1. Einleitung
Untersucht man beispielsweise die Historie einer Gegend, so ist man zwangsläufig
auf die, die betreffende Region Bezug nehmenden Urkunden angewiesen. Nun
ist allerdings ein beachtlicher Anteil dieser erhaltenen Urkunden gefälscht oder
verunechtet.1 Für den Historiker ist es nun von erheblicher Wichtigkeit, herauszufinden,
welches der ihm vorliegenden Dokumente echt beziehungsweise unecht
ist. Hier hat die Diplomatik, diesen Begriff prägte 1681 Jean Mabillon, ihren
Schwerpunkt, denn sie ist die Wissenschaft von Urkunden und beschäftigt sich
insbesondere mit der Urkundenkritik, dem discrimen veri ac falsi.2
Sie ist inhaltlich verbunden mit der Sphragistik, welche die Echtheit, Gestalt
und Aussagekraft von Siegeln untersucht3, und in besonderem Maße mit der Paläographie,
der Wissenschaft von alten Schriften.4
Mit Hilfe der Paläographie können Handschriften und Urkunden zeitlich und
örtlich eingeordnet werden, zum Teil kann sogar der jeweilige Schreiber identifiziert
werden.5
Der wichtigste Betrachtungsgegenstand der Urkundenforschung ist jedoch die
Urkunde selbst: „Eine Urkunde ist ein in bestimmten Formen abgefasstes, beglaubigtes
und daher verbindliches Schriftstück, das ein Rechtsgeschäft dokumentiert.“
6
Ebenso als Urkunde gelten die „[…] im Verkehr des Herrschers mit seinen Beamten
oder Unterthanen oder dieser untereinander erwachsenen Ausfertigungen,
welche ein Rechtsgeschäft anordnen, vorbereiten, einleiten, oder auf seine Ausführung
bezüglich sind.“7
Aus dieser Definition ergibt sich, dass die Diplomatiker eine große Menge an
Dokumenten auf ihre Echtheit zu untersuchen hatten und haben. Die wichtigsten
Merkmale einer Urkunde, die bei der Aufdeckung einer Fälschung von Bedeutung
sind, sollen im Folgenden erläutert und beschrieben werden. Nach einer Darstellung
der verschiedenen Urkundenarten werde ich mich mit der Frage nach den
Aspekten auseinandersetzen, die ein Urkundenforscher beim discrimen veri ac
falsi zu betrachten hat. Anschließend sollen die inneren Merkmale einer Urkunde,
wie der Aufbau, die Sprache und der Stil erläutert werden und schließlich die äußeren
Merkmale, wie Schreibstoff, Zeichen, Siegel und in besonderem Maße die
Schrift herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Für die Diplomatik relevante Merkmale einer Urkunde
- 2.1. Urkundenarten
- 2.2. Innere Merkmale einer Urkunde
- 2.2.1. Teile einer Urkunde
- 2.2.2. Urkundensprache
- 2.2.3. Verwendete Vorlagen und Stil einer Urkunde
- 2.3. Äußere Merkmale einer Urkunde
- 2.3.1. Beschreibstoffe
- 2.3.2. Unterschriften und Zeichen
- 2.3.3. Das Siegel
- 2.3.4. Urkundenschrift
- 3. Zusammenfassung
- 4. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Diplomatik, der Wissenschaft von Urkunden, und analysiert wichtige Merkmale, die zur Beurteilung der Echtheit von historischen Dokumenten dienen. Ziel ist es, die komplexen Aspekte der Urkundenforschung aufzuzeigen und die Methoden zur Unterscheidung von authentischen und gefälschten Urkunden zu erläutern.
- Klassifizierung verschiedener Urkundenarten
- Analyse der inneren Merkmale einer Urkunde (Aufbau, Sprache, Stil, Vorlagen)
- Untersuchung der äußeren Merkmale einer Urkunde (Schreibstoff, Zeichen, Siegel, Schrift)
- Bedeutung der Diplomatik für die historische Forschung
- Zusammenhang zwischen Diplomatik und verwandten Wissenschaften (Sphragistik, Paläographie)
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung erläutert die Bedeutung der Urkundenforschung für die historische Forschung und stellt die Diplomatik als Wissenschaft von Urkunden und ihrer Kritik vor.
