Die Arbeit untersucht zentrale Begriffe der neuzeitlichen Semantik im Kontext historischer Periodisierung und begriffsgeschichtlicher Theorie. Ausgehend von der Frage, wie sich die „Neuzeit“ als Epoche sprachlich konstituiert und ab wann spezifische Begriffe ein neues historisches Zeitbewusstsein anzeigen, wird argumentiert, dass sich mit dem 18. Jahrhundert eine fundamentale Umstrukturierung des geschichtlichen Denkens vollzieht. Im Zentrum der Analyse stehen die Konzepte „offene Zukunft“, „Revolution“ und „Fortschritt“, die exemplarisch für die semantische Neubestimmung historischer Zeit stehen. Methodisch stützt sich die Arbeit auf Reinhart Kosellecks Theorie historischer Zeiten und die begriffsgeschichtliche Methode, ergänzt durch die Beiträge der Geschichtlichen Grundbegriffe. Die Untersuchung leistet einen Beitrag zum Verständnis der Neuzeit als epistemischer Zäsur und verdeutlicht, dass die Herausbildung eines neuzeitlichen Geschichtsbewusstseins untrennbar mit semantischen Verschiebungen verbunden ist.
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- Benjamin Weraneck (Author), 2013, Neuzeit. Historische Semantik eines modernen Schlüsselbegriffs, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1583358