„Wahre Ordnung, hüte sie. Sie erspart dir Zeit und Mühe.“ Dieses Zitat soll dazu ermahnen, vorgegebene Richtlinien zu befolgen und Dinge zu sortieren. Als Begründung wird das Gewinnen von Zeit und das Ersparen von Anstrengungen angeführt. Eltern, als auch Lehrer wollen Kinder bzw. Schüler dahingehend erziehen, dass sie ein vorgegebenes Verständnis von Ordnung akzeptieren und anhand von Richtlinien ihr Leben gestalten. So hat ein Kinderzimmer aufgeräumt zu sein, eine Schulklasse eine Sitzordnung und der Aufbau eines Aufsatzes eine vorgeschriebene Ordnung zu haben. Ein Kind wird sehr früh mit dem Begriff der Ordnung konfrontiert und soll lernen Ordnungen zu akzeptieren. Doch ist damit wirklich nur die Fähigkeit gemeint Dinge sortieren zu können, sie in eine Reihenfolge zu bringen oder ihnen eine Rangordnung zu geben oder beschreibt der Begriff Ordnung vielmehr, wie das Zusammenleben mit unserer Umwelt und unseren Mitmenschen funktioniert?
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Begriff der sozialen Ordnung und wie diese hergestellt werden kann. Es soll die These verfolgt werden, dass soziale Ordnungen durch Interaktionen zwischen Menschen entstehen. Als Interaktionsraum wird dabei Schule und Unterricht genauer betrachtet. Ausgehend von der Theorie des deutschen Erziehungswissenschaftler Alfred Treml, Unterricht sei simulierte Evolution , soll geklärt werden, inwiefern Interaktionen zwischen Lehrern und Schülern auf die Herstellung von sozialen Ordnungen einwirken. Dabei wird der Ansatz des symbolischen Interaktionismus nach Blumer zugrundegelegt und die Frage gestellt, ob soziale Ordnung in der Schule interaktiv hergestellt werden kann. Dies soll anhand der Forschungsarbeit mit dem Namen learning lessons des amerikanischen Soziologen Hugh Mehan geprüft werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1 Begriffsdefinition Interaktion
- 2.2 Begriffsdefinition symbolischer Interaktionismus
- 2.3 Begriffsdefinition soziale Ordnung
- 2.4 Einordnung der Schüler – Lehrer Interaktion in den Gesamtzusammenhang von Schule
- 2.5 Die interaktive Herstellung sozialer Ordnungen
- 2.6 Symbolisch – interaktionistische Betrachtung des Schulunterrichts am Beispiel der Forschungsarbeit learning lessons von Hugh Mehan
- 2.7 Kritik am symbolischen Interaktionismus
- 3. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Frage, ob soziale Ordnungen durch Interaktionen zwischen Menschen, insbesondere im Schonraum Schule, hergestellt werden können. Sie setzt sich mit der Entstehung sozialer Ordnungen auseinander und analysiert die Rolle der Interaktion zwischen Lehrern und Schülern im Unterricht. Die Arbeit konzentriert sich auf den symbolischen Interaktionismus und dessen Anwendung auf die Analyse von Unterrichtsprozessen, um die Herstellung sozialer Ordnungen zu beleuchten.
- Begriffsdefinition und Analyse von Interaktion, symbolischem Interaktionismus und sozialer Ordnung
- Einordnung der Lehrer-Schüler-Interaktion im Kontext von Schule als „Schonraum“
- Die Rolle der Interaktion bei der Herstellung sozialer Ordnungen
- Anwendung des symbolisch-interaktionistischen Ansatzes auf die Analyse von Unterrichtsprozessen
- Kritik an der These der interaktiven Herstellung von sozialen Ordnungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Begriffs „Ordnung“ im Kontext von Erziehung und stellt die Leitfrage der Arbeit dar: „Kann man mit Hilfe von Interaktion soziale Ordnungen im Schonraum Schule herstellen?“. Sie stellt die Theorie des deutschen Erziehungswissenschaftlers Alfred Treml vor, die den Unterricht als simulierte Evolution betrachtet, und setzt den Rahmen für die Untersuchung des symbolischen Interaktionismus.
2. Hauptteil
Der Hauptteil der Arbeit beginnt mit der Definition von „Interaktion“, „symbolischem Interaktionismus“ und „sozialer Ordnung“. Er ordnet die Interaktion zwischen Lehrer und Schüler in den Gesamtzusammenhang von Schule ein, indem er Tremls Theorie vom „Schonraum“ Schule und der simulierten Evolution im Unterricht beleuchtet. Im Anschluss untersucht der Hauptteil, wie Interaktionen soziale Ordnungen herstellen können, wobei er den Forschungsansatz des symbolischen Interaktionismus nach Blumer einbezieht. Darüber hinaus beleuchtet er die Anwendung des symbolisch-interaktionistischen Ansatzes auf die Analyse von Unterrichtsprozessen und widmet sich kritischen Würdigungen der These der interaktiven Herstellung von sozialen Ordnungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Interaktion, symbolischer Interaktionismus, soziale Ordnung, Unterricht, Schule, Schonraum, simulierte Evolution, Lehrer-Schüler-Interaktion, Forschungsarbeit learning lessons von Hugh Mehan. Sie untersucht den Zusammenhang zwischen Interaktion und der Entstehung sozialer Ordnungen im Kontext von Schule und Unterricht. Dabei werden die Theorien von Alfred Treml und Herbert Blumer sowie empirische Forschungsarbeiten zum symbolischen Interaktionismus herangezogen.
- Arbeit zitieren
- Daniel Zäck (Autor:in), 2010, Kann man mit Hilfe der symbolischen Interaktion soziale Ordnung herstellen?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/170785