Die klassischen Instrumente der Wohnungspolitik (Objekt- vs. Subjektförderung) ließen sich nach dem Anschluss der DDR an die BRD nicht einfach so auf den spezifischen ostdeutschen Wohnungsmarkt anwenden. Es mussten neue Instrumente entwickelt und angewendet werden. Eines davon ist der 2002 von der rot-grünen Bundesregierung initiierte Stadtumbau Ost.
Wohnungspolitik in Deutschland wird in diesem Zusammenhang als alle politischen und verbandlichen Aktivitäten bezeichnet, die sich mit der Wohnraumversorgung der Bevölkerung, dem Neubau, der Modernisierung und der Erhaltung von Wohnungen befassen (Schubert 2006). Diese Vorstellung scheint aber inzwischen überholt, denn erstmals in der Geschichte der Wohnungspolitik in Deutschland geht es beim Stadtumbau als Teil der Städtebauförderung eben nicht mehr nur im Schaffung, Erhaltung oder Modernisierung sondern explizit auch um Rückbau leer stehenden Wohnraums. Mit der Einführung des Stadtumbauprogramms wurde somit ein völlig neuer Weg eingeschlagen, der neben der Aufwertung einzelner Stadtteile auch den Abriss leer stehender Wohnung vorsieht. Wie es soweit kommen konnte
und welche Ziele mit dem neuen Instrument Stadtumbau verfolgt werden, soll diese Arbeit klären.
Zunächst wird dabei die Ausgangslage, die zur Einführung des Stadtumbauprogramms geführt hat, beschrieben, anschließend auf den Grundgedanken und die rechtliche Verortung des Stadtumbauprogramms und die Umsetzung des Programms selbst eingegangen und zum Abschluss einige negative Auswirkungen des Programms zusammentragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangslage
- Stadtumbauprogramm „Stadtumbau Ost“
- Grundgedanke
- Umsetzung
- Kritik
- Aussichten und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit beleuchtet das Programm „Stadtumbau Ost“, das im Kontext der Transformation des ostdeutschen Wohnungsmarktes nach der Wiedervereinigung entstanden ist. Sie untersucht die Entstehung des Programms, die darin verfolgten Ziele sowie die Umsetzung und Kritikpunkte des Programms.
- Die Herausforderungen des ostdeutschen Wohnungsmarktes nach der Wiedervereinigung.
- Die Entwicklung und Ziele des „Stadtumbau Ost“-Programms.
- Die Umsetzung des Programms und dessen Erfolge und Misserfolge.
- Die Kritik an dem Programm und mögliche Alternativen.
- Zukünftige Herausforderungen im Bereich der Stadtentwicklung und Wohnungspolitik in Ostdeutschland.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des „Stadtumbau Ost“-Programms ein und erläutert die Notwendigkeit dieses neuen Instruments in der deutschen Wohnungspolitik. Im zweiten Kapitel wird die Ausgangslage der ostdeutschen Wohnungspolitik nach der Wiedervereinigung dargestellt, die durch hohe Leerstände und einen hohen Sanierungsbedarf geprägt war. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem „Stadtumbau Ost“-Programm, dessen Grundgedanke und rechtliche Verortung erläutert werden. Des Weiteren werden die verschiedenen Aspekte der Umsetzung des Programms dargestellt, die sich von der Auswahl von Sanierungsgebieten bis hin zur Förderung von Abrissmaßnahmen erstrecken. Abschließend werden einige negative Auswirkungen des Programms beleuchtet.
Schlüsselwörter
Stadtumbau Ost, Wohnungspolitik, ostdeutscher Wohnungsmarkt, Wiedervereinigung, Leerstand, Sanierung, Abriss, Städtebauförderung, Großwohnsiedlungen, Plattenbau, öffentliche Förderung, private Investitionen, Marktwirtschaft, sozialistische Lebenswirklichkeit.
- Arbeit zitieren
- Michel Blumenstein (Autor:in), 2010, Neue Wege in der deutschen Wohnungspolitik: Stadtumbau Ost, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/163472