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Eine Historisch-Kritische Exegese zu Lk 15,1-7. Die Parabel vom verlorenen Schaf

Title: Eine Historisch-Kritische Exegese zu Lk 15,1-7. Die Parabel vom verlorenen Schaf

Term Paper , 2024 , 21 Pages , Grade: 2,7

Autor:in: Amon Holbe (Author)

Theology - Biblical Theology

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Summary Excerpt Details

Die Parabel vom verlorenen Schaf, die in Lukas 15,1-7 überliefert ist, gehört zu den bekanntesten und am häufigsten interpretierten Gleichnissen des Neuen Testaments. Sie wird häufig als zentrale Botschaft über die Fürsorge Gottes und die Bedeutung der Umkehr verstanden. Diese Parabel, die ihren Ursprung in der jüdischen Weisheitstradition hat, wird auch mit den Bildern von Schafen und Hirten in Verbindung gebracht, die sowohl im Alten Testament als auch in der antiken Literatur eine bedeutende Rolle spielen.

Excerpt


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Literarische Analyse des Textes

3. Form- und Gattungskritik

4. Traditionskritik

5. Der synoptische Vergleich

6. Der historische Kontext (Historischer Ort)

7. Auslegung

8. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Die Parabel vom verlorenen Schaf, die in Lukas 15,1-7 überliefert ist, gehört zu den bekanntesten und am häufigsten interpretierten Gleichnissen des Neuen Testaments. Sie wird häufig als zentrale Botschaft über die Fürsorge Gottes und die Bedeutung der Umkehr verstanden. Diese Parabel, die ihren Ursprung in der jüdischen Weisheitstradition hat, wird auch mit den Bildern von Schafen und Hirten in Verbindung gebracht, die sowohl im Alten Testament als auch in der antiken Literatur eine bedeutende Rolle spielen.

Die Erzählung beginnt mit einer offenen, rhetorischen Frage, die an alle Zuhörer gerichtet ist und die allgemeine Verantwortung des Menschen reflektiert. Der Vergleich des Besitzes von hundert Schafen und dem Verlust eines einzelnen Schafes dient als Ausgangspunkt für eine tiefere Auseinandersetzung mit Themen wie Verlust, Suche und Wiederherstellung. Die Frage, „Welcher Mensch von euch, der hundert Schafe hat und eines davon verliert, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste zurück und geht dem Verlorenen nach, bis er es findet?“ (Lk 15,4), eröffnet eine Erzählung, die durch Kontraste und die zentrale Figur des Hirten geprägt ist.

Die traditionelle Auslegung dieser Parabel sieht im suchenden Hirten Gott oder Jesus, der sich um die verlorenen Menschen kümmert und ihnen nachgeht. Diese Sichtweise wird insbesondere von Jülicher und anderen Interpreten vertreten, die die Parabel als Illustration von Gottes unermüdlicher Liebe zu jedem Einzelnen verstehen. Die Suche des Hirten und die anschließende Freude über das Wiederfinden des verlorenen Schafes verdeutlichen die Bedeutung der Umkehr und der Freude, die im Himmel über einen Sünder herrscht, der sich bekehrt.

In der vorliegenden Arbeit wird die Parabel isoliert betrachtet und in ihren gesellschaftlichen und persönlichen Implikationen untersucht. Der Hirte steht hier als Symbol für den Leiter einer Gruppe, der für den Zusammenhalt und die Vollständigkeit verantwortlich ist. Diese Interpretation wird durch eine kritische Reflexion der unterschiedlichen Sichtweisen auf den Verlust und das Finden eines Schafes ergänzt. Linnemann's Sichtweise, die die Parabel als eine Hyperbel interpretiert, wird ebenso berücksichtigt wie die Frage nach der Bedeutung der „Gerechten“ in Lukas' Kommentar.

Zudem wird die symbolische Bedeutung von Schafen und Hirten in einem größeren Kontext betrachtet. Der Hirte wird als Bild für den König und als Symbol für Gott in der religiösen Literatur der Antike gesehen. Die Verbindung von Herrscher und Hirte, die in der jüdischen und griechischen Tradition verwurzelt ist, verleiht der Parabel zusätzliche Dimensionen.

Die vorliegende Exegese zielt darauf ab, die vielfältigen Interpretationen und die theologische Bedeutung von Lukas 15,1-7 zu erforschen und zu beleuchten, wie dieses Gleichnis in verschiedenen Traditionen verstanden und angewendet wurde. Dabei werden sowohl die textlichen Feinheiten als auch die kulturellen und historischen Hintergründe berücksichtigt, um ein umfassendes Verständnis der Parabel zu entwickeln.

