In diesem Kurzbeitrag geht es entsprechend der übergreifenden Fragestellung um den Rhein
als Metapher und Projektionsfläche. Der Autor beschäftigt sich als
Sozialpsychologe/Literatursoziologe nach einleitenden allgemeinen Hinweisen zur Realität
von Geschichte, Lage und Entwicklung des Rheins als Fluss mit dem Rheinmythos als
sinnstiftender Zuschreibung. Deutlich wird nicht nur die seit nunmehr zwei Jahrhunderten von
deutschen Romantikern literarisch begründete und bis heute wirksame projektive
Anthropomorphisierung des Rheins als gütiger "Vater Rhein", sondern auch Verarbeitung
und Nutzung dieses Rhein-Bildes und seiner einzelnen Bestandteile wie z.B. Landschaft des
mittleren Rheintals oder des verführerischen Rheinfelsens Loreley sowohl für grundlegende
kulturelle Interessen als auch für aktuelle kommerzielle Zwecke. (Zur Veranschaulichung
seiner Thesen und Hinweise verweist der Autor weniger auf wissenschaftliche als vielmehr
auf literarische Texte aus den letztbeiden Jahrhunderten in Form einer ´faction´-Montage)
Inhaltsverzeichnis
- Im wirklichen Leben
- Das Rheinische
- Die Grenze
- Gegenüber diesem historischen Bogenschlag
- Die zuerst von Clemens Brentano verklärte Loreley-Sage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text analysiert den Rhein als Metapher und Projektionsfläche. Der Autor, ein Sozialpsychologe und Literatursoziologe, beleuchtet sowohl die historische Realität des Rheins als Fluss als auch den Rheinmythos, der als sinnstiftende Zuschreibung fungiert.
- Der Rhein als Projektionsfläche für deutsche Romantik und Emotionen
- Die Anthropomorphisierung des Rheins als "Vater Rhein"
- Die Nutzung des Rhein-Bildes in Kultur und Kommerz
- Die Bedeutung des Rheins als ethnischer Schmelztiegel
- Der Einfluss des Rheinmythos auf die deutsche Kultur und Identität
Zusammenfassung der Kapitel
Im wirklichen Leben
Dieses Kapitel stellt den "Vater Rhein" im Kontext der heutigen Zeit vor. Es wird die Bedeutung des Rheins als Fluss, Nationalsymbol und Namensgeber zweier deutscher Bundesländer hervorgehoben.
Das Rheinische
Das Kapitel thematisiert die Dualität des Rheinischen, die sich in den geografischen und kulturellen Gegensätzen zwischen links- und rechtsrheinischen Gebieten manifestiert.
Die Grenze
Dieses Kapitel beleuchtet die Durchlässigkeit der Grenze am Rhein, sowohl im Hinblick auf den Austausch von Menschen und Waren als auch als symbolischer Ausdruck der Vermischung von Kulturen und Identitäten.
Gegenüber diesem historischen Bogenschlag
Dieses Kapitel behandelt den Rheinmythos im Kontext der deutschen Romantik. Es werden die literarischen Einflüsse von Clemens Brentano, Achim von Arnim und Friedrich Hölderlin auf die stilistische Darstellung des Rheins als "Vater Rhein" beleuchtet.
Schlüsselwörter
Der Text befasst sich mit den Themen Rheinmythos, Anthropomorphisierung, deutsche Romantik, ethnischer Schmelztiegel, Kulturgeschichte, Nationalsymbol, Projektionsfläche, literarische Metapher und historische Virtualität.
- Arbeit zitieren
- Dr. Richard Albrecht (Autor:in), 2003, “VATER RHEIN” - Über einen Fluss als Mythos, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/16516