Die Area Studies erleben derzeit weltweit eine Revitalisierung, welche aus europäischen und amerikanischen Debatten um die Neugestaltung der Area Studies hervorgeht. Ein Hauptgrund für das „Wiederaufleben“ der Area Studies sind vielfältige Globalisierungsprozesse innerhalb derer genaue Kenntnisse lokaler, regionaler sowie transnationaler und transkultureller Beziehungen an Bedeutung gewinnen. Wesentliche Vorstellungen des Zusammenhangs von Raum und Kultur werden hinterfragt und zugleich Grenzen und Räume im wechselseitigen Verhältnis zwischen dem Globalen und dem Lokalen „reterritorialisiert“. Dies hat wiederum Auswirkungen auf die Wissenschaft wo sich das Verhältnis von Fachdisziplinen und Area Studies und die Weiterentwicklung von interdisziplinären Arbeitsformen verändert.
„Even if still a debated domain, the extraordinary growth and worldwide coverage of Area Studies scholarship and teaching in the US has no equivalent elsewhere in the world. Paris and London have gathered numerous intellectuals from other parts of the globe, and many European universities have, or have had, comoarable centers or programs, but they are mostly focused on their colonial or ex-colonial possessions. (…) Only the US has numerous universities with multiple Area Studies Centers, Institutes, and Programs dealing simultaneously with several regions of the world.”
Dieses Zitat soll ein Stück weit den Fokus der folgenden Arbeit verdeutlichen. In Abgrenzung zur Auseinandersetzung mit Entwicklung und Synthese der Area Studies in Deutschland, soll es in dieser Arbeit stellenweise auch um die für den deutschsprachigen Raum durchaus interessanten amerikanischen Entwicklungen bezüglich dieses Themas gehen. Denn die Area Studies sind nirgendwo so weit verbreitet, so gut institutionalisiert und, zumindest zeitweise, so sehr umstritten wie in den USA.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Entwicklung und Synthese der Area Studies
- 2.1. Was zeichnet das Konzept der Area Studies aus?
- 2.2. Wissenschaftsgeschichtlicher Abriss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, die Entwicklung und den Stand der Area Studies in Deutschland im Vergleich zu den USA zu beleuchten. Sie untersucht die Gründe für die deutlich stärkere Ausprägung der Area Studies in den USA und hinterfragt die Rolle von Geschichte, Politik und Wissenschaft in diesem Prozess.
- Entwicklung und Charakterisierung des Konzepts der Area Studies
- Wissenschaftshistorische Betrachtung der Area Studies in Deutschland und den USA
- Die Rolle der Politik, insbesondere des Kalten Krieges, auf die Entwicklung der Area Studies
- Die Bedeutung von Interdisziplinarität und der Einfluss von Kolonialismus auf die Area Studies
- Das Verhältnis von Fachdisziplinen und Area Studies am Beispiel der Geschichtswissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Area Studies ein und beleuchtet die aktuelle Revitalisierung dieses Forschungszweigs im Kontext von Globalisierungsprozessen. Sie stellt die Besonderheiten der Area Studies in den USA heraus und zeigt die Unterschiede zu Deutschland auf. Die Arbeit fokussiert sich auf die Frage, warum die universitäre Ausprägung der Area Studies in Deutschland deutlich schwächer ausgebildet ist als in den USA.
2. Entwicklung und Synthese der Area Studies
2.1. Was zeichnet das Konzept der Area Studies aus?
Dieser Abschnitt definiert das Konzept der Area Studies und erläutert die Unterschiede zum Begriff der Regionalwissenschaften. Die Arbeit konzentriert sich auf interdisziplinäre Kooperationen und Forschungszentren, die sich mit bestimmten Regionen befassen. Es werden sechs zentrale Punkte des Konzepts der Area Studies vorgestellt, die das Konzept in seiner Breite und Tiefe beleuchten.
2.2. Wissenschaftsgeschichtlicher Abriss
Dieser Abschnitt beleuchtet die Entwicklung der Area Studies in Deutschland und den USA im 20. Jahrhundert. Er untersucht die Gründe für die schwächere Ausprägung der Area Studies in Deutschland, insbesondere im Kontext des Zweiten Weltkriegs und der NS-Zeit. Die enge Verknüpfung der Auslandswissenschaften mit nationalsozialistischen Interessen führte nach 1945 zu einem negativen Image, das die Weiterentwicklung der Area Studies in Deutschland erschwerte. Im Gegensatz dazu erlebten die Area Studies in den USA in den 40er und 50er Jahren einen Aufschwung, der durch den Kalten Krieg und den Wunsch nach umfassenden Kenntnissen über potenzielle "Feinde" gefördert wurde.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Area Studies, Regionalforschung, Interdisziplinarität, Wissenschaftsgeschichte, Globalisierung, Politik, Kolonialismus und das Verhältnis von Fachdisziplinen und Area Studies. Im Fokus stehen die Entwicklung der Area Studies in Deutschland und den USA, die Unterschiede in ihrer Ausprägung und die Einflussfaktoren auf diese Entwicklung.
- Quote paper
- Katharina Skerka (Author), 2008, Area Studies im globalen Kontext, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/161105