2. Literarische Analyse des Textes

Der Abschnitt Lk 15,1-7 ist Bestandteil des dritten Abschnitts des Reiseberichts im Lukasevangelium. In diesem Abschnitt lehrt Jesus überwiegend in Gleichnissen. Die Erzählung wird in eine Gesprächsszene zwischen Jesus und den Pharisäern eingebettet, die seine Gemeinschaft mit Sündern kritisieren. Diese Struktur dient dazu, die zentrale Botschaft der Vergebung und Umkehr zu vermitteln1. Im Kontext des Lukasevangeliums folgt das Gleichnis vom verlorenen Schaf unmittelbar auf das Weggespräch über den Anspruch der Nachfolge (Lk 14,25-35). Dieses Weggespräch stellt hohe Anforderungen an die Nachfolger Jesu und bereitet die Zuhörer auf die Serie von drei Gleichnissen vor, die den Umgang Jesu mit Zöllnern und Sündern thematisieren2. Das Gleichnis beginnt mit einer rhetorischen Frage, die die Zuhörer direkt anspricht: „Welcher Mensch unter euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verliert, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?“ (Lk 15,4). Diese Frage setzt voraus, dass die Zuhörer die Praxis des Suchens nach einem verlorenen Schaf als selbstverständlich ansehen. Der Hirte lässt die neunundneunzig Schafe zurück, um das eine verlorene Schaf zu suchen. Sobald er es findet, trägt er es auf seinen Schultern zurück und freut sich. Anschließend ruft er Freunde und Nachbarn zusammen, um die Wiederentdeckung zu feiern. Jesus schließt das Gleichnis mit der Feststellung, dass im Himmel mehr Freude über einen Sünder herrscht, der Buße tut, als über neunundneunzig Gerechte, die keine Umkehr nötig haben3.

Das Gleichnis spiegelt eine ländliche, möglicherweise nomadische Lebenswelt wider. Der Hirte, der entweder Eigentümer der Herde oder ein Lohnarbeiter ist, ist existenziell von seinen Schafen abhängig. Die Suche nach dem verlorenen Schaf unterstreicht dessen materiellen und vielleicht auch emotionalen Wert. Obwohl der Hirtenberuf in der damaligen Gesellschaft nicht hoch angesehen war, wird diese Tatsache im Gleichnis nicht thematisiert, sondern die selbstverständliche Suche und die Freude über das Finden stehen im Vordergrund4.

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf verdeutlicht die bedingungslose Liebe und Fürsorge Gottes für jeden Einzelnen. Es zeigt, dass Gott keinen Sünder aufgibt, sondern aktiv nach ihm sucht und sich über seine Rückkehr freut. Die Erwähnung der neunundneunzig Gerechten, die keine Umkehr nötig haben, dient rhetorischen Zwecken und betont die immense Bedeutung eines jeden verlorenen Schafes. Jesus nutzt das Gleichnis, um die Kritik der Pharisäer zu entkräften und die Bedeutung von Vergebung und Umkehr hervorzuheben5.

Im weiteren Verlauf des Kapitels folgen zwei weitere Gleichnisse: das Gleichnis von der verlorenen Drachme (Lk 15,8-10) und das Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32). Alle drei Gleichnisse handeln von etwas oder jemandem, das oder der verloren gegangen ist, und sie illustrieren die Themen Verlust und Wiederfinden. Während das Gleichnis vom verlorenen Schaf in einer Männerwelt spielt und einen Hirten als Hauptfigur hat, zeigt das Gleichnis von der verlorenen Drachme eine Frau in ihrer häuslichen Umgebung, und das Gleichnis vom verlorenen Sohn beleuchtet die familiären Beziehungen in einer bäuerlichen Mittelschicht6.

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf verwendet verschiedene literarische Techniken, um seine Botschaft zu vermitteln:

Rhetorische Fragen: Die Erzählung beginnt mit einer Frage, die die Zuhörer direkt anspricht und sie in die Geschichte hineinzieht.

Wiederholungen und Parallelen: Die Struktur des Gleichnisses weist Parallelen zu den anderen Gleichnissen in Lk 15 auf, insbesondere in Bezug auf das Thema des Verlorenseins und des Wiederfindens.

Bildhafte Sprache: Die Beschreibung des Hirten, der das verlorene Schaf auf seinen Schultern trägt, schafft ein eindrucksvolles Bild der Fürsorge und Freude.

Direkte Ansprache: Jesus wendet sich am Ende des Gleichnisses direkt an seine Zuhörer, um die Anwendung der Geschichte klar zu machen.

3. Form- und Gattungskritik

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf ist eine der bekanntesten Erzählungen Jesu und gehört zur Gattung der Gleichnisse, die eine zentrale Rolle in seiner Lehrtätigkeit spielen. Jesus wird in der gesamten frühchristlichen Tradition als Gleichniserzähler erinnert. Diese literarische Form ist eng mit seiner Botschaft verbunden und reflektiert seine Art, über das Reich Gottes zu sprechen7.

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf in Lk 15,1-7 ist in Form einer rhetorischen Frage formuliert. Diese Technik wird häufig verwendet, um die Zuhörer direkt anzusprechen und sie in die Geschichte hineinzuziehen. Die Frage impliziert eine selbstverständliche Antwort: „Wer von euch, der hundert Schafe hat und eines von ihnen verliert, lässt nicht die neunundneunzig in der Wüste und geht dem Verlorenen nach, bis er es findet?“ (Lk 15,4). Diese Frage setzt voraus, dass die Zuhörer die Praxis des Suchens nach einem verlorenen Schaf als selbstverständlich ansehen8.

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf steht in engem Zusammenhang mit dem Gleichnis von der verlorenen Drachme (Lk 15,8-10). Diese beiden Gleichnisse bilden ein sogenanntes Doppelgleichnis, eine literarische Technik, die häufig im Lukasevangelium vorkommt (z.B. Mt 13,44-45; Lk 13,18-21; 14,28-32). Durch die parallele Struktur wird die zentrale Botschaft von Verlust und Wiederfinden verstärkt9.

