[...] Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt bei den Zeitschriften und Zeitungen. Auf die
Literarische Alternativpresse kann nur insoweit eingegangen werden, wie es dem
Verfasser für die Gesamtentwicklung notwendig erscheint. Die Kleinverleger werden
erwähnt, weil sie für das Entstehen der Gegenbuchmesse und der Mini Pressen
Messe verantwortlich sind und diese entscheidend zu der Bekanntmachung und der
Verbreitung dieser Presseform beigetragen haben.
Das Selbstverständnis dieser Presse, wie sie sich finanziert, ihr Verhältnis zur
Werbung, der innere Aufbau und die äußere Gestaltung unterscheiden sie von der
übrigen Presse. Wo diese Unterschiede liegen ist Teil der Betrachtung.
Die Entwicklung der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg ist stark durch
die amerikanische Kultur geprägt. Es überrascht daher nicht, daß diese
Publikationsform ihren Ursprung in Nordamerika hat. Deswegen wird in einem Kapitel
die Entwicklung der amerikanischen Untergrundpresse dargestellt.
Die Bundesrepublik der sechziger Jahre ist unter anderem gekennzeichnet
durch das Entstehen einer außerparlamentarischen Opposition. Ihr Widerstand gegen
die Pressekonzentration, die daraus resultierende Bereitschaft Gegenöffentlichkeit
herzustellen, und das Bestreben verschwiegene und unterbliebene Nachrichten publik
zu machen, sind die Voraussetzung für das Entstehen der Alternativpresse.
Einzelne Strömungen der breiten Palette der Alternativbewegung und deren
Publikationen, wie politische und spirituelle Zeitschriften und Veröffentlichungen der
Frauenemanzipationsbewegung werden skizziert. Die Auswahl der genannten Titel
richtet sich danach, inwieweit sie nach Meinung des Verfassers prägend für die
Gesamtentwicklung dieser Presseform sind.
Seit 1979 erscheint in West-Berlin DIE TAGESZEITUNG. Sie ist die erste
täglich und überregional erscheinende Alternativzeitung und mit 160 Beschäftigten der
größte selbstverwaltete Betrieb. Deshalb wird das Projekt hier vorgestellt.
Parallel zur Alternativbewegung entstehen die Stadtzeitschriften, die schon bald
einen festen Platz in der Medienlandschaft einnehmen. Ebenso die in den achtziger
Jahren entstehenden Wochenzeitungen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist alternativ an der Alternativpresse?
- Zum Begriff
- Thematik/Erscheinungsweise
- Äußerliche Form
- Selbstverständnis
- Innerer Aufbau
- Finanzen
- Anzeigen
- Entwicklung der amerikanischen Untergrundpresse
- Die Beatgeneration
- Die periodischen Publikationen der Beatniks
- Die sechziger Jahre
- Amerikanische Untergrundnachrichtenagenturen
- Die amerikanische Untergrundpresse etabliert sich
- Entstehung und Verbreitung der Alternativpresse in der Bundesrepublik
- Widerstand der Außerparlamentarischen Opposition gegen die Pressekonzentration
- Gegenöffentlichkeit
- Kleinverlage
- Gegenbuchmesse
- Minipressen Messe
- Das Literarische Informationszentrum
- Die siebziger Jahre: Entwicklung zum Sprachrohr der Alternativbewegung
- Über Landkommunen und spirituelle Zeitschriften
- Der Begriff Underground wird veramarktet
- Die Alternativbewegung
- Interssengemeinschaften
- Frauenzeitschriften
- Politische Zeitschriften und Zeitungen
- Die tageszeitung (taz)
- Großstadtpublikationen
- Stadtzeitschriften
- Wochenzeitungen
- Stadtillustrierte
- Hindernisse und Rückschläge
- Repressionen
- Beispiele der Strafverfolgung gegen die Alternativpresse
- Pleiten
- ID - Informaionsdienst e.V. : Zentrum für alternative Medien
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zeichnet die Entwicklung der Alternativpresse in der Bundesrepublik Deutschland der vergangenen zwanzig Jahre nach. Sie untersucht, wie die Alternativpresse als Medium für jugendliche Protestbewegungen dient und Kritik an bestehenden politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen artikuliert. Der Autor beleuchtet die Entwicklung der Alternativpresse im Kontext der Protestbewegungen und deren Einbindung in das Zeitgeschehen.