2. Für die Diplomatik relevante Merkmale einer Urkunde
Dieses Kapitel befasst sich mit den wichtigsten Merkmalen einer Urkunde, die für die Beurteilung ihrer Echtheit relevant sind. Es werden verschiedene Urkundenarten wie Kaiser-, Königs-, Papst- und Privaturkunden vorgestellt und in Bezug auf ihre Form und Inhalte analysiert.
2.1. Urkundenarten
Dieser Abschnitt behandelt die verschiedenen Urkundenarten und ihre jeweiligen Eigenschaften. Hierbei werden insbesondere Kaiser- und Königsurkunden, Papsturkunden und Privaturkunden betrachtet.
2.2. Innere Merkmale einer Urkunde
Dieser Abschnitt befasst sich mit den inneren Merkmalen einer Urkunde. Dazu gehören der Aufbau einer Urkunde mit ihren verschiedenen Teilen, die verwendete Sprache, die Vorlagen und der Stil des Verfassers.
2.2.1. Teile einer Urkunde
Dieser Abschnitt beschreibt die verschiedenen Teile einer Urkunde, angefangen vom Eingangsprotokoll über den Kontext bis hin zum Schlussprotokoll.
2.2.2. Urkundensprache
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Bedeutung der Urkundensprache für die Diplomatik. Es wird gezeigt, wie die Verwendung von Latein, insbesondere des Mittel- und Vulgärlateins, Rückschlüsse auf die zeitliche und örtliche Einordnung der Urkunde ermöglicht.
2.2.3. Verwendete Vorlagen und Stil einer Urkunde
Dieser Abschnitt beleuchtet die Verwendung von Vorlagen, sogenannten Formularen oder Vorurkunden, bei der Erstellung von Urkunden im Mittelalter. Er erklärt die Funktion und Bedeutung dieser Formulare für die Diplomatik.
2.3. Äußere Merkmale einer Urkunde
Dieser Abschnitt befasst sich mit den äußeren Merkmalen einer Urkunde, wie dem Schreibstoff, den Unterschriften und Zeichen, dem Siegel und der Urkundenschrift.
2.3.1. Beschreibstoffe
Dieser Abschnitt erläutert die verschiedenen Beschreibstoffe, die für die Erstellung von Urkunden verwendet wurden.
2.3.2. Unterschriften und Zeichen
Dieser Abschnitt beschreibt die Bedeutung von Unterschriften und Zeichen in Urkunden für die Diplomatik. Hier werden insbesondere die verschiedenen Arten von Namensmonogrammen und andere charakteristische Zeichen behandelt.
2.3.3. Das Siegel
Dieser Abschnitt befasst sich mit dem Siegel als wichtiges Merkmal von Urkunden. Er erläutert die Funktion und Bedeutung des Siegels für die Diplomatik.
2.3.4. Urkundenschrift
Dieser Abschnitt untersucht die Urkundenschrift und ihre Bedeutung für die Diplomatik. Er zeigt, wie die Schriftart und Schreibweise von Urkunden Rückschlüsse auf die zeitliche und örtliche Einordnung der Urkunde ermöglichen.
Schlüsselwörter
Diplomatik, Urkunden, Urkundenkritik, discrimen veri ac falsi, Sphragistik, Paläographie, Urkundenarten, Kaiserurkunden, Königsurkunden, Papsturkunden, Privaturkunden, innere Merkmale, äußere Merkmale, Aufbau, Sprache, Stil, Vorlagen, Schreibstoff, Zeichen, Siegel, Urkundenschrift, historische Forschung.
- Arbeit zitieren
- Sonja Levat (Autor:in), 2009, Für die Diplomatik relevante Merkmale einer Urkunde, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/167625