Lk 15 präsentiert nicht nur eine Gleichniserzählung aus dem Mund Jesu, sondern beschreibt auch die kommunikative Situation, in der Jesus das Gleichnis erzählt. Die unmittelbaren Adressaten des Gleichnisses sind Zöllner und Sünder auf der einen, sowie Pharisäer und Schriftgelehrte auf der anderen Seite. Diese Figurenkonstellation baut eine Spannung auf, die durch das Gleichnis aufgelöst werden soll10. Diese erzählte Kommunikationssituation unterscheidet sich von der Version des Matthäus (Mt 18,12-14), wo das Gleichnis in eine umfangreichere Gemeinderede eingebettet ist.

Gleichnisse sind eine bedeutende Form metaphorischer Rede, die nicht nur zur Veranschaulichung, sondern zur Vermittlung der Gottesherrschaft dienen. Ernst Fuchs und Eberhard Jüngel kritisierten die Unterscheidung von Bildhälfte und Sachhälfte in der Gleichnisauslegung und argumentieren, dass die Gottesherrschaft nur als Gleichnis zur Sprache kommen könne. Diese Form der Rede zielt darauf ab, die Einbildungskraft der Zuhörer anzusprechen und ihnen die neue Möglichkeit Gottes zuzusprechen11.

Jülicher betont die rhetorische Qualität der Gleichnisrede, während Forscher wie D. O. Via die Gleichnisse als genuine Kunstwerke und ästhetische Objekte klassifizieren. Via sieht die Gleichnisse als autonome sprachliche Kunstwerke, die unabhängig von ihrem Urheber und der Ursprungssituation verstanden werden können. Diese These erlaubt es, Gleichnisse kreativ zu erschließen und ihre Sinnmöglichkeiten über den Kontext der Verkündigung Jesu hinaus zu suchen12.

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf gehört zu einer Serie von drei Gleichnissen in Lk 15, die alle das Thema Verlust und Wiederfinden behandeln. Diese Gleichnisse zeigen verschiedene soziale und wirtschaftliche Hintergründe und betonen die Freude über das Wiederfinden des Verlorenen. Während das Gleichnis vom verlorenen Schaf und das Gleichnis von der verlorenen Drachme in einer ärmeren, ländlichen Welt spielen, zeigt das Gleichnis vom verlorenen Sohn eine bäuerliche Mittelschicht13.

4. Traditionskritik

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf in Lk 15,1-7 passt genau zur erzählten Situation, in der Jesus zu Zöllnern und Sündern spricht, die zu ihm kommen, um ihn zu hören (Lk 15,1). Diese Hörergruppe wird im verlorenen Schaf sichtbar, während Jesus selbst als der gute Hirte dargestellt wird, der sich ihrer annimmt und sich mit ihnen zu Tisch setzt. Die Traditionskritik analysiert, wie dieses Gleichnis im Kontext der frühchristlichen Überlieferung und der theologischen Entwicklung verstanden und weitergegeben wurde.

Die erzählte Situation in Lk 15,1-2 stellt die Zöllner und Sünder, die zu Jesus kommen, in den Mittelpunkt. Sie symbolisieren die verlorenen Schafe, die Jesus, der gute Hirte, sucht und findet. Diese Darstellung zeigt die besondere Fürsorge Jesu für die Ausgestoßenen und Marginalisierten der Gesellschaft und betont die Freude über deren Umkehr und Wiederaufnahme in die Gemeinschaft Gottes14.

Jesus wird im Gleichnis als der gute Hirte dargestellt, der sich auf die Suche nach dem verlorenen Schaf macht und es voller Freude zurückbringt. Diese Metapher spiegelt die missionarische Aufgabe Jesu wider, die Verlorenen zu suchen und zu retten. Diese Rolle Jesu ist zentral für das lukanische Verständnis von Erlösung und Barmherzigkeit Gottes15.

Die paulinische Theologie betont ebenfalls die Versöhnung der Welt durch Christus, wie in 2 Kor 5,19 deutlich wird: „Gott war in Christus und hat die Welt mit sich versöhnt.“ Diese Parallele zeigt, wie tief verwurzelt das Motiv der göttlichen Versöhnung in der frühchristlichen Theologie ist und wie das lukanische Gleichnis diese Vorstellung aufgreift und weiterentwickelt16.

Das Thema der Umkehr spielt eine zentrale Rolle im Lukasevangelium. Während im Markusevangelium und Matthäusevangelium die Umkehr nicht so stark betont wird, zeigt der dritte Evangelist ein gesteigertes Interesse an der Umkehr des Sünders als notwendiger Bestandteil seiner Annahme durch Gott17. In Lk 15,7 wird die Freude im Himmel über einen Sünder, der umkehrt, besonders hervorgehoben, was die Bedeutung der Umkehr in der lukanischen Theologie unterstreicht.

