Mit dem Werk Autoren Robert A. Baruch Bush und Joseph P. Folger (1994) The Promise of Mediation: Responding to Conflict Through Empowerment and Recognition gewann der transformative Mediationsansatz in der Mediationspraxis an Reputation und Relevanz. Die als Urheber dieses Ansatzes verstandenen Autoren kontrastieren in ihrer Publikation die problem solving und transformative Mediationsansätze. Transformative Mediation stellt den Menschen und seine Bedürfnisse wie Gefühle in den Mittelpunkt. Zentral ist die Annahme, dass sich Menschen inmitten eines Konfliktes transformieren können, sodass soziales Lernen möglich ist. Die Zielgrößen sind Empowerment und Recognition. Hingegen liegt beim problem-solving Ansatz der Fokus lediglich auf dem Finden einer gegenseitig akzeptablen Vereinbarung der unmittelbaren Auseinandersetzung.
Es werden die Grundlagen und die praktische Verwendung der Methode des Empowerment als klientenzentrierter Ansatz innerhalb interkultureller Konfliktbearbeitung im Sinne der interkulturellen Mediation diskutiert. Welche Ideologie und welches Konfliktverständnis liegen der Anwendung zu Grunde und resultieren in der praktischen Anwendung des Empowerment in der interkulturellen Mediation? Worauf basieren das implizite Konfliktverständnis und die Praktiken im Umgang mit Konflikten, die zu den Entwicklungen der Theorien und Praktiken des Empowerment und der interkulturellen Mediation führen? Im ersten Teil wird das Konzept Empowerment, seine historischen Ursprünge, Definitionsannäherungen und Grundlagen für professionelles Handeln analysiert. Im zweiten Teil wird durch eine Einführung in die interkulturelle Mediation auf den Einsatz von Empowerment innerhalb dieser hingearbeitet. Es soll geklärt werden, welches Konfliktverständnis der Mediation obliegt und welche Rolle Macht und das implizite Machtverständnis innerhalb interkultureller Konflikte spielt und die Methode Empowerment innerhalb dieser legitimiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Empowerment Konzept
- Definition
- Ideologische Ursprünge: Individualisierung und Empowerment
- Die interkulturelle Mediation
- Definition
- Kulturelle Konfliktorientierung innerhalb der Mediation
- Kulturelle Machttheorie innerhalb der Mediation
- Macht und Konflikt als westliches Konstrukt - alternative kulturspezifische Interpretationen
- Diskussion des Empowerment in der - interkulturellen - Mediation
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit setzt sich zum Ziel, das Konzept des Empowerment in der interkulturellen Mediation zu untersuchen. Dabei werden sowohl die theoretischen Grundlagen des Empowerment als auch dessen praktische Anwendung in der Konfliktbearbeitung zwischen Menschen unterschiedlicher Kulturen betrachtet.
- Definition und historische Entwicklung des Empowerment-Konzepts
- Ideologische Ursprünge des Empowerment im Kontext der Individualisierung
- Die Rolle von Macht und Konflikt in der interkulturellen Mediation
- Die Anwendung des Empowerment-Konzepts in der Praxis der interkulturellen Mediation
- Kritik und Reflexion des Empowerment-Ansatzes im interkulturellen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Arbeit beleuchtet den transformativen Mediationsansatz von Bush & Folger (1994) und dessen Fokus auf Empowerment und Recognition in der Mediationspraxis. Im Zentrum steht die Methode des Empowerment als klientenzentrierter Ansatz innerhalb der interkulturellen Konfliktbearbeitung.
Das Empowerment Konzept
Definition
Das Kapitel analysiert verschiedene Definitionsansätze für das Empowerment-Konzept und beleuchtet dessen historische Entwicklung von den Bürgerrechtsbewegungen der 50er Jahre bis hin zur Selbst-Hilfebewegung der 70er Jahre.
Ideologische Ursprünge: Individualisierung und Empowerment
Dieses Kapitel untersucht die Verbindung zwischen dem Empowerment-Konzept und der soziologischen Individualisierungstheorie. Es wird analysiert, wie die Individualisierung neue Bedürfnisse und Anforderungen an das Subjekt stellt und somit die Notwendigkeit für Selbstbemächtigung hervorhebt.
Schlüsselwörter
Empowerment, interkulturelle Mediation, Konfliktbearbeitung, Individualisierung, Macht, Kultur, Selbstbestimmung, Recognition, transformative Mediation.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Kommunikationspsychologin Alexandra Mietusch (Autor:in), 2010, Empowerment - Konzept und Praxis in der interkulturellen Mediation, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/160282