Carlo Maria Mariani ist ein Künstler, der wie kein anderer "in Motiv und Manier aus dem Fundus der abendländischen Kunstgeschichte" zitiert. Von der Antike bis zur Moderne sind viele Künstler vertreten. Der Betrachter hat ein Déjà-Vu Erlebnis. Vieles kommt bekannt vor. Das Gedächtnis beginnt wie beim Rätselraten nach bekannten Elementen zu suchen und zuzuordnen. Aber neben direkten und verfremdeten Zitaten findet man in seinem Oeuvre auch einige Neuerfindungen, die trotz eigener Komposition und Idee immer ein Hauch von Vertrautheit suggerieren.
Das Thema der vorliegenden Hausarbeit des Hauptseminars „Phänomene der Verfremdung "...im Falle eines Falles wirbt große Kunst für alles..."“ ist daher dieser außerordentliche Künstler, Carlo Maria Mariani, und seine Rezeption der Kunstgeschichte. Das Augenmerk soll auf die zitierten Künstler und die Intention der Imitation und Verfremdung dieser gelegt werden.
Im ersten Teil dieser Arbeit wird kurz auf Marianis Biografie eingegangen, da die Kenntnis über sein bisheriges Leben dem Rezipienten hilft, zu verstehen, warum gerade genau die Sujets und die Elemente in seinen Gemälden verwendet werden, die er eben benutzt. Im zweiten Schritt soll der Blick auf einige seiner Werke gerichtet werden. Die Werke werden zunächst einmal in die zwei großen Gruppen "Direktes Zitat" und "Verfremdetes Zitat" eingeteilt. Erstere ist nochmals unterteilt in "Kopie", "Kopie + Ergänzung", "Verbesserte Kopie", letztere in "Paraphrase", "Machart", "Derivat", "Parodie" und "Entlehnung". Der Schwerpunkt liegt auf der Entlehnung. Als kurzer Exkurs wird auch auf Marianis Schönheitskonzept eingegangen.
In der Schlussbetrachtung soll nochmals zusammenfassend die Funktion der Rezeption der Kunstgeschichte durch Mariani betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biografie Carlo Maria Marianis
- Werke
- Direktes Zitat
- Kopie
- Kopie Ergänzung
- Verbesserte Kopie
- Exkurs „Schönheit“
- Verfremdetes Zitat
- Paraphrase
- „Machart“
- Parodie
- Derivat
- Entlehnung
- Direktes Zitat
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit dem Künstler Carlo Maria Mariani und seiner Rezeption der Kunstgeschichte. Die Arbeit analysiert die in seinen Werken präsenten Zitate und untersucht die Intention dahinter. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie Mariani klassische Kunstwerke imitiert und gleichzeitig verfremdet.
- Biographie von Carlo Maria Mariani und seine künstlerischen Einflüsse
- Analyse von Marianis Werken, die in direkte und verfremdete Zitate unterteilt werden
- Untersuchung der Funktion und Bedeutung von Marianis Rezeption der Kunstgeschichte
- Die Rolle der Imitation und Verfremdung in Marianis Werk
- Marianis Konzept von „Schönheit“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt den Künstler Carlo Maria Mariani und seinen Umgang mit der Kunstgeschichte vor. Sie erklärt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
Die Biografie beleuchtet die wichtigsten Stationen im Leben Marianis, wobei der Schwerpunkt auf den Einflüssen liegt, die seine künstlerische Entwicklung prägten. Hier wird besonders die Bedeutung seiner Zeit in Rom, seiner Familie und seinen frühen Begegnungen mit Kunstwerken hervorgehoben.
Der Abschnitt „Werke“ untersucht die Werke von Mariani und gliedert sie in zwei Kategorien: „Direktes Zitat“ und „Verfremdetes Zitat“. Das „Direkte Zitat“ beinhaltet Kopien klassischer Werke, die sowohl unverändert als auch mit Ergänzungen oder Verbesserungen vorkommen. Der Abschnitt beleuchtet die Intention Marianis hinter diesen Kopien und die Frage, wie er durch die Imitation nicht nur die Maltechniken, sondern auch die Philosophie und Persönlichkeit der alten Meister in seine Werke integriert.
Der Exkurs „Schönheit“ analysiert kurz Marianis Konzept von „Schönheit“ und stellt seine Beziehung zu den klassischen Werken dar.
Der Abschnitt „Verfremdetes Zitat“ befasst sich mit der Verfremdung klassischer Werke in Marianis Kunst. Es werden verschiedene Formen der Verfremdung wie Paraphrase, „Machart“, Parodie, Derivat und Entlehnung behandelt. Der Schwerpunkt liegt auf der Entlehnung, die die Verwendung von Motiven und Elementen aus der Kunstgeschichte in einem neuen Kontext untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Kunstgeschichte, Zitat, Imitation, Verfremdung, Rezeption, Carlo Maria Mariani, klassische Werke, alte Meister, „Schönheit“, Paraphrase, Parodie, Derivat, Entlehnung, Maltechniken, Philosophie, Persönlichkeit, Kunstgeschichte, Italien, Rom, Trastevere, Vatikan, Michelangelo, Raffael, Caravaggio, Tintoretto, Modigliani, Goethe, Baudelaire, Rimbaud, Jung, „Zeit“, „Tod“, „Sterblichkeit“, heidnische Mythen, griechisch-römische.
- Arbeit zitieren
- Thusinta Mahendrarajah (Autor:in), 2008, Carlo Maria Mariani - Alles Déjà-Vu?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/169183