Den Bezugsrahmen dieser Arbeit bildet die internationale Corporate-
Governance-Diskussion, die ihre Existenz insbesondere der Internationalisierung
der Wirtschaft und der damit einhergehenden Verflechtung der
Güter- und Kapitalmärkte verdankt. Die Globalisierung des wirtschaftlichen
Handelns bedingt, dass sowohl der sich ergebende internationale Wettbewerb
als auch die diesen regelnden Rahmenbedingungen in steigendem
Maße zu berücksichtigen sind.1 Einen Teil dieser Rahmenbedingungen
bildet die Corporate Governance2 eines Unternehmens, eines Landes,
eines Wirtschaftsraums. Insbesondere die spektakulären Unternehmenszusammenbrüche
in Europa und den USA verhelfen dem Thema aktuell
zu großem Auftrieb.
1 Vgl. Nassauer, F., 2000, S. 179 ff.
2 Der mittlerweile international gebräuchliche Ausdruck „Corporate Governance“
umfasst dabei ein breites Themenspektrum zum Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht.
Kernelemente sind hierbei insbesondere Fragestellungen der Unternehmensleitung
und -kontrolle für eine langfristige Wertschöpfung, die Investor Relations
sowie die Beziehungen zu den übrigen Stakeholdern (Angestellte, Kunden,
Lieferanten, gesellschaftliche Interessengruppen wie Gewerkschaften).
In diesem Rahmen hat bereits in den letzten 20 Jahren immer wieder ein intensiver
Systemvergleich und eine Auseinandersetzung über die potenzielle Überlegenheit
einzelner Systeme stattgefunden, wobei es meist um eine Gegenüberstellung
des anlgo-amerikanischen und des kontinentaleuropäischen Systems
der Corporate Governance geht.2 Dieser Systemvergleich soll, unter der besonderen
Fokussierung Deutschlands auf der einen und den USA auf der anderen
Seite, den Rahmen dieser Arbeit bilden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bezugsrahmen
- Begriffsabgrenzung
- Problemstellung
- Zielsetzung
- Vorgehensweise
- Gegenüberstellung Deutschland - USA
- Shareholder- versus Stakeholder-Orientierung im Unternehmen
- Deutschland: Koordinierter Kapitalismus
- USA: Marktorientierter Kapitalismus
- Konstitutionelle Elemente deutscher Corporate Governance
- Finanzsysteme
- Aktienmarkt und Aktienbesitz, die „Deutschland-AG“
- Zwischenfazit
- Ursachen und Anzeichen einer möglichen Konvergenz internationaler Corporate Governance
- Internationalisierung und Integration der Finanzmärkte
- Die Rolle institutioneller Investoren
- Entflechtung der „,Deutschland AG”
- Wandel in der Beziehung zu den Anteilseignern
- Zwischenfazit
- Komplementarität innerhalb konsistenter Systeme
- Konvergenz?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht den Stand und die Herausforderungen von Corporate Governance in Deutschland und den USA. Im Fokus steht dabei die mögliche Konvergenz beider Ansätze. Ziel ist es, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Systeme aufzuzeigen und zu analysieren, ob sich eine Annäherung im Bereich der Corporate Governance abzeichnet.
- Shareholder- versus Stakeholder-Orientierung
- Unterschiede in den Finanzsystemen
- Die Rolle institutioneller Investoren
- Entwicklung der „Deutschland-AG“
- Mögliche Konvergenz der beiden Ansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert den Bezugsrahmen, die Begriffsabgrenzung, die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit. Anschließend erfolgt eine Gegenüberstellung der deutschen und amerikanischen Corporate Governance, wobei die unterschiedlichen Orientierungen auf Shareholder und Stakeholder sowie die konstitutionellen Elemente der deutschen Corporate Governance im Detail betrachtet werden.
Im dritten Kapitel werden Ursachen und Anzeichen einer möglichen Konvergenz internationaler Corporate Governance analysiert. Die Themen Internationalisierung der Finanzmärkte, die Rolle institutioneller Investoren, die Entflechtung der „Deutschland AG“ und der Wandel in der Beziehung zu den Anteilseignern werden dabei beleuchtet.
Kapitel 4 behandelt die Komplementarität innerhalb konsistenter Systeme, während Kapitel 5 die Frage nach einer tatsächlichen Konvergenz von Corporate Governance in Deutschland und den USA diskutiert.
Schlüsselwörter
Corporate Governance, Deutschland, USA, Shareholder-Orientierung, Stakeholder-Orientierung, Finanzsysteme, institutionelle Investoren, Konvergenz, „Deutschland-AG“, Internationalisierung, Integration
- Quote paper
- Anonym (Author), 2002, Corporate Governance in Deutschland und den USA - Stand und Herausforderungen -, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/16240