Die Metapher des verlorenen Schafes hat eine lange Vorgeschichte im Alten Testament. In Ez 34,11-16 wird Gott als der gute Hirte dargestellt, der die verlorenen Schafe Israels sucht. Diese Vorstellung findet sich auch in anderen jüdischen Traditionen wieder, etwa in der Legende von Mose als Hirte (Exodus rabba III 169). Im Lukasevangelium wird diese Metapher jedoch nicht auf schlechte politische Führung, sondern auf das Wiederfinden durch einen guten Hirten und die Umkehr der Sünder bezogen18.

Obwohl das Hauptwort „Umkehr“ im Alten Testament nicht vorkommt, durchzieht der Gedanke die gesamte Schrift. Besonders in prophetischen Kontexten wird die Umkehr zu Gott als notwendige Reaktion auf Katastrophen, Krankheiten oder nationale Not beschrieben. Diese Aufrufe zur Buße werden oft durch rituelle Handlungen wie Fasten und das Tragen von Sack und Asche begleitet19. Diese Tradition der Umkehr findet sich auch im Neuen Testament wieder und wird von Johannes dem Täufer und Jesus weitergeführt20.

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf zeigt, wie Jesus narrative Methoden nutzt, um theologische Wahrheiten zu vermitteln. Diese Erzählweise spiegelt die komplexe kommunikative Situation wider, in der Jesus sowohl Freundinnen und Nachbarinnen als auch Gegnerinnen und Gegner anspricht21. Die Überlieferung dieses Gleichnisses in der frühchristlichen Tradition betont die Barmherzigkeit Gottes und die Freude über die Umkehr der Sünder.

In der kirchlichen Tradition wird das Gleichnis oft allegorisch ausgelegt. Diese Interpretation sieht in den Hirten die geistlichen Führer der Kirche und in den Schafen die Gläubigen. Eine solche Übertragung kann jedoch die ursprüngliche Pointe des Gleichnisses verzerren. Das Gleichnis soll die Zuhörer zur Reflexion über ihre eigene Position in der Geschichte anregen und sie zur Freude über die göttliche Gnade einladen22.

5. Der synoptische Vergleich

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf in Lk 15,1-7 weist starke Parallelen zu Mt 18,12-14 auf. Diese Ähnlichkeiten und Unterschiede bieten wertvolle Einblicke in die Entstehung und Entwicklung der Gleichnistradition in den synoptischen Evangelien. Die synoptische Vergleichsanalyse hilft, die jeweilige theologische und literarische Absicht der Evangelisten zu verstehen und zu rekonstruieren, wie sich die Tradition in unterschiedlichen Kontexten entfaltet hat23.

Beide Versionen des Gleichnisses weisen eine identische Grundstruktur auf: Ein Hirt hat eine Herde von hundert Schafen, von denen eines verloren geht. Der Hirt verlässt die neunundneunzig Schafe, um das verlorene Schaf zu suchen, und freut sich, wenn er es findet. Diese Grundstruktur zeigt, dass beide Evangelisten auf eine gemeinsame Überlieferung zurückgreifen24.

Die Kommentare in beiden Evangelien sind kontextbezogen und reflektieren die jeweilige theologische Perspektive. In Lukas wird die Freude des Hirten überdas zurückgewonnene Schaf mit einem Fest für Freunde und Nachbarn beschrieben, was den sozialen Aspekt der Freude unterstreicht. In Matthäus hingegen wird die Freude nur erwähnt, ohne detaillierte Feierlichkeiten25. Diese Unterschiede spiegeln sich in den jeweiligen Kommentaren wider, die die theologische Ausrichtung der Evangelisten unterstreichen.

In der Darstellung des Gleichnisses vom verlorenen Schaf in Lukas und Matthäus zeigen sich markante Unterschiede sowohl in der geografischen und narrativen Kulisse als auch in der Darstellung der Freude.

Geografisch und narrativ unterscheiden sich die beiden Evangelien deutlich: Lukas beschreibt, dass der Hirt sich mit seiner Herde in der Wüste befindet (Lk 15,4), und das Schaf wird als verloren dargestellt, was den Hirten dazu veranlasst, es zu suchen. Im Gegensatz dazu beschreibt Matthäus, dass der Hirt sich auf den Bergen befindet (Mt 18,12), und dass das Schaf sich verirrt hat. Diese Unterschiede in der geografischen Umgebung schaffen unterschiedliche narrative Kontexte und beeinflussen die Vorstellung der Geschichte26.

Auch in der Darstellung der Freude gibt es deutliche Unterschiede: In Lukas trägt der Hirt das gefundene Schaf auf seinen Schultern zurück und richtet ein Fest aus, was die große Freude und Feierlichkeit der Rettung betont (Lk 15,5-6). Diese detaillierte Beschreibung hebt die soziale Dimension der Freude hervor. Matthäus hingegen erwähnt lediglich die Freude, ohne ein Fest zu beschreiben (Mt 18,13-14). Diese Darstellung fokussiert sich stärker auf die persönliche Freude des Hirten, ohne die soziale Dimension weiter auszubauen27.

