Befasst man sich mit Themen, welche die Entwicklung des Mittelstands in Deutschland beschreiben, so lassen sich verstärkt Berichte, Statistiken und Meinungen finden, die dem Mittelstand eine eher schwierige Zukunft prognostizieren. Behauptungen wie „Der Mittelstand, das flexible Herz der deutschen Wirtschaft, droht erdrückt zu werden“1 erscheinen aber etwas übertrieben. Statistiken wie die Strukturanalyse des Instituts für
Mittelstandsforschung (IfM) an der Universität Mannheim bestätigen jedoch, dass es derzeit um den Mittelstand in Deutschland nicht zum Besten bestellt ist. Während im Zeitraum 1987 bis 1992 die Zahl der Betriebe mit bis zu 500 Mitarbeitern um ca. 21.000
stieg, gab es im Zeitraum von 1992 bis 1998 lediglich eine zahlenmäßige Zunahme dieser Betriebe in Höhe von 6.200.
So belegen die neuesten Daten des IfM an der Universität in
Bonn ebenfalls, dass die Position des Mittelstands im Konjunkturgeschehen stark in den Sog des Abschwungs geraten ist.
Ein Grund für die allmählich stagnierende Entwicklung mittelständischer Unternehmen kann den Großunternehmen zugeschrieben werden. Durch Fusionen bauen diese
fortwährend Vorteile durch Synergieeffekte u. a. in den Bereichen Beschaffung, Forschung und Entwicklung, Vertrieb sowie bei der Kapitalausstattung aus und entziehen damit dem Mittelstand in immer größerem Maße seinen Nährboden.
Dagegen verfügen KMUs (kleine und mittlere Unternehmen) aber auch über große Vorteile gegenüber großen Unternehmen. Sie liegen u. a. in deren hohen Flexibilität sowie bei den qualitativen Vorzügen der Mitarbeiter. Die einfachen Organisationsstrukturen mittlerer Unternehmen bergen ebenfalls einen großen Nutzen in sich. Diese scheinen aufgrund ihrer leichten Überschaubarkeit einer schnellen Durchsetzung von Entscheidungen. Der Erfolg von kleinen und mittleren Unternehmen kann somit in deren raschen
Reaktionsfähigkeit auf die sich immer schneller entwickelnden Veränderungen der Umwelt
eines Unternehmens liegen.
[...]
1 Vgl. Der Spiegel, (1994), Ausgabe Nr. 23, S. 94.
Inhaltsverzeichnis
- Teil 1: Einleitung, Definitionen, Grundlagen und Notwenigkeiten der strategischen Unternehmensplanung in mittelständischen Unternehmen
- 1. Einleitung
- 1.1 Problembeschreibung und Zielsetzung der Diplomarbeit
- 1.2 Die Methodik dieser Diplomarbeit
- 1.3 Die Abgrenzungskriterien des Begriffs Mittelstand
- 1.3.1 Quantitative Abgrenzungskriterien
- 1.3.2 Qualitative Abgrenzungskriterien
- 1.4 Die Struktur und die Bedeutung des Mittelstands in Deutschland
- 1.5 Die Definition des Begriffs „Erfolgsfaktor“
- 1.6 Die Einordnung der strategischen Planung in der Unternehmensplanung
- 1.6.1 Die Definition des Begriffs Planung
- 1.6.2 Die Unternehmensplanung
- 1.6.3 Die Definition des Begriffs „Strategie“
- 1.6.4 Die strategische Unternehmensplanung
- 1.6.5 Der Prozess der strategischen Unternehmensplanung
- 2. Problembereiche mittelständischer Unternehmen und die Notwendigkeit zur strategischen Unternehmensplanung
- 2.1 Die prinzipiellen Problembereiche mittelständischer Unternehmen
- 2.1.1 Mittelständische Betriebe vs. große Unternehmen
- 2.1.2 Die Arbeitsüberlastung der mittelständischen Unternehmer
