In der heutigen Zeit meint Kleidung weit mehr als nur die reine Bedeckung oder ein Schutz des Körpers. Neben diesen grundlegenden Funktionen, kann mittels individueller Kombinationen diverser Kleidungsstücke und Textilien auch unsere Gruppenzugehörigkeit oder Selbstdarstellung nach Außen repräsentiert werden. Mode hat dementsprechend auch eine ästhetische sowie soziale Funktion. Doch auch bereits im Mittelalter lässt sich ein solch ähnliches Phänomen finden und Bekleidung erfüllt auch zu dieser Zeit ihren Zweck.
Gegenstand dieser Hausarbeit ist die Untersuchung der Kleidung im Mittelalter. Im Vordergrund steht die Herausarbeitung der damaligen Funktionen dieser, insbesondere in Bezug auf die Darstellung in der Literatur. Da Kleidung direkt mit ihrem Träger verbunden ist und damit öffentlich zugänglich, nimmt sie einen besonderen Stellenwert ein, die zur Distinktion verhilft. Im Mittelalter hängt die Wahl der Bekleidung vom individuellen Stand in der Gesellschaft ab. Das Kleid hat hier einen Verweischarakter zur Identifizierung des Standes. Insbesondere die Winterlieder von Neidhart umfassen sehr umfangreiche Kleiderbeschreibungen, weswegen sich diese hervorragend für eine Analyse eignen. Diese thematisieren jeweils die Konfrontation zwischen dem Sänger-Ich bzw. dem niederen Adel Neidhart und einer Gruppe von Dörpern. Hiervon werden wiederum zwei Lieder behandelt, unter anderem das Winterlied 36. Der Fokus dieser Arbeit wird allerdings auf dem Winterlied 27 liegen. Unter dem Aspekt Kleidung fallen in dieser Arbeit auch die ritterliche Rüstung und ihre einzelnen Bestandteile und Waffen. Hinzugezogen werden außerdem auch Haare.
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- Anonym (Author), 2025, Vestimentäre Grenzüberschreitungen. Die dörperliche Nachahmung und Gegenrede bei Neidhart, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1667935