In vielen gesellschaftlichen Bereichen wird oftmals über fehlende Transparenz und ein überhandnehmendes Nichtwissen geklagt. Dieses Phänomen lässt sich sowohl in der Politik, als auch in der Wirtschaft, bis hin zu bürokratischen Systemen beobachten. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine aus soziologischer Sicht höchst interessante Thematik, bei der eine Vielzahl von Teilaspekten immer wieder neue Betrachtungsweisen ermöglichen. Die gesellschaftlichen Vor- und Nachteile von Transparenz, und die bewusste oder unbewusste Manipulation derselben, entwickeln bei näherer Beobachtung eine Eigendynamik, die zu erklären oder zumindest zu beschreiben ich in dieser Arbeit versuchen möchte.
Dabei werde ich zunächst auf die Frage der gesellschaftlichen Relevanz der Transparenz eingehen, und einige erhellende Bezüge zu aktuellen Ereignissen und Entwicklungen ziehen, welche den Tatbestand noch einmal verdeutlichen sollen. Anschließend werde ich etwas spezieller auf das Phänomen der Wirkungserklärungen zu sprechen kommen, um die Problematik aus einem etwas differenzierteren Blickwinkel zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- Thema und Abgrenzung
- Betrachtung der Paradoxien der Transparenz
- Die Eigendynamik des Nichtwissens
- Popitz: Die Präventivwirkung des Nichtwissens
- Kommentar
- Elster: Die zwanghafte Suche nach Sinn
- Kommentar
- Young: Die Rolle der Polizei als Verstärker von Abweichung, Konstrukteur von Wirklichkeit und Übersetzer von Phantasien
- Kommentar
- Fazit und Schlusswort
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert das Phänomen der Transparenz und die Paradoxien, die sich aus dem Nichtwissen ergeben. Im Zentrum stehen die Auswirkungen der Transparenz auf soziale Prozesse und die Frage, ob eine vollkommene Transparenz erstrebenswert oder gar möglich ist.
- Die Bedeutung von Transparenz in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen
- Die Auswirkungen von Nichtwissen auf soziale Strukturen und Normen
- Die Rolle von Spekulation und "self-fulfilling-prophecies" in einer Gesellschaft mit mangelnder Transparenz
- Die Präventivwirkung des Nichtwissens als Argument für eine begrenzte Transparenz
- Die Unmöglichkeit einer vollkommenen Transparenz und die daraus resultierenden Herausforderungen für das soziale Zusammenleben
Zusammenfassung der Kapitel
Thema und Abgrenzung
Dieses Kapitel führt in das Thema der Transparenz und des Nichtwissens ein und beschreibt die Relevanz dieser Thematik für verschiedene gesellschaftliche Bereiche. Die Arbeit untersucht die paradoxen Auswirkungen von Transparenz und beleuchtet die eigendynamischen Prozesse, die sich aus dem Nichtwissen ergeben.
Betrachtung der Paradoxien der Transparenz
Das zweite Kapitel beleuchtet die Paradoxien der Transparenz durch die Betrachtung verschiedener theoretischer Ansätze. Es wird die Eigendynamik des Nichtwissens analysiert und die Präventivwirkung des Nichtwissens nach Popitz erläutert. Die Argumente von Elster zur zwanghaften Suche nach Sinn und Youngs Analyse der Rolle der Polizei als Verstärker von Abweichung und Konstrukteur von Wirklichkeit runden die Betrachtung der Paradoxien ab.
Schlüsselwörter
Transparenz, Nichtwissen, Paradoxien, Soziale Prozesse, Eigendynamik, Präventivwirkung, Norm, Sanktion, Spekulation, Gesellschaftliche Strukturen, "self-fulfilling-prophecy", Wirklichkeit, Polizei, Abweichung.
- Quote paper
- Birgit Michels (Author), 2000, Wissen und Nichtwissen - Eine Betrachtung der Paradoxien der Transparenz, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/17389