- 2.1.3 Die mangelnde Qualifikation mittelständischer Unternehmer
- 2.1.4 Die fehlenden Kontrollorgane in mittelständischen Unternehmen
- 2.2 Die gegenwärtigen Problembereiche mittelständischer Unternehmen
- 2.2.1 Die unzureichende Nachfolgeplanung in mittelständischen Unternehmen
- 2.2.2 Globalisierung - Herausforderung und Chance für den Mittelstand
- 2.2.3 Neue Richtlinien für die Vergabe von Krediten
- 3. Die Planungstechniken der strategischen Planung
- 3.1 Die Definition und Funktionen der Planungsmethoden
- 3.1.1 Die instrumentale Funktion der Planungsmethoden
- 3.2 Die Gliederung der verschiedenen Planungsmethoden
- 3.3 Die Methodik der Umweltanalyse
- 3.3.1 Die Analysetechniken der Umweltanalyse
- 3.3.2 Die Analyse der globalen Umwelt
- 3.3.4 Die Inhalte und Techniken der Branchenanalyse
- 3.4 Die Methodik der Unternehmensanalyse
- 3.4.1 Die Planungsinstrumente der Unternehmensanalyse
- Teil 2: Eine empirische Analyse mittelständischer Unternehmen in Ostwürttemberg
- 4. Die Datenerhebung
- 4.1 Der untersuchte Wirtschaftsraum
- 4.1.2 Die geographische Lage und die Demographie Ostwürttembergs
- 4.1.3 Die wirtschaftliche Struktur Ostwürttembergs
- 4.2 Die Auswahl der Probanden
- 4.3 Die Auswahl des Messinstrumentes
- 4.4 Die Datengüte
- 4.4.1 Die Datenobjektivität
- 4.4.2 Die Datenvalidität
- 4.4.3 Die Reliabilität der Daten
- 4.4.4 Die Repräsentativität
- 4.5 Das Anschreiben an die Unternehmen
- 4.6 Der Aufbau des Fragebogens
- 5. Die statistische Auswertung der empirischen Untersuchung
- 5.1 Rücklaufquote und verwendbare Fragebögen
- 5.2 Fragebogenkritik
- 5.3 Die Datenaufbereitung
- 5.3.1 Die Messung und Bestimmung des Erfolgs im befragten Unternehmen
- 5.3.2 Die Messung des Grades der strategischen Planung im befragten Unternehmen
- 5.4 Die statistische Auswertung der Fragen zur persönlichen Einstellung mittelständischer Unternehmer zur strategischen Planung
- 5.4.1 Die Auswertung der Frage Nr. 1
- 5.4.2 Die Auswertung der Frage Nr. 2
- 5.4.3 Die Auswertung der Frage Nr. 3
- 5.5 Fragen zur strategischen Planung im Unternehmen
- 5.5.1 Die Auswertung der Frage Nr. 4
- 5.5.2 Die Auswertung der Frage Nr. 5
- 5.5.3 Die Auswertung der Frage Nr. 6
- 5.5.4 Die Auswertung der Frage Nr. 7
- 5.5.5 Die Auswertung der Frage Nr. 8
- 5.5.6 Die Auswertung der Frage Nr. 9
- 5.5.7 Die Auswertung der Frage Nr. 10
- 5.5.8 Die Auswertung der Frage Nr. 11
- 5.5.9 Die Auswertung der Frage Nr. 12
- 5.5.10 Die Auswertung der Fragen Nr. 13 - 15
- 5.5.11 Die Auswertung der Frage Nr. 16
- 5.5.12 Die Auswertung der Frage Nr. 17
- 5.5.13 Die Auswertung der Frage Nr. 18
- 5.5.14 Die Auswertung der Frage Nr. 19
- 5.5.15 Die Auswertung der Frage Nr. 20.1
- 5.5.16 Die Auswertung der Frage Nr. 20.2
- 5.5.17 Die Auswertung der Frage Nr. 21
- 5.5.18 Die Auswertung der Frage Nr. 22
- 5.5.19 Die Auswertung der Frage Nr. 23
- 6. Die Interpretation der Ergebnisse
- 6.1 Die Interpretation der Ergebnisse auf die einzelnen Fragestellungen
- 6.2 Der Einfluss der strategischen Planung auf den Erfolg
- 6.2.1 Der Erfolg mittelständischer Unternehmen in Ostwürttemberg
- 6.2.2 Die Planungsfreudigkeit mittelständischer Unternehmen in Ostwürttemberg
- 6.3 Der Zusammenhang zwischen strategischer Planung und Erfolg
