Wurden noch im Jahr 2006 mit 44% überwiegend Einzeldienstleistungen ausgeschrieben, tendieren deutsche sowie österreichische Facility Management (FM) Kunden den Medien nach nun dazu, Paketvergaben bzw. Komplettauslagerungen vorzunehmen. Insbesondere die Vergabe von Systemdienstleistungen, im Sinn von integrierten Managementleistungen etwaiger Sekundärprozesse durch einen Generaldienstleister, bietet dem Anschein nach ein hohes Potential für den Industriesektor. Mit knapp 56% begegnet die Mehrheit der befragten Industrieunternehmen einer Gewerke- übergreifenden Dienstleistungsvergabe mit Aufgeschlossenheit, weshalb sich die Vermutung grundsätzlich bestätigen lässt. Theoretisch gestalteten sich Komplettvergaben aber gerade in der Industrie, sowohl aufgrund betrieblicher Rahmenbedingungen aber auch durch auffallenden Mangel an Sachkenntnis und Vertrauen in Dienstleister, als kompliziert. Aus benannten Gründen lehnen 56% der Unternehmen eine Systemdienstleistungsvergabe ab. Trotz des in der Arbeit gebrachten Positivbeispiels aus der Praxis, bleibt demnach diese Art der Vergabe weiterhin auf dem Prüfstand. Die Umsetzung der für die Funktionalvergabe vorgesehenen GEFMA Richtlinieninhalte scheint zudem unnahbar, solange zum einen potentielle Kunden zu beinahe 100% nicht über die Existenz dieser Richtlinien informiert sind geschweige denn deren Inhalt kennen und zum anderen ihre firmeninternen Strukturen und Prozesse nicht selbst reflektieren (können). Denn sowohl die Ergebnisse aus der Umfrage als auch die Stellungnahme eines Experten aus dem GEFMA Arbeitskreis lassen auf genau diese Probleme schließen. Aus dem Praxisbeispiel Petrom S.A. gehen zum einen markante Barrieren auf der Kundenseite hervor und zum anderen erste Erweiterungsansätze für die Systemdienstleistungsvergabe. Aus den Erkenntnissen dieser Arbeit lässt sich schlussfolgern, dass die Entwicklung der Systemdienstleistungsvergabe für den Industriesektor gegenwärtig noch nicht vollzogen ist. Mit zunehmender Anpassung der Vergabeform an den Industriesektor, ist eine mögliche Trendbestätigung in der Zukunft nicht auszuschließen.
Inhaltsverzeichnis
- Eidesstattliche Erklärung
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Zusammenfassung
- Executive summary
- Einleitung
- Hintergrund
- Problemstellung
- Methodik
- Kernaussagen zur Funktionalvergabe nach GEFMA 960 und 733
- Service Dienstleistung (SDL) und Integrale Prozess Verantwortung (ipv®)
- Methoden der Ergebnisformulierung und Leistungsbeschreibung
- Merkmalsbeschreibung nach GEFMA 960 und 733
- Leistungsbeschreibung
- Leistungsvereinbarungen
- Gruppierung der Verantwortungsintensität
- Konzepte als Angebote
- Bewertung der Angebote
- Bewertungsverfahren
- Anbietervorauswahl und Angebotsbewertung
- Feintuning
- Praxisbeispiel xxxxxxx
- Allgemeine Angaben
- XXXXXX
- Corporate Real Estate Management (CREM)
- XXXXXX
- Projektbeschreibung
- Ansprüche von XXXXXX und aus der GEFMA 733 und 960
- Systemdienstleistung & Integrale Prozessverantwortung bei XXXXXX
- Anforderungsformulierung an Dienstleistungen von XXXXXX
- Anforderungsformulierung in der Ausschreibung
- Vertragliche Anforderungsformulierung
- Leistungsvereinbarungen
- Verantwortungsintensität
- Bewertung der Angebote
- Konzeptionelle Angebote
- Bewertungsverfahren
- Feintuning
- Praxisteil Marktumfrage
- Vorteile vs. Nachteile der Funktionalvergabe
- Leistungsverzeichnis vs. Ergebnisformulierung
- Der spezielle Kunde - der industrielle Sektor
- Theoretisches Wissen bzw. Wissen ums Unternehmen
- Bestandsaufnahme und Dokumentation
- Realisierung von Optimierungen
- Vergabe von Systemdienstleistungen
- Personalqualifizierung seitens der Dienstleister
- Bewertungsverfahren
- Beratungsleistung durch den Dienstleister
- Wahrnehmung der GEFMA Richtlinien
- Marktentwicklung
- Abschließende Stellungnahme
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Funktionalvergabe komplexer FM Dienstleistungen nach den Richtlinien der GEFMA 733 und 960. Ziel ist es, ein tieferes Verständnis für die Prozesse und Methoden der Funktionalvergabe zu entwickeln und deren Anwendung in einem Praxisbeispiel zu demonstrieren.
- Analyse der GEFMA Richtlinien 733 und 960 im Kontext der Funktionalvergabe
- Untersuchung der Methoden der Ergebnisformulierung und Leistungsbeschreibung
- Bewertung verschiedener Ansätze zur Angebotsbewertung und Vertragsgestaltung
- Anwendung der Funktionalvergabe in einem realen Praxisbeispiel
- Bewertung der Vor- und Nachteile der Funktionalvergabe im Vergleich zu anderen Vergabemodellen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Funktionalvergabe von FM Dienstleistungen ein und beleuchtet den Hintergrund, die Problemstellung und die angewandte Methodik. Kapitel 2 befasst sich mit den Kernaussagen zur Funktionalvergabe nach GEFMA 960 und 733, einschließlich der Definition von Service Dienstleistungen, der integralen Prozessverantwortung und der Methoden zur Ergebnisformulierung und Leistungsbeschreibung. In Kapitel 3 wird ein Praxisbeispiel vorgestellt, das die Anwendung der Funktionalvergabe in einem realen Kontext demonstriert. Kapitel 4 analysiert die Ergebnisse einer Marktumfrage zu den Vor- und Nachteilen der Funktionalvergabe sowie zu den spezifischen Bedürfnissen des industriellen Sektors. Abschließend werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen gegeben.
Schlüsselwörter
Funktionalvergabe, FM Dienstleistungen, GEFMA 733, GEFMA 960, Ergebnisformulierung, Leistungsbeschreibung, Vertragsgestaltung, Praxisbeispiel, Marktumfrage, Industriebetriebe, integrale Prozessverantwortung.
- Quote paper
- BA Arlett Daberkow (Author), 2009, Funktionalvergabe von komplexen FM Dienstleistungen nach GEFMA 733 und 960, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/170500