Eine Studentin möchte in der Mittagspause im Foyer eines Gebäudes auf dem Campus ihr Mittagessen genießen und ein wenig vor sich hin träumen, bevor sie zum nächsten Seminar geht. Ein anderer Student setzt sich direkt neben sie und zündet sich eine Zigarette an. Sie bekommt Qualm in die Augen, sodass diese anfangen zu tränen und ihr Essen ihr nicht mehr schmeckt.
Bestrebt, die Situation zu ändern, stehen ihr verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die Studentin könnte zum Beispiel gehen und sich einen anderen (für sie angenehmeren Ort) suchen. Sie könnte aber auch mit ihrem Kommilitonen sprechen und versuchen, ihn davon zu überzeugen, dass er geht oder aufhört zu rauchen. Die Art und Weise der Frage oder Handlung (sie könnte die Zigarette einfach aus seinem Mund nehmen und sie ausdrücken) wird ausschlaggebend für seine Handlungsweise und seine Sicht auf die Kommilitonin sein. Aber nicht nur ihre Reaktion, sondern auch seine Bereitschaft zur Handlung beeinflusst den „Überredungsversuch“.
Im alltäglichen Leben versuchen wir selbst oft, Einstellungen unserer Mitmenschen durch Überredung zu ändern und sind auch dem Versuch der persuasiven Einflussnahme ausgesetzt. Das oben genannte Beispiel lässt dabei schon die Komplexität und die Verkettung unterschiedlich wirkender Faktoren für die Einstellungsänderung durch Kommunikation erahnen.
In dieser Arbeit geht es um die Situations-, Mitteilungs- und Senderfaktoren, von denen eine Einstellungsänderung durch Kommunikation abhängt.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Die Situation
- Der Sender
- Attraktivität
- Glaubwürdigkeit
- Macht
- Der Schläfer-Effekt (sleeper-effect)
- Die Mitteilung
- Einseitige versus zweiseitige Kommunikation
- Anfangs- versus Endeffekte
- Reaktanz und Bumerangeffekt
- Furchterregende Kommunikation
- Ausmaß der beabsichtigten Einstellungsänderung
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, die verschiedenen Faktoren zu analysieren, die die Einstellungsänderung durch Kommunikation beeinflussen. Der Fokus liegt dabei auf den Situati-ons-, Mitteilungs- und Senderfaktoren.
- Die Rolle des Senders in der persuasiven Kommunikation
- Die Relevanz der Attraktivität, Glaubwürdigkeit und Macht des Senders
- Der Einfluss von Mitteilungsfaktoren wie Einseitigkeit, Anfangs- und Endeffekten sowie Reaktanz
- Die Bedeutung der subjektiven Wahrnehmung und Verarbeitung der Mitteilung durch den Empfänger
- Die Wirkungsmechanismen von furchterregender Kommunikation
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine allgemeine Einführung in das Thema der Einstellungsänderung durch Kommunikation und stellt das Beispiel einer Studentin dar, die mit dem Rauch eines Kommilitonen konfrontiert ist. Dieses Beispiel veranschaulicht die Komplexität der Faktoren, die bei persuasiver Kommunikation eine Rolle spielen.
Im zweiten Kapitel werden die Situati-onsfaktoren erläutert, die die Wirksamkeit einer persuasiven Kommunikation beeinflussen, wie z.B. die Wahrnehmung des Senders durch den Empfänger, die Verarbeitung der Mitteilung und die Beziehung des Empfängers zum Einstellungsobjekt.
Kapitel drei behandelt die Eigenschaften des Senders, die Einfluss auf die Einstellungsänderung haben. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die Attraktivität, Glaubwürdigkeit und Macht des Senders gelegt.
Das vierte Kapitel befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Mitteilung selbst, wie z.B. der Einseitigkeit versus Zweiseitigkeit der Kommunikation, Anfangs- und Endeffekten, Reaktanz und Bumerangeffekt sowie furchterregender Kommunikation.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen dieser Arbeit sind Einstellungsänderung durch Kommunikation, Senderfaktoren, Mitteilungsfaktoren, Attraktivität, Glaubwürdigkeit, Macht, Reaktanz, Bumerangeffekt und furchterregende Kommunikation.
- Quote paper
- Anja Meisner (Author), 1999, Einstellungsänderung durch Kommunikation, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/164857