In der ästhetischen Gestaltungsweise der Räume als mythische Räume liegt eine Gemeinsamkeit in E. A. Poes, „Der Untergang des Hauses Usher“, F. Kafkas, „Der Bau“ und T. Bernhards, „Das Kalkwerk“. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, daß in allen drei Texten wissenschaftliches und rationalistisches Denken und Handeln scheitern. Die Aufklärung unterliegt dem Mythos. Mit ästhetischen Mitteln übt Kunst Kritik an überzogenem Rationalismus und einer entzauberten Welt. Dieser Rationalismus findet sich jedoch nicht in immer gleicher Form und Intensität in allen drei Texten, sondern er liegt in unterschiedlicher Ausprägung vor, die mit der räumlichen Gestaltung korreliert.
Inhaltsverzeichnis
- Symbolische Formen als Modelle der Erkenntnis
- Ordnungsweisen der Welt
- Der Raum
- Mythischer Raum
- Ästhetischer Raum
- Theoretischer Raum
- Funktion des Ästhetischen Raumes
- EDGAR ALLAN POE, DER UNTERGANG DES HAUSES USHER
- Topographie
- Mythische Qualitäten
- Analogie Haus - Mensch
- Mad Trist
- Rationalistischer Gegenpol
- FRANZ KAFKA, DER BAU
- Topographie
- Der Bau als mythischer Ort
- Mythenbildung
- Analytisch - rationalistisches Denken
- Verhältnis Tier - Bau
- Ambivalenz
- THOMAS BERNHARD, DAS KALKWERK
- Topographie
- Subjectum agens
- Mythische Räume
- Sicking
- Das Kalkwerk
- Beziehung Konrad - Kalkwerk
- Die Bank
- Wissenschaft
- Metaphysisches Deutungsangebot
- JENSEITS DER AUFKLÄRUNG?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Darstellung mythischen Raumes und mythischen Denkens in den Werken von E. A. Poe (Der Untergang des Hauses Usher), F. Kafka (Der Bau) und T. Bernhard (Das Kalkwerk) anhand der Kriterien von Ernst Cassirer.
- Die Rolle des Raumes in der Konstruktion von mythischen Welten
- Die Verbindung von mythischem Denken und Raumvorstellungen
- Die Unterschiede zwischen mythischem, ästhetischem und theoretischem Raum
- Die Verwendung von Raum als Symbol in literarischen Texten
- Die Beziehung zwischen mythischem Raum und der rationalistischen Denkweise
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in Ernst Cassirers Theorie der symbolischen Formen, wobei der Fokus auf die drei Ordnungsweisen der Welt – Wissenschaft, Kunst und Mythos – liegt. Besonderes Augenmerk wird auf die Rolle des Raumes in diesen Ordnungsweisen gelegt.
In den folgenden Kapiteln wird jeweils die räumliche Darstellung in einem der ausgewählten Werke analysiert.
Im Kapitel über Edgar Allan Poe wird die Topographie des Hauses Usher und seine mythische Bedeutung untersucht.
Das Kapitel über Franz Kafka befasst sich mit der Darstellung des Baus als mythischer Ort und untersucht, wie die Mythenbildung und das Verhältnis von Tier und Bau die Struktur des Werks beeinflussen.
Das Kapitel über Thomas Bernhard analysiert den mythischen Charakter des Kalkwerks und die Beziehung von Konrad zum Kalkwerk.
Schlüsselwörter
Mythischer Raum, Symbolische Formen, Ernst Cassirer, Edgar Allan Poe, Der Untergang des Hauses Usher, Franz Kafka, Der Bau, Thomas Bernhard, Das Kalkwerk, Architektur, Literatur, Raumvorstellung, Mythenbildung.
- Quote paper
- Mechthild Speicher (Author), 1999, Untersuchung zum mythischen Raum und mythischen Denken bei E. A. Poe "Der Untergang des Hauses Usher", F. Kafka "Der Bau" und T. Bernhard "Das Kalkwerk" , Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/168973