Das Salzkammergut war ein besonderer Teil des Habsburgerreiches, der wirtschaftlich sehr bedeutend durch den Salzabbau war. Es war nicht Teil des Landes ob der Enns, sondern unterstand direkt den Erzherzögen von Österreich. Der Begriff Salzkammergut von heute ist aber ein touristischer Begriff, der mit den historischen Dimensionen nur wenig zu tun hat.
Die Verwaltung des Kammergutes war in Gmunden, also außerhalb. Noch heute steht ein Löwe an der alten Bundesstraße bei Traunkirchen, der die Grenze des alten Salzkammergutes markiert. Er ist zwar erst 1861 errichtet worden, aber die Grenze war damals noch präsent. Aber sehr gefährlich erscheint er nicht, er hat nämlich keine Zunge.
Aber noch etwas anderes ist markant für das sogenannte innere Salzkammergut. Nirgendwo in Oberösterreich ist der Anteil der Protestanten höher als in den Ortschaften Gosau, Hallstatt und Obertraun. Auch zahlreiche Namen von Bergen wie Predigtstuhl oder Feuerkogel haben mit dem Protestantismus zu tun. Noch heute wacht das Kloster Traunkirchen, das 1622 an die Jesuiten übergeben wurde, über den Zugang zum inneren Salzkammergut. Und in früheren Jahrhunderten natürlich auch über den rechten Glauben. Aber es nutze wenig. Immerhin sind in Oberösterreich neun Toleranzgemeinden nach dem Toleranzpatent von 1781 entstanden, nur in Kärnten waren es noch mehr. So sieht man, wie Geschichte jahrhundertelang nachwirkt bis in unsere heutige Zeit.
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- Dietmar Schneidergruber (Author), 2020, Protestanten in Oberösterreich und im Salzkammergut, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1590628