- Die Entstehung und Verbreitung der Alternativpresse in der Bundesrepublik
- Die Entwicklung der Alternativpresse als Sprachrohr der Alternativbewegung
- Die Herausforderungen und Hindernisse, denen die Alternativpresse begegnet
- Die Rolle der Alternativpresse in der Meinungsvielfalt
- Die Bedeutung des Zentrums für alternative Medien
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Alternativpresse als Medium für jugendliche Protestbewegungen vor, die Kritik an bestehenden politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen artikulieren. Sie untersucht die Entwicklung der Alternativpresse im Kontext der Protestbewegungen und deren Einbindung in das Zeitgeschehen.
- Was ist alternativ an der Alternativpresse?: Dieses Kapitel untersucht den Begriff der Alternativpresse, ihre Themen, Erscheinungsformen, äußere Gestaltung, Selbstverständnis, inneren Aufbau, Finanzen und Anzeigenpolitik.
- Entwicklung der amerikanischen Untergrundpresse: Dieses Kapitel beleuchtet die Entwicklung der amerikanischen Untergrundpresse, die als Ursprung der deutschen Alternativpresse gilt, mit Fokus auf die Beatgeneration, die periodischen Publikationen der Beatniks, die Entwicklungen der sechziger Jahre, amerikanische Untergrundnachrichtenagenturen und die Etablierung der amerikanischen Untergrundpresse.
- Entstehung und Verbreitung der Alternativpresse in der Bundesrepublik: Dieses Kapitel behandelt den Widerstand der Außerparlamentarischen Opposition gegen die Pressekonzentration in der Bundesrepublik, die Entstehung von Gegenöffentlichkeit, die Rolle von Kleinverlagen, Gegenbuchmessen, Minipressen Messen und dem Literarischen Informationszentrum.
- Die siebziger Jahre: Entwicklung zum Sprachrohr der Alternativbewegung: Dieses Kapitel untersucht die Entwicklung der Alternativpresse in den siebziger Jahren, wobei es auf die Rolle von Landkommunen und spirituellen Zeitschriften, die Vermarktung des Begriffs „Underground“, die verschiedenen Strömungen der Alternativbewegung, Interssengemeinschaften, Frauenzeitschriften und politische Zeitschriften und Zeitungen eingeht.
- Die tageszeitung (taz): Dieses Kapitel stellt die tageszeitung (taz) als die erste täglich und überregional erscheinende Alternativzeitung in West-Berlin vor.
- Großstadtpublikationen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entstehung und Entwicklung von Stadtzeitschriften, Wochenzeitungen und Stadtillustrierten.
- Hindernisse und Rückschläge: Dieses Kapitel behandelt die Repressionen, mit denen die Alternativpresse konfrontiert war, darunter Beispiele der Strafverfolgung und Beschlagnahme von Ausgaben, sowie Pleiten und finanzielle Schwierigkeiten.
Schlüsselwörter
Alternativpresse, Untergrundpresse, Protestbewegung, Gegenöffentlichkeit, Pressekonzentration, Meinungsvielfalt, Zeitgeschehen, Bundesrepublik Deutschland, Amerika, Beatgeneration, taz, Stadtzeitschriften, Repressionen, Zentrum für alternative Medien.
- Arbeit zitieren
- Jan Sandmann (Autor:in), 1987, Alternativpresse: vom Untergrundblatt zur Hochglanzzeitschrift, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/16603