Seit seinem 1985 erschienen Debütroman "Less than zero" gilt Bret Easton Ellis als einer der Vorreiter des postmodernen Adoleszenzromans. Zwei Jahre später veröffentlichte der damals 23jährige Collegestudent seinen zweiten Roman "The rules of attraction". Die „völlig tabulose Darstellung von Sexualität, Alkoholismus und Drogenexzessen“ und die „Techniken einer filmischen Schreibweise, die durch schnelle Schnittfolgen und rasante Dialoge bestimmt wird“, ernteten vor allen Dingen von älteren LeserInnen erbitterte Proteste. Dieser neuen Gattung des Adoleszenzromans und deren AutorInnen – neben Ellis zählten z. B. auch Jay McInerney, Michael Chabon und Tama Janowitz zu den so genannten „angry young americans“ – wurde der Vorwurf gemacht, dass sie den „unausgesprochenen Konsens [unterlaufen], der sich seit 1968 in weiten Teilen des Jugendliteraturbetriebs durchgesetzt hat, nach dem Jugendliteratur primär der Gesellschaftskritik [...] zu dienen und zumindest ein paar richtige Handlungsweisen für den Alltag zu vermitteln hatte“. In meiner Arbeit möchte ich anhand von Bret Easton Ellis´ Biographie und Textbeispielen aus The rules of attraction aufzeigen, dass Ellis in seinem Roman, der in den 80ern spielt, einer Dekade, die er selbst als ein „ausgesprochen hässliches Jahrezehnt“ bezeichnet, durchaus Gesellschaftskritik mit Hilfe einer schonungslosen Reflexion betreibt. Dabei werde ich vor allen Dingen auf die Kultur des Amerikas der achtziger Jahre eingehen, die von Konsum, Hedonismus und Egoismus geprägt war und ich werde jedes Phänomen mit Textbeispielen untermauern. Im Kapitel 1.6 setze ich mich mit einigen Thesen aus Ines Kappert´s Text "Krisendiskurs ‚Mann‘: Ermächtigung auf Umwegen (Fight Club, American Psycho)" auseinander und untersuche inwieweit dieser Diskurs auch Thema in Bret Easton Ellis´ Roman "The rules of attraction" ist.
Inhaltsverzeichnis
- 0 Einleitung
- Hauptteil
- 1.1 Romaninhalt
- 1.2 Bret Easton Ellis´ biographischer Hintergrund
- 1.3 Kurzer soziologischer Überblick: das Amerika der achtziger Jahre
- 1.4 Textanalyse
- 1.5 Formen der Medialisierung in The rules of attraction
- 1.6 Kleiner Exkurs zum Krisendiskurs,Mann'
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert Bret Easton Ellis´ Roman „The rules of attraction“ und untersucht, wie der Autor die Gesellschaft der 1980er Jahre durch eine schonungslose Reflexion kritisiert. Der Fokus liegt auf der amerikanischen Kultur dieser Dekade, die durch Konsum, Hedonismus und Egoismus geprägt war.
- Die Darstellung des Lebens von Camden-College-StudentInnen in den 1980er Jahren.
- Der Einfluss des biographischen Hintergrundes von Bret Easton Ellis auf seinen Roman.
- Die soziokulturellen Bedingungen der 1980er Jahre in den USA.
- Die Verwendung von Medialisierungselementen in „The rules of attraction“.
- Der "Krisendiskurs,Mann'" und seine Relevanz für den Roman.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Inhalt des Romans „The rules of attraction“ und stellt die wichtigsten Charaktere und ihre Lebenswelten vor. Das zweite Kapitel befasst sich mit Bret Easton Ellis´ persönlichem Hintergrund und der Entstehung des Romans. Das dritte Kapitel bietet einen soziologischen Überblick über das Amerika der achtziger Jahre und die wirtschaftliche Situation der USA. Der vierte Teil analysiert den Roman anhand von Textbeispielen und untersucht die literarischen Mittel, die Ellis verwendet. Das fünfte Kapitel untersucht die Medialisierung des Romans und die Verwendung von Elementen aus Film, Musik und Graffiti. Das sechste Kapitel diskutiert den "Krisendiskurs,Mann'" und seine Relevanz für den Roman.
Schlüsselwörter
Adoleszenzroman, Postmoderne, Gesellschaftskritik, Konsum, Hedonismus, Egoismus, Amerika der achtziger Jahre, Medialisierung, "Krisendiskurs,Mann'", Bret Easton Ellis, The rules of attraction.
- Quote paper
- Melanie Bossen (Author), 2006, Reflexion als Gesellschaftskritik. Untersuchung am Roman "The rules of attraction" von Bret Easton Ellis, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/160255