In einer Gesellschaft wie der russischen, auf die der Fokus in der vorliegenden Arbeit gerichtet ist, fällt eine Einigung auf eine kollektive Identität schwerer als anderen europäischen Nationen. Die hochgradige Heterogenität, die auch nach dem Zerfall der Sowjetunion ein Hauptcharakteristikum des russischen Gesellschaftskörpers ist, engt den Raum der verfügbaren Gemeinsamkeiten ein.
Auf welche Faktoren sich die „alte“ russische Identität stützte, welche Konsequenzen das Ende der Sowjetunion auf dieses Identitätsmodell hatte und welche Veränderungen bezüglich des gesellschaftlichen Selbstverständnisses mit der Transformation seit 1991 eingetreten sind, ist Gegenstand der vorliegenden Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Der Begriff der Identität
- III. Besonderheiten der russischen Bevölkerungsstruktur
- IV. Die Säulen der sowjetrussischen Identität
- IV.1. Voraussetzungen
- IV.2. Eine starke Führungsfigur als einigender Faktor
- IV.3. Die sozialistische Ideologie als Normativ
- IV.4. Weltmachtgeltung - Stolz als Bindeglied
- IV.5. Das Russische als Nationalsprache
- V. Gesellschaftliche Transformation und Identitätsverlust
- V.1. Politische und ökonomische Krise zu Beginn des Transformationsprozesses
- V.2. Identitätsverlust
- VI. Die neue russische Identität - Kontinuität und Wandel
- VI.1. Beginn eines neuen Selbstverständnisses
- VI.1.1. Historische Rückbesinnung
- VI.1.2. Die Renaissance der russisch-orthodoxen Kirche
- VI.1.3. Außenpolitik als Quelle nationaler Geschlossenheit
- VI.1.4. Wladimir Putin: ein neuer starker Mann an der Staatsspitze
- VI.1. Beginn eines neuen Selbstverständnisses
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Transformation der russischen Identität nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Sie untersucht die Faktoren, die die kollektive sowjetrussische Identität prägten, und analysiert den Einfluss des gesellschaftlichen Wandels auf das russische Selbstverständnis.
- Der Begriff der Identität im Kontext der russischen Nation
- Die Struktur der russischen Gesellschaft und die Herausforderungen der Heterogenität
- Die Säulen der sowjetrussischen Identität und deren Einfluss auf die Gesellschaft
- Der Identitätsverlust im Zuge der politischen und ökonomischen Krise nach 1991
- Die Entstehung einer neuen russischen Identität, geprägt durch Kontinuität und Wandel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der russischen Identität ein und beleuchtet die Besonderheiten der russischen Gesellschaftsstruktur. Kapitel II definiert den Begriff der Identität und stellt verschiedene Ansätze aus Psychologie und Politikwissenschaft vor. Kapitel III beschäftigt sich mit den charakteristischen Merkmalen der russischen Nationalstruktur, insbesondere mit der multiethnischen Zusammensetzung der Gesellschaft. In Kapitel IV werden die zentralen Faktoren der sowjetrussischen Identität analysiert, wie z.B. die Rolle der Führungsfigur, die sozialistische Ideologie und die Bedeutung der Weltmachtgeltung. Kapitel V widmet sich dem Identitätsverlust im Zuge der politischen und ökonomischen Krise nach 1991. Schließlich untersucht Kapitel VI die Entstehung einer neuen russischen Identität und die damit verbundenen Prozesse der Kontinuität und des Wandels.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Begriffen russische Identität, Transformation, Sowjetunion, Gesellschaftsstruktur, politische und ökonomische Krise, Kontinuität und Wandel. Sie analysiert die Entstehung und den Wandel der russischen Identität im Kontext der historischen und gesellschaftlichen Entwicklungen nach 1991.
- Arbeit zitieren
- Susanna Ihracký (Autor:in), 2011, Identitätstransformation der russischen Gesellschaft nach 1991, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/171092