Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem soziologisch bisher vernachlässigten Gegenstand der Freundschaft. Ich werde mich zunächst mit dem Begriff beschäftigen und im Anschluss daran versuchen ein Verständnis für diese Thematik zu entwickeln. Danach soll ein historischer Abriss erfolgen, um die Veränderung des Freundschaftsverständnisses in der Zeit nach zuzeichnen. Hierbei werde ich versuchen eine soziologisch relevante Beziehung zur gesellschaftlichen Struktur zu knüpfen, bevor ich mich einigen Freundschaftsmodellen zuwende. Es existieren viele unterschiedliche Ansätze Freundschaft erklärbar zu machen. Wichtig erscheint mir hierbei, dass es nicht einen Königsweg, sondern mehrere erdenkliche Zugriffe auf dieses Thema gibt, die nur in sinnvoller Kombination miteinander ein umfassendes Verständnis ermöglichen können. Da diese Arbeit nicht zu umfangreich sein kann, soll sie nur als Anstoß bzw. Anreiz für eine tiefere Auseinandersetzung mit diese minteressanten Phänomen verstanden werden und nicht den Anspruch der Vollständigkeit genügen. Abschließend beschäftige ich mich noch kurz mit einem der vielen kontroversen Problembereiche in Freundschaftsbeziehungen: der Geschlechterfrage.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Begriff der Freundschaft
- Zum Verständnis von Freundschaft
- Warum hat sich die Soziologie mit diesem Thema kaum befasst?
- Gründe, die für eine soziologische Auseinandersetzung mit Freundschaft sprechen
- Zur Historie von Freundschaft
- Die altertümliche Ära der Freundschaft (ca. 700 - 500 v.Chr.)
- Klassische Antike (ca. 500 v.Chr. - 200 n. Chr.):
- Freundschaftsverständnisse des Aristoteles
- Von der Antike bis zum frühen Mittelalter: Ein Veränderung des Freundschaftsverständnisses
- Freundschaft zwischen 1600 und 1900
- Theoretische Freundschaftskonstruktionen
- Freundschaft in der Moderne als Ausnahmeerscheinung?
- Georg Simmel: Die „differenzierte Freundschaft“
- Freundschaftsbeziehungen in einer Gesellschaft der Individuen
- Ein funktionalistisch-systemtheoretisches Freundschaftsverständnis: Eisenstadt
- Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
- Ein integratives Freundschaftsmodell
- Freundschaft in der Moderne als Ausnahmeerscheinung?
- Ein Problembereich: Die Geschlechterfrage
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem soziologischen Phänomen der Freundschaft, das bisher vernachlässigt wurde. Die Analyse beleuchtet den Begriff, die historische Entwicklung und theoretische Modelle von Freundschaft sowie die Geschlechterfrage in diesem Kontext. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis für dieses komplexe soziale Phänomen zu entwickeln und Anstöße für weitere Forschung zu geben.
- Der Begriff „Freundschaft“ und seine vielseitigen Bedeutungen
- Die historische Entwicklung des Freundschaftsverständnisses
- Theoretische Ansätze und Modelle zur Erklärung von Freundschaft
- Der Einfluss gesellschaftlicher Strukturen auf Freundschaftsbeziehungen
- Die Bedeutung der Geschlechterfrage in Freundschaftsbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Freundschaft ein und stellt die Forschungsfrage. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit dem Begriff der Freundschaft, analysiert dessen vielschichtige Bedeutung und verdeutlicht die Schwierigkeiten bei einer einheitlichen Definition. Das dritte Kapitel erläutert die Herausforderungen bei der soziologischen Beschäftigung mit dem Thema Freundschaft und zeigt die Gründe für eine intensivere Auseinandersetzung auf. In Kapitel vier wird ein historischer Abriss des Freundschaftsverständnisses von der Antike bis ins 19. Jahrhundert präsentiert. Dabei werden die Entwicklungen und Veränderungen in der Bedeutung von Freundschaft aufgezeigt und in einen gesellschaftlichen Kontext eingebettet.
Kapitel fünf widmet sich theoretischen Freundschaftskonstruktionen. Es werden unterschiedliche Modelle vorgestellt, wie Freundschaft in der modernen Gesellschaft verstanden und erklärt werden kann. Dies umfasst unter anderem die Ansätze von Georg Simmel und Eisenstadt. Kapitel sechs diskutiert die Geschlechterfrage als wichtigen Problembereich in Freundschaftsbeziehungen. Abschließend zieht das Fazit die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und bietet Anstöße für weitere Forschung in diesem Bereich.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Freundschaft, betrachtet die historischen Entwicklungen des Freundschaftsverständnisses, analysiert die Bedeutung des Begriffs in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten und beleuchtet theoretische Modelle zur Erklärung von Freundschaftsbeziehungen. Dabei werden die Geschlechterfrage und die Herausforderungen bei der soziologischen Untersuchung von Freundschaft thematisiert. Schlüsselbegriffe sind Freundschaft, soziale Beziehung, Gesellschaftliche Strukturen, Historische Entwicklung, Theorie, Modell, Geschlechterrolle.
- Arbeit zitieren
- Thomas Förster (Autor:in), 2003, Das Phänomen Freundschaft als unbeliebte soziologische Kategorie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/16027