Der folgende Text versucht, die zentralen Fragestellungen und Problematiken der diokletianischen Christenverfolgung genauer zu beleuchten und diverse Herangehensweisen an die bis heute nicht eindeutig klargestellten Geschehnisse des ausgehenden 3. Jahrhunderts vorzustellen.
Hierbei dominiert das Rätsel um die Motive und Ziele der Maßnahmen, wobei sich die Darstellungsweisen des Sachverhaltes von bloßem Zufall des Beginns der Verfolgungen bis hin zur Absicht einer systematischen Ausrottung des Christentums erstrecken und reichlich Zündstoff in einer kaum noch zu überblickenden Diskussion um die diokletianische Christenverfolgung geben. Damit eng verbunden ist die Frage nach dem erstaunlich späten Zeitpunkt der Verordnungen gegen die Christen, die erst am Ende der Regierungszeit und kurz vor der Abdankung Diokletians und Maximians erlassen wurden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Urheberschaft der Verfolgungen und die Frage, ob Diokletian selbst als Initiator der folgenschweren Edikte verantwortlich gemacht werden kann, oder er vielmehr eine Marionette in den Machenschaften des Galerius, seines angeblich tollwütigen Caesaren des Ostens, war. In einem letzten Punkt wird schließlich auf die Auswirkungen der Verfolgung auf die Christen und die Durchführung der Erlasse im Reich kurz eingegangen. Weitere immer wieder thematisierte Streitpunkte unter den Historiker bilden außerdem die Glaubwürdigkeit des lateinischen Rhetoriklehrers und christlichen Apologeten Laktanz und der Vergleich der Aussagen mit Euseb, dem Vater der Kirchengeschichte, was im Folgenden zu gegebenem Anlass berücksichtig wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motive und Ziele der Großen Verfolgung
- Mögliche Ursachen
- Eine misslungene Opferschau?
- Vermutungen
- Wahrscheinliche Ursachen und Ziele
- Mögliche Ursachen
- Die Fragen nach dem Zeitpunkt
- Das Rätsel um den Initiator
- Die Folgen der Erlasse
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der diokletianischen Christenverfolgung, die als „Große Verfolgung“ in die Geschichte der römischen Kirche einging. Er analysiert die Motive und Ziele dieser Verfolgung, beleuchtet die Frage nach ihrem Zeitpunkt sowie die Rolle Diokletians als Initiator. Zudem werden die Folgen der Verfolgung auf die Christen und die Durchführung der Erlasse im Reich behandelt. Der Text befasst sich auch mit der Glaubwürdigkeit der Hauptquellen, insbesondere der Werke von Laktanz und Euseb.
- Motive und Ziele der diokletianischen Christenverfolgung
- Der Zeitpunkt der Verordnungen gegen die Christen
- Die Urheberschaft der Verfolgungen
- Die Folgen der Verfolgung auf die Christen
- Die Glaubwürdigkeit der Hauptquellen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die diokletianische Christenverfolgung ein und stellt den historischen Kontext dar. Sie betont die Bedeutung der Verfolgung für die Geschichte des römischen Christentums und erläutert die Herausforderungen, die sich aus der spärlichen Quellenlage und der umstrittenen Glaubwürdigkeit der Hauptquellen ergeben.
Motive und Ziele der Großen Verfolgung
Dieses Kapitel untersucht die Motive und Ziele der diokletianischen Christenverfolgung. Es analysiert verschiedene Theorien, darunter die Möglichkeit einer misslungenen Opferschau, die die Verfolgung ausgelöst haben könnte. Es werden auch andere Vermutungen und mögliche Ursachen für die Verfolgung diskutiert, sowie die Frage, ob Diokletian eine systematische Ausrottung des Christentums anstrebte.
Die Fragen nach dem Zeitpunkt
Das Kapitel behandelt die Frage nach dem Zeitpunkt der Verordnungen gegen die Christen, die erst am Ende der Regierungszeit Diokletians erlassen wurden. Es stellt die Frage, warum die Verfolgung so spät eingeleitet wurde und welche Faktoren dazu beigetragen haben könnten.
Das Rätsel um den Initiator
Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage nach dem Initiator der Verfolgungen. Es wird untersucht, ob Diokletian selbst als Urheber der Edikte verantwortlich gemacht werden kann, oder ob er von Galerius, seinem Caesaren des Ostens, beeinflusst wurde.
Die Folgen der Erlasse
Das Kapitel beleuchtet die Auswirkungen der Verfolgung auf die Christen und die Durchführung der Erlasse im Reich. Es betrachtet die Reaktion der Christen auf die Verfolgung sowie die Herausforderungen, die sich bei der Umsetzung der Edikte stellten.
Schlüsselwörter
Die diokletianische Christenverfolgung, Große Verfolgung, Motive, Ziele, Zeitpunkt, Initiator, Folgen, Laktanz, Euseb, Glaubwürdigkeit, Hauptquellen, heidnische Götter, Christenheit, römische Kirche, Staatsämter, Kirchen, Augustus, Blutbad, friedliches Zusammenleben, willkürliche Maßnahmen, Opferschau, Heer, Beamtenschaft, Edikte, Historiker, Forschung, Quellenlage, Diskussion.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2008, Diokletian und die Christenverfolgung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/164293