- 6.3.1 Einwirkung der strategischen Planung auf den Erfolg eines Unternehmens -Fallstudie Branche A
- 6.3.2 Einwirkung der strategischen Planung auf den Erfolg eines Unternehmens -Fallstudie Branche B
- 6.3.3 Einwirkung der strategischen Planung auf den Erfolg eines Unternehmens -Fallstudie Branche C
- 7. Fazit und Ausblick
- Definition und Bedeutung des Begriffs Mittelstand
- Herausforderungen und Problembereiche mittelständischer Unternehmen
- Bedeutung und Methoden der strategischen Planung
- Empirische Analyse der strategischen Planung im Mittelstand
- Zusammenhang zwischen strategischer Planung und Unternehmenserfolg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der strategischen Planung im Mittelstand und untersucht, inwieweit sie ein Erfolgsfaktor ist. Die Untersuchung erfolgt anhand einer empirischen Analyse von 993 mittelständischen Unternehmen in Ostwürttemberg.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problematik der strategischen Planung im Mittelstand sowie die Zielsetzung und Methodik der Untersuchung darlegt. Anschließend werden die Abgrenzungskriterien des Begriffs Mittelstand, die Struktur und Bedeutung des Mittelstands in Deutschland sowie die Definition des Begriffs „Erfolgsfaktor“ beleuchtet. Weiterhin werden die Unternehmensplanung, die strategische Unternehmensplanung und der Prozess der strategischen Unternehmensplanung definiert.
Kapitel 2 analysiert die Problembereiche mittelständischer Unternehmen und erläutert die Notwendigkeit der strategischen Planung. Dabei werden die prinzipiellen Problembereiche, die gegenwärtigen Herausforderungen und die Planungstechniken der strategischen Planung näher betrachtet.
Kapitel 3 befasst sich mit den Planungstechniken der strategischen Planung. Die Definition und Funktionen der Planungsmethoden, die Gliederung der verschiedenen Planungsmethoden sowie die Methodik der Umwelt- und Unternehmensanalyse werden ausführlich dargestellt.
Kapitel 4 beschreibt die Datenerhebung der empirischen Analyse. Der untersuchte Wirtschaftsraum Ostwürttemberg, die Auswahl der Probanden, die Auswahl des Messinstrumentes, die Datengüte und der Aufbau des Fragebogens werden erläutert.
Kapitel 5 präsentiert die statistische Auswertung der empirischen Untersuchung. Die Rücklaufquote, die Fragebogenkritik, die Datenaufbereitung und die Auswertung der einzelnen Fragen werden detailliert beschrieben.
Kapitel 6 widmet sich der Interpretation der Ergebnisse der empirischen Untersuchung. Es wird der Einfluss der strategischen Planung auf den Erfolg mittelständischer Unternehmen in Ostwürttemberg untersucht und der Zusammenhang zwischen strategischer Planung und Erfolg analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert sich auf folgende Schlüsselwörter: Strategische Planung, Mittelstand, Erfolgsfaktor, Unternehmensplanung, Umweltanalyse, Unternehmensanalyse, Ostwürttemberg, empirische Untersuchung, Fragebogen, statistische Auswertung, Interpretation der Ergebnisse.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2003, Strategische Planung als Erfolgsfaktor im Mittelstand? Eine empirische Untersuchung bei 993 Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/16913