Die kontextuellen Anpassungen und theologischen Ausrichtungen der beiden Evangelien reflektieren unterschiedliche Schwerpunkte: Lukas kontextualisiert das Gleichnis im Rahmen der Reue und Umkehr, die im gesamten Kapitel 15 zentral sind. Das Gleichnis dient als Einführung zu den drei Gleichnissen vom Verlorenen (Lk 15,1-32), die die Barmherzigkeit Gottes und die Freude über die Umkehr der Sünder illustrieren. Der Kommentar in Lk 15,7 verbindet die irdische Freude über den Fund des Schafes mit der himmlischen Freude über einen reuigen Sünder28. Matthäus hingegen platziert das Gleichnis im Kontext einer Rede über die Gemeinde und das Verhalten gegenüber „den Kleinen“ (Mt 18,1-35). Hier hebt die Erzählung die Bedeutung der Rettung der bedrohten Kleinen hervor und fokussiert sich auf die Praxis der Vergebung und Fürsorge innerhalb der Gemeinde. Die Pointe des Gleichnisses in Mt 18,14 betont die Notwendigkeit, „die Kleinen“ in der Gemeinde nicht zu vernachlässigen29.

Das Gleichnis vom verlorenen Schaf verdeutlicht, dass sowohl Lukas als auch Matthäus auf eine gemeinsame Quelle (Q) zurückgreifen, die in unterschiedlichen Kontexten angepasst wurde. Matthäus integriert die Erzählung in seine Lehre über Gemeinde und Vergebung, während Lukas das Gleichnis verwendet, um die Praxis Jesu zu verdeutlichen, Verlorene zu suchen und zu retten30. Diese erzählerischen und theologischen Adaptationen spiegeln die spezifischen Anliegen und Zielgruppen der beiden Evangelien wider und zeigen, wie die traditionelle Erzählung für unterschiedliche theologische Botschaften angepasst wurde31.

6. Der historische Kontext (Historischer Ort)

Im historischen Kontext des Gleichnisses vom verlorenen Schaf in Lukas 15,1-7 spiegelt sich die rechtliche und soziale Realität des unter römischer Herrschaft stehenden hellenistischen Ostens wider. Unter der römischen Herrschaft erfuhr das Rechtssystem tiefgreifende Veränderungen, die den Status und die Rechte der Individuen betrafen. Insbesondere erhöhte das römische Recht die Bedeutung des Bürgerrechts, indem es ein international gültiges Rechtssystem einführte, das unabhängig vom Wohnsitz war. Diese Entwicklung beeinflusste auch die ökonomische und soziale Realität der Bevölkerung, was sich in der Bedeutung der Drachmen im zweiten Gleichnis von Lukas zeigt32.

Für das Gleichnis vom verlorenen Schaf spielt Armut eine zentrale Rolle. Es richtet sich primär an die armen Schichten, die im ersten Jahrhundert in Israel und im alten Orient weit verbreitet waren. Armut trat in vielfältiger Form auf und wurde häufig in relationalen Begriffen thematisiert. In den alttestamentlichen Schriften spiegelt sich die wachsende Verarmung des Volkes wider, was im Neuen Testament fortgeführt wird. Im Römischen Reich gehörte die Mehrheit der Bevölkerung zur unteren Schicht, etwa 96 bis 99 Prozent, sowohl auf dem Land als auch in den Städten. Eine Mittelschicht existierte nicht. Die Armut manifestierte sich in verschiedenen Formen, wie Bettelarmut, die vor allem für Kranke, Behinderte, Witwen, Waisen und alte Menschen, die nicht von einem patriarchalen Haushalt versorgt wurden, besonders bedrohlich war. Auch bäuerliche Familien, die ihr Land durch Verschuldung verloren hatten, ungelernte Arbeiter und nicht mehr arbeitsfähige Sklaven waren oft von Bettelarmut betroffen33.

Die Bevölkerung des Römischen Reiches war durch ihre geringe Geburt und Armut geprägt, was den täglichen Kampf um materielle Existenz und Lebensunterhalt kennzeichnete34. Hirten, die in dieser Zeit zu den relativen Armen gehörten, mussten harte und oft ungesunde Arbeit verrichten, um ihre Familien zu ernähren35.

Im Kontext des Neuen Testaments wird das Gegensatzpaar von Armut und Reichtum häufig behandelt. Lukas, der oft als „Evangelist der Armen“ bezeichnet wird, legt besonderen Wert auf die Praxis der Nächstenliebe und die Kritik an der Selbstgerechtigkeit der Wohlhabenden. Dies zeigt sich bereits im Magnificat und in Jesu Antrittsrede, die das große Schuldenerlassjahr für die Armen ankündigen. Lukas hebt die Gefahren des Reichtums für die Nachfolge Jesu hervor und bietet praktische Antworten für den Umgang mit Wohlstand an, wie im Beispiel des Oberzöllners Zachäus und in der Wohltätigkeit36.

Matthäus hingegen relativiert in seiner Darstellung der Seligpreisungen die materielle Armut zugunsten einer spirituellen Haltung und betont die Gerechtigkeit Gottes in einem neuen Licht, das durch die Analogien zwischen Mose und Jesus geprägt ist37. Matthäus’ Kontext betont das Verhalten innerhalb der Gemeinde und die Bedeutung der Fürsorge für „die Kleinen“38.

Insgesamt spiegelt das Gleichnis vom verlorenen Schaf nicht nur die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen der damaligen Zeit wider, sondern auch die theologischen Auseinandersetzungen der Evangelisten mit den Themen Armut und Reichtum, sowie ihrer Bedeutung für das Verständnis der Nachfolge Jesu.

