Mit der Einführung des Internets wurden und werden zunehmend auch sog. elektronische Zeitungen zur Verfügung gestellt. Das Prinzip der gedruckten Zeitung als selektive Lektüre trifft auch auf ihre elektronischen Pendants zu. Besondere Aufmerksamkeit bezüglich der Berücksichtigung von Selektivität in der Gestaltung ist gerade bei elektronischen Zeitungen notwendig, da sie durch eine Hypertext-Struktur gekennzeichnet sind. Diese Struktur, im Gegensatz zur linearen Struktur der herkömmlichen Zeitung oder des Buches, erlaubt dem Leser seine eigene Textkonstruktion. Deshalb verlangt die Hypertext-Struktur ein hohes Maß an Ordnung und Übersicht, um dem Leser die Auswahl von und die Suche nach bestimmten Artikeln zu erleichtern und ihm seine Leseposition zu verdeutlichen. Denn bei der hohen Anzahl von Verknüpfungen kann der Leser leicht seine Orientierung verlieren. Die folgende Analyse untersucht und vergleicht exemplarisch zwei elektronische Nachrichtenmagazine hinsichtlich ihres Textdesigns. Am Beispiel der Online-Ausgaben des Spiegels und des Focus sollen Vor- und Nachteile in bezug auf die Gestaltung und die damit verbundene Rezeptionsfähigkeit dargestellt werden. Dabei werden sowohl wahrnehmungspsychologische als auch textlinguistische Aspekte die Basis für die Analyse bilden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Orientierung in Online-Nachrichtenmagazinen
- 2.1. Layout und Übersicht
- 2.2. Linkgestaltung und Selektion
- 3. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Funktionsweise der Orientierung im Internet am Beispiel von Online-Nachrichtenmagazinen. Dabei wird die Rezeption von Text und Bild unter Berücksichtigung wahrnehmungspsychologischer und textlinguistischer Aspekte untersucht.
- Rezeption von Text und Bild in Online-Nachrichtenmagazinen
- Hypertextstruktur und Selektionszwang
- Layout und Übersichtlichkeit von Online-Magazinen
- Gestaltung und Rezeptionsfähigkeit von Links
- Vergleich der Online-Ausgaben von Spiegel und Focus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Relevanz der Zeitung als Informationsmedium und die damit verbundenen Herausforderungen dar, wie die Kritik an der Zeitungssprache und der mangelnden Übersichtlichkeit. Es wird darauf hingewiesen, dass Zeitungen heute multimediale Angebote aus Text, Bild und Grafik sind, die für eine selektive Lektüre konzipiert sind. Die Einführung des Internets hat zu elektronischen Zeitungen geführt, die ebenfalls die Prinzipien der selektiven Lektüre aufgreifen. Der Hypertext, der diese elektronischen Zeitungen charakterisiert, bietet dem Leser die Möglichkeit, seine eigene Textkonstruktion zu gestalten, was allerdings auch zu Orientierungsproblemen führen kann.
2. Orientierung in Online-Nachrichtenmagazinen
2.1. Layout und Übersicht
Dieser Abschnitt analysiert die Merkmale von Online-Zeitungen, insbesondere die Dreidimensionalität der Hypertextstruktur und die räumliche Begrenzung des Bildschirms. Es wird darauf hingewiesen, dass die Hypertextstruktur eine selektive Lektüre fördert, die zu Selektionszwang und -druck führt. Die Bedeutung der Strukturierung hinsichtlich Einteilung und Aufbau der Informationseinheiten wird betont, wobei die Anzahl und Anordnung der Links und deren sensorische Wahrnehmung für die Orientierung des Lesers entscheidend sind.
Schlüsselwörter
Online-Nachrichtenmagazine, Textdesign, Hypertext, Selektive Lektüre, Orientierung, Rezeption, Layout, Links, Wahrnehmungspsychologie, Textlinguistik, Spiegel, Focus.
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- Mag. Medienwissenschaft Holger Koch (Author), 2003, Orientierung im Internet - eine Funktionsanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/17094