Das, was wir heutzutage unter „Ehe“ verstehen, ist ein anderes Bild als noch vor 50, oder gar 500 Jahren.
Im heutigen Verständnis von Ehe ist zumeist die „Liebesehe“ gemeint. Bis auf den heutigen Tag hat diese, als Ideal der dauerhaften, romantischen Liebe, nichts an ihrer Anziehungskraft verloren. Da wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, so erläutert beispielsweise Weichselbraun (2006), immer auch Auswirkungen auf das familiäre und persönliche Empfinden, auf Entscheidungsmöglichkeiten, Wahl- und Unfreiheiten und vieles anderes haben, erscheint es mir wichtig, zu beleuchten, wie die Vorstellung der Liebesehe entstanden ist, durch welche Merkmale sie sich im Speziellen auszeichnet und warum nach wie vor, trotz vielfach verschiedener Lebensentwürfe, so beharrlich an ihr festgehalten wird.
Die vorliegende Hausarbeit versucht daher, einen Abriss der historischen Entwicklung von Liebesvorstellungen zu zeichnen, um anhand dieser immer wieder auf den (Nicht-)Zusammenhang zwischen Liebe, Ehe und Sexualität zu verweisen. Schwerpunkt dieser Darstellungen soll vor allem auf den Vorstellungen der romantischen Liebe und der bürgerlichen Ehe liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Beziehungsideale: Historischer Wandel des Verhältnisses von Liebe und Ehe
- Pflicht oder Vernunft? Zum Bedeutungswandel von Treuekonzepten
- Warum noch heiraten? Moderne Legitimierungsversuche des Ehekonzepts
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Liebesehe als modernem Liebesideal und untersucht die historischen Wandlungsprozesse, die zu ihrer Entstehung geführt haben. Sie analysiert die Verschmelzung bürgerlicher und romantischer Vorstellungen, die die Liebesehe prägen, und beleuchtet den Bedeutungswandel von Treuekonzepten im Kontext der Ehe. Des Weiteren werden moderne Legitimierungsversuche des Ehekonzepts in einer Zeit zunehmender Individualisierung und Pluralisierung von Lebensentwürfen beleuchtet.
- Historische Entwicklung von Liebesvorstellungen
- Verschmelzung von romantischen und bürgerlichen Vorstellungen
- Bedeutungswandel von Treuekonzepten
- Moderne Legitimierungsversuche des Ehekonzepts
- Die Rolle der Individualisierung und Pluralisierung von Lebensentwürfen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung definiert den Begriff der Ehe und erläutert den Wandel des Eheverständnisses im Laufe der Zeit. Sie stellt die Liebesehe als dominierendes Ideal der heutigen Gesellschaft vor und beleuchtet die Ambivalenz des Begriffs „Liebesehe“. Die Autorin stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor, die sich mit der Entstehung der Liebesehe, ihren Merkmalen und der fortdauernden Relevanz des Ehekonzepts beschäftigen.
Beziehungsideale: Historischer Wandel des Verhältnisses von Liebe und Ehe
Dieses Kapitel beleuchtet die historischen Entwicklungen von Liebesvorstellungen, beginnend mit der Antike und der Rolle der Liebe in verschiedenen Kulturen. Es zeigt, dass die Liebe als solche nicht existiert, sondern verschiedene kulturell geprägte Liebesvorstellungen. Die Autorin zeichnet den Weg von der arrangierten Ehe hin zur „romantischen Liebe“ nach und beleuchtet die Rolle von Platon und Ovid in der historischen Entwicklung von Liebesvorstellungen.
Pflicht oder Vernunft? Zum Bedeutungswandel von Treuekonzepten
Dieses Kapitel widmet sich der Bedeutung von Treue im Kontext der Ehe und analysiert den Wandel des Treueverständnisses über die Zeit hinweg. Es untersucht die unterschiedlichen Definitionen von Treue und die Faktoren, die zu ihrer Veränderung beigetragen haben.
Warum noch heiraten? Moderne Legitimierungsversuche des Ehekonzepts
In diesem Kapitel werden die Gründe für die anhaltende Relevanz des Ehekonzepts in einer Zeit der Individualisierung und Pluralisierung von Lebensentwürfen untersucht. Es analysiert, welche Argumente für die Ehe sprechen und welche Legitimationsansprüche sie heute noch besitzt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Begriffen wie Liebesehe, Ehe, Liebe, romantische Liebe, bürgerliche Ehe, Treue, Individualisierung, Pluralisierung, Legitimierung und Lebensentwurf. Sie analysiert die historischen Entwicklungen dieser Konzepte und ihre Bedeutung in der modernen Gesellschaft.
- Arbeit zitieren
- Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin, B.A. Angela Wolter (Autor:in), 2010, Die Liebesehe als modernes Liebesideal, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/160026