patientenschutzverbänden aufgeklärt werden und dadurch
sich eher dazu im Stande fühlen, ihre Rechte einzuklagen. Weitere Gründe finden
sich im ständig steigenden Anspruchsdenken der Patienten. Es besteht immer
weniger Verständnis oder Akzeptanz für schicksalhafte Entwicklungen oder eigene
Fehler. Patienten sind aber auch neugieriger geworden und recherchieren über ihre
Krankheit und die aufgetretenen Symptome im Internet. Dadurch haben sie einen höheren
Bildungsstand als früher und sind eher dazu in der Lage sich selbst ein Bild über
die Krankheit und den Krankheitsverlauf zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Ziel und Aufbau der Arbeit
- 2. Der ärztliche Behandlungsfehler
- 2.1 Definition
- 2.2 Arten von Behandlungsfehlern
- 2.2.1 Diagnosefehler
- 2.2.2 Therapiefehler
- 2.2.3 Übernahmeverschulden
- 2.2.4 Therapeutische Aufklärung
- 2.2.5 Organisationsfehler
- 3. Schadensersatzansprüche
- 3.1 Voraussetzungen für die Arzthaftung
- 3.2 Beweislast
- 3.3 Der eingetretene Schaden
- 4. Risikomanagement
- 4.1 Risikomanagementprozess - 5 Phasen
- 4.2 Instrumente
- 5. Abschlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den ärztlichen Behandlungsfehler und seine Auswirkungen auf Patienten. Ziel ist es, die verschiedenen Formen des Behandlungsfehlers zu analysieren und die rechtlichen Rahmenbedingungen der Arzthaftung zu beleuchten.
- Definition und Arten von Behandlungsfehlern
- Rechtliche Grundlagen der Arzthaftung
- Schadensersatzansprüche bei Behandlungsfehlern
- Risikomanagement in medizinischen Einrichtungen
- Die Rolle der Dokumentation und der Patientenaufklärung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit behandelt die Problematik des ärztlichen Behandlungsfehlers und die wachsende Zahl von Arzthaftungsprozessen. Die zweite Sektion widmet sich der Definition von Behandlungsfehlern und gliedert sie in verschiedene Arten. Der dritte Abschnitt befasst sich mit den rechtlichen Voraussetzungen für die Arzthaftung und den Beweislasten. Kapitel 4 analysiert das Risikomanagement in medizinischen Einrichtungen und die Instrumente zur Minimierung von Fehlern.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen des Gesundheitswesens wie dem ärztlichen Behandlungsfehler, der Arzthaftung, dem Risikomanagement und der Patientenaufklärung. Es werden verschiedene Arten von Behandlungsfehlern, wie z.B. Diagnosefehler, Therapiefehler und Organisationsfehler, analysiert. Weitere wichtige Begriffe sind Schadensersatzansprüche, Beweislast, Dokumentation, Patientenrechte und die Rolle von Versicherungen.
- Arbeit zitieren
- Elisa Altwein (Autor:in), 2011, Der ärztliche Behandlungsfehler, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/176472