7. Auslegung

In den ersten beiden Versen von Lukas 15 schildert Lukas die Situation, die das Gleichnis vom verlorenen Schaf einleitet. Hier kommen Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören, da sie sich von ihm Hoffnung auf Besserung und Aufnahme in das Reich Gottes erhoffen. Diese Menschen suchen Jesus auf, weil sie in ihm die Möglichkeit sehen, sich zu verändern und erlöst zu werden. Im Gegensatz dazu reagieren die Pharisäer und Schriftgelehrten mit Kritik auf Jesu Umgang mit diesen Menschen. Sie empören sich, weil sie sich an den Reinheitsvorschriften orientieren, die eine Distanz zu Sündern fordern, um das Böse zu vermeiden. Diese strengen Vorschriften widersprechen jedoch der Art und Weise, wie Jesus den Menschen begegnet, indem er ihnen Nähe und Gemeinschaft bietet39. Jesus reagiert auf die Kritik mit dem Gleichnis vom verlorenen Schaf, das in drei Hauptabschnitten gegliedert ist: die Suche, den Fund und das Fest. Zunächst begibt sich der Hirte auf die Suche nach dem verlorenen Schaf und lässt die neunundneunzig Schafe in der Wüste zurück.

Dies verdeutlicht seinen großen Einsatz und seine Hingabe, da er bereit ist, einen erheblichen Teil seiner Herde zurückzulassen, um das einzelne, verlorene Schaf zu finden40.

Nach erfolgreicher Suche freut sich der Hirte über das wiedergefundene Schaf und veranstaltet ein Fest, bei dem er Freunde und Nachbarn einlädt. Diese Feier symbolisiert die große Freude Gottes über die Rückkehr eines verlorenen Menschen. Das Fest dient auch als Ausdruck der Gemeinschaft und des Teilens der Freude über das Wiederfinden41.

Das Gleichnis endet mit der Feststellung, dass im Himmel mehr Freude über einen umkehrenden Sünder herrscht als über neunundneunzig Gerechte, die keine Buße brauchen. Diese Bemerkung hebt die zentrale Botschaft des Gleichnisses hervor: Die Freude über die Umkehr eines Einzelnen ist größer als über die bereits Gerechten42.

Lukas ergänzt diese Deutung mit einem Kommentar in Vers 7, der sowohl einfach als auch rätselhaft ist. Laut Lukas hat das Gleichnis einen lehrhaften Charakter, da die Freude, die hier beschrieben wird, nicht nur auf die Gläubigen beschränkt ist, sondern von Gott ausgeht und die Welt erleuchtet. Diese Freude ist umfassend und wird als das höchste Gut angesehen, das nicht materieller oder geistiger Natur ist, sondern eine Beziehung darstellt. In Lukas' Darstellung wird das verlorene Schaf wertvoller durch den Verlust, und der Sünder muss Buße tun, um zu Gott zurückzukehren. Diese Rückkehr ist nicht nur ein Moment, sondern erfordert anhaltende Anstrengung 43.

Bovon sieht den zweiten Teil von Vers 7 als „heikles Interpretationsproblem“, da die Bedeutung des Begriffs „Gerechte“ bei Lukas unklar ist. Im Gegensatz zur Vorstellung vom sündlosen Gerechten, wie sie in Hesekiel 18,5-9 beschrieben wird, wird Jesus' Lehre über die Gerechtigkeit auf die Probe gestellt. Jesus fordert, dass sich die „Gerechten“ freuen sollten, wenn die Sünder umkehren, um ihre eigene Gerechtigkeit zu beweisen44.

Der Evangelist verwendet die Bilder von Schafen und Hirten, um ein soziales Beziehungsgeflecht zu beschreiben, das weit über das alltägliche Hirtenmilieu hinausgeht. Diese Bilder, die bereits im Alten Testament verankert sind, stellen den Hirten oft als Bild für den König dar, wobei David als paradigmatischer König und die theopolitische Hoffnungsfigur gilt. Auch im griechischen Denken, wie bei Plato, ist die Verbindung von Herrscher und Hirte bekannt. Diese Symbolik wird durch die Vorstellung Gottes als Hirte seines Volkes in den Psalmen und der prophetischen Literatur ergänzt45.

Die Gleichnisse von Lukas 15 vermitteln sowohl theologische als auch ethische Botschaften. Das Gleichnis vom verlorenen Schaf und die folgenden Gleichnisse verdeutlichen Gottes große Freude über die Rückkehr eines verlorenen Menschen und betonen die bedingungslose Liebe Gottes. Sie fordern dazu auf, auch die Verlorenen aufzunehmen und deren Rückkehr zu feiern. Diese Darstellung spiegelt die großzügige und umfassende Liebe Gottes wider und bietet gleichzeitig eine ethische Orientierung für das eigene Verhalten gegenüber Außenseitern und Sündern. Das Bild des Hirten, der sein verlorenes Schaf sucht, und die Darstellung der Freude über das Wiederfinden sind tief in der Tradition verwurzelt und reflektieren sowohl die christologische Dimension, als auch die ekklesiologische Bedeutung, indem sie die Beziehung zwischen Gott und seinem Volk verdeutlichen46.

Jesus verwendet diese Gleichnisse nicht nur als Belehrung, sondern als Einladung, die im Himmel gefeierte Freude über die Umkehr der Verlorenen auch auf Erden widerzuspiegeln. Die Offenheit des Gleichnisses „vom verlorenen Sohn“ stellt zudem die Gottesfrage als Glaubensfrage dar und lädt die Menschen ein, sich in ihre Beziehung zu Gott zu reflektieren und zu entscheiden, ob sie die Botschaft Jesu annehmen oder ablehnen wollen47.

Die Parabel vom verlorenen Schaf wird durch eine komplexe Frage eingeleitet, die in allgemeiner Formulierung an alle Zuhörer gerichtet ist. Diese Frage, die auf den ersten Blick abstrakt erscheint, wird durch eine konkrete Geschichte über den Besitz und Verlust eines Schafes konkretisiert. In der Erzählung wird zwischen dem Zustand des Besitzes, der im Präsens beschrieben wird, und dem Verlust, der im Aorist steht, unterschieden. Der Unterschied zwischen diesen beiden Zeitformen verdeutlicht, dass der Verlust bereits abgeschlossen ist, während der Besitz noch aktuell ist. Die Parabel betont die Kontraste zwischen den Zahlen - hundert Schafe versus eines -, dem Haben versus dem Verlieren, sowie dem Suchen versus dem Finden48.

Eine weit verbreitete Auslegung sieht in dem suchenden Hirten ein Bild für Gott, der sich den verlorenen Menschen zuwendet. Jülicher stellt diese Deutung vor, indem er bei der Analyse der Q-Quelle nur bestimmte Teile berücksichtigt und die Anwendung des Verses Q 15,7 auf das unerlaubte Verlorengehen einschränkt. In dieser Interpretation steht der Verlust des Sünders im Mittelpunkt, um Gottes unermüdliche Sorge und grenzenlose Freude über die Rückkehr eines verlorenen Menschen zu veranschaulichen. Jülicher schlägt vor, dass Jesus diesen Grundgedanken in den Gleichnissen von dem verlorenen Schaf und dem verlorenen Groschen ausgedrückt hat, um den Sündern Trost zu spenden, sich den murrenden Pharisäern zu erklären oder die ehrgeizigen Jünger zu ermahnen. Diese Sichtweise ist maßgeblich für die nachfolgende Auslegung geworden und betont, dass Gottes Wille in Jesus der „Heimholung aller Sünder“ gilt. In dieser Lesart wird betont, dass keine Bedingungen an die Rückkehr des Verlorenen geknüpft sind; die Suche und das Finden stehen im Mittelpunkt, unabhängig von der Buße oder Fristen49.

Die Interpretation, die die Fürsorge für das Verlorene in den Vordergrund stellt, macht eine klare Unterscheidung zwischen Gott und Jesus überflüssig, da beide die gleiche Freude am Wiederfinden des Verlorenen teilen. Die neunundneunzig Schafe, die nicht verloren gingen, erfahren keine Abwertung. Die „Gerechten“ sollen die Sorge Jesu um die Sünder akzeptieren, ohne sie abzulehnen. Eine individualistische Hermeneutik, die sich auf die Verbindung zur Herde und die ungebundene Fürsorge konzentriert, wird oft als Einschränkung angesehen. Bereits Jülicher wies auf die Problematik einer solchen engen Auslegung hin und betonte, dass die Jünger die Sorge und Freude Jesu übernehmen sollten, statt sich auf eine engstirnige Perspektive zu beschränken50.

Die Parabel vom verlorenen Schaf kann, wenn sie isoliert betrachtet wird, wie bei Äsop und Phädrus eine kritische Reflexion des gesellschaftlichen und persönlichen Verhaltens darstellen. Der Hirte ist verantwortlich für die Vollständigkeit seiner Herde und muss auftretende Verluste kompensieren, insbesondere wenn die Herde nicht sein Eigentum ist. Übertragen auf die Führung einer Gruppe bedeutet dies, dass der Leiter für den Zusammenhalt und die Integrität der Gruppe sorgen muss. Linnemann argumentiert, dass die Parabel eine Hyperbel ist, die die Umwertung von „eins ist mehr als neunundneunzig“ darstellt. Doch die neunundneunzig Schafe sind nicht schutzlos zurückgelassen worden, da die Berge möglicherweise Sicherheit bieten, während in den Schluchten Gefahr droht. Einzelne Gruppenmitglieder, die sich verlieren oder verirren, können zwar Aufmerksamkeit erlangen oder individuelle Freiheit erfahren, riskieren jedoch eine dauerhafte Trennung vom Leiter und der Gruppe. Die Parabel vermittelt somit die Botschaft, dass trotz der Risiken der Trennung, die erfolgreiche Suche des Leiters Hoffnung auf Wiedervereinigung bietet, ohne dass die verlorenen Schafe für den Aufwand des Hirten oder das Risiko für die restliche Herde verantwortlich gemacht werden. Die Deutung zeigt, dass der Christ im Vertrauen auf die Fürsorge Gottes auch das Verlorengehen als eine Art Grenzerfahrung betrachten kann, während das eigentliche Ziel die Wiedervereinigung der Herde und die Freude der Gemeinschaft ist. Die Auslegung, dass das Verlorengehen nicht unbedingt Sünde oder Schwäche bedeutet, sondern auch eine Chance für die Fürsorge Jesu und der Gemeinde sein kann, bleibt relevant51.

Zusätzlich bietet die Parabel eine rhetorische Frage, die den Hauptakteur nicht nur als das verlorene Schaf, sondern auch als den Hirten zeigt, der dem Verlorenen nachgeht. Die theologischen Interpretationen identifizieren diesen Hirten oft mit Gott oder Jesus, doch der Text lässt diese Zuweisung offen und führt den Suchenden als „ein Mensch“ ein. Die Parabel könnte die Adressaten dazu ermutigen, wie der Mensch in der Geschichte die Verlorenen zu suchen und sich den Außenseitern zuzuwenden. Diese Sichtweise wird besonders in der synoptischen Tradition deutlich, die die Gemeinschafts- und Einzelaspekte der Parabel herausstellt52.

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Oveja Animosa (2015): Neunundneunzig sind nicht genug! (Vom verlorenen Schaf) - Q 15,4-5a.7. In: Zimmermann, Ruben (Hg.): KOMPENDIUM der Gleichnisse Jesu. 2. Auflage. Gütersloher Verlagshaus: Gütersloh. S. 205-219.

Schottroff, Luise (2015) (Hg.): Die Gleichnisse Jesu. 4. Auflage. Gütersloher Verlagshaus: Gütersloh.

Söding, Thomas (2023): Das Evangelium nach Lukas. Teilband 2: Lk 13,22-24,53. In: Klaiber, Walter (Hg.): Die Botschaft des Neuen Testaments. Vandenhoeck & Ruprecht: Göttingen. S. 15-138.

Stegemann, Ekkehard W./Stegemann Wolfgang (1995): Urchristliche Sozialgeschichte. Die Anfänge im Judentum und die Christusgemeinden in der mediterranen Welt. 2. Auflage. Verlag W. Kohlhammer: Stuttgart, Berlin und Köln.

Wolter, Michael (2008): Das Lukasevangelium. Band 5. In: Lindemann, Andreas (Hg.): Handbuch zum Neuen Testament. Mohr Siebeck: Tübingen.

[...]


1vgl. Bormann 2021, S. 203

2vgl. Söding 2023, S. 47

3vgl. Schottroff 2015, S. 198

4vgl. ebd. 2015

5vgl. Söding 2023, S. 4

6vgl. Bormann 2021, S. 203; Söding 2023, S. 47

7vgl. Müller 2014, S. 190

8vgl. Wolter 2008, S. 524

9vgl. ebd. 2008

10vgl. Müller 2014, S. 191

11vgl. Becker et al. 2014, S. 61 ff.

12ebd. 2014

13vgl. Bormann 2021, S. 203; Söding 2023, S. 47

14vgl. Söding 2023, S. 51

15vgl. ebd. 2023

16vgl. ebd. 2023

17vgl. Bienert 2021, S. 302

18vgl.Schottroff 2015, S. 199

19vgl. Kim-Rauchholz 2008, S. 12

20vgl. Bienert 2021, S. 302

21vgl. Müller 2014, S. 191

22vgl. Söding 2023, S. 51

23vgl. ebd. 2023, S. 48

24vgl. Heil 2003, S. 156

25vgl. Söding 2023, S. 48

26vgl. Heil 2003, S. 156

27vgl. Söding 2023, S. 48

28vgl. ebd. 2023

29vgl. Heil 2003, S. 156

30vgl. Thomas 2023, S. 48

31vgl. Heil 2003, S. 156

32vgl. Bormann 2001, S. 304

33vgl. Crüsemann et al. 2009, S. 22 ff.

34vgl. Stegemann und Stegemann 1995, S. 88

35vgl. ebd. 1995, S. 90

36vgl. Becker et al. 2014, S. 128 ff.

37vgl. Crüsemann et al. 2009, S. 24

38vgl. Heil 2003, S. 156

39vgl. Thomas 2023, S. 47 f.

40vgl. ebd. 2023, S. 48

41vgl. Ovenja2015, S. 211 f.

42vgl. Söding 2023, S. 49 f.

43vgl. Bovon 2001, S. 28

44vgl. Kim-Rauchholz 2008, S. 121 f.

45vgl. Müller 2014, S. 195

46vgl. Söding 2023, S. 47 ff.

47vgl. ebd. 2023

48vgl. Ovenja2015, S. 205

49vgl. ebd. 2015, S. 211

50vgl. ebd. 2015

51vgl. ebd. 2015, S. 211 f.

52vgl. ebd. 2015, S. 212 f.

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Details

Title
Eine Historisch-Kritische Exegese zu Lk 15,1-7. Die Parabel vom verlorenen Schaf
College
University of Hildesheim  (Evangelische Theologie)
Course
Das Lukasevangelium
Grade
2,7
Author
Amon Holbe (Author)
Publication Year
2024
Pages
21
Catalog Number
V1585725
ISBN (eBook)
9783389128848
ISBN (Book)
9783389128855
Language
German
Tags
Exegese Theologie Lukasevangelium
Product Safety
GRIN Publishing GmbH
Quote paper
Amon Holbe (Author), 2024, Eine Historisch-Kritische Exegese zu Lk 15,1-7. Die Parabel vom verlorenen Schaf, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1585725
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