In ihrem ersten großen Buch ,,Stellvertretung. Ein Kapitel Theologie nach dem ,Tode Gottes´" aus dem Jahr 1965 fordert die junge Theologin Dorothee Sölle (1929-2003) die Menschen müssten Gott auf Erden vertreten, weil dieser im Zuge der Aufklärung und der Moderne als verreist und zunehmend abwesend wahrgenommen werde. Sölle meint Gott habe ,,keine anderen Hände... als unsere" und es sei nun Zeit ,,etwas für Gott zu tun".
In der vorliegenden Hausarbeit soll Sölles Buch auch im Rahmen der Theologie-nach-Auschwitz, die in den 1960er Jahren für Furore sorgte, untersucht werden. Wie veränderte die Menschheitskatastrophe von Auschwitz das klassisch christliche Bild des allmächtigen Gottes und welche Lösung schlägt Sölle vor?
Um den Untersuchungsumfang des 208 Seiten langen Werkes etwas einzugrenzen soll vor allem der zweite Teil des Werkes, ab Seite 175, mit dem Titel ,,Christus vertritt Gott bei uns“ genauer unter die Lupe genommen werden. Vor allem im Schlusswort ,,Die Ohnmacht Gottes in der Welt“, ab Seite 202, wird Sölles Gottesbild gut zusammengefasst. Es soll aber natürlich auch auf andere Stellen des Werkes, die für das Verständnis des Textabschnittes wichtig sind, Bezug genommen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Tod Gottes und die Vorläufigkeit Christi
- Christi Identifikation mit Gott
- Christi Abhängigkeit von Gott
- Die Ohnmacht Gottes in der Welt
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Dorothee Sölles Werk „Stellvertretung. Ein Kapitel Theologie nach dem Tode Gottes“ im Hinblick auf ihr Gottes- und Menschenbild. Im Fokus stehen die Rollen von Gott, Christus und dem Menschen, sowie die Frage nach Gottes Eingreifen in die Welt und die Rolle menschlicher Handlungen im Kontext des Glaubens. Die Arbeit analysiert Sölles theologische Position im Lichte des Holocaust und der Nachkriegszeit.
- Sölles Gottesbild im Kontext des „Todes Gottes“
- Die Rolle Christi als Stellvertreter
- Das Verhältnis von Glaube und Handeln
- Der Einfluss des Holocaust auf Sölles Theologie
- Sölles theologische Position im Kontext des Linksprotestantismus
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt Dorothee Sölle als einflussreiche Theologin des Linksprotestantismus vor und beschreibt ihren politischen Aktivismus. Sie führt Sölles Buch „Stellvertretung“ ein, hebt dessen provokanten Untertitel hervor und skizziert die kontroversen Reaktionen auf das Werk, sowohl positive Rezensionen von Theologen wie Helmut Gollwitzer als auch kritische Stimmen. Die Einleitung begründet die Notwendigkeit einer detaillierten Analyse von Sölles Gottes- und Menschenbild im Kontext des Buches und des historischen Hintergrunds (Holocaust und Nachkriegszeit).
Der Tod Gottes und die Vorläufigkeit Christi: Dieses Kapitel würde Sölles Auseinandersetzung mit dem Konzept des „Todes Gottes“ und dessen Auswirkungen auf das Verständnis Christi untersuchen. Es würde analysieren, wie Sölle die Vorläufigkeit Christi im Kontext dieses Konzepts begreift und welche Konsequenzen sich daraus für christliches Handeln ergeben. Die Analyse würde die spezifischen Argumente Sölles im Detail untersuchen und sie mit anderen theologischen Positionen vergleichen.
Christi Identifikation mit Gott und Christi Abhängigkeit von Gott: Diese Kapitel würden die komplexe Beziehung zwischen Christus und Gott in Sölles Theologie beleuchten. Sie würden untersuchen, wie Sölle die Identifikation Christi mit Gott versteht und gleichzeitig seine Abhängigkeit von Gott betont. Die Analyse würde die Spannung zwischen diesen beiden Aspekten aufzeigen und ihre Bedeutung für Sölles Gesamtverständnis von Stellvertretung erklären. Es würde auch die verwendeten biblischen und theologischen Bezüge analysieren und in den Kontext des Gesamtwerkes einbetten.
Die Ohnmacht Gottes in der Welt: Dieser Abschnitt würde sich mit Sölles Darstellung der Ohnmacht Gottes auseinandersetzen, insbesondere im Angesicht des Leids in der Welt, wie es durch den Holocaust exemplarisch dargestellt wird. Es würde untersuchen, wie Sölle diese scheinbare Ohnmacht theologisch verarbeitet und welche Konsequenzen sich daraus für das Verständnis von Gottes Wirken und menschlichem Handeln ergeben. Die Analyse würde die Verbindung zwischen dem "Tod Gottes" und der Ohnmacht Gottes beleuchten.
Schlüsselwörter
Dorothee Sölle, Stellvertretung, Theologie nach dem Tode Gottes, Gottesbild, Menschenbild, Holocaust, Linksprotestantismus, Christologie, Feministische Theologie, Glaube und Handeln, Politische Theologie.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Fokus der Analyse von Dorothee Sölles "Stellvertretung. Ein Kapitel Theologie nach dem Tode Gottes"?
Die Analyse konzentriert sich auf Dorothee Sölles Gottes- und Menschenbild in ihrem Werk "Stellvertretung". Untersucht werden die Rollen von Gott, Christus und dem Menschen, sowie die Frage nach Gottes Eingreifen in der Welt und die Rolle menschlicher Handlungen im Kontext des Glaubens. Die Arbeit analysiert Sölles theologische Position im Lichte des Holocaust und der Nachkriegszeit.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Analyse behandelt?
Die Analyse behandelt folgende Themenschwerpunkte: Sölles Gottesbild im Kontext des "Todes Gottes", die Rolle Christi als Stellvertreter, das Verhältnis von Glaube und Handeln, der Einfluss des Holocaust auf Sölles Theologie und Sölles theologische Position im Kontext des Linksprotestantismus.
Was ist das Ziel der Einleitung?
Die Einleitung stellt Dorothee Sölle als einflussreiche Theologin des Linksprotestantismus vor und beschreibt ihren politischen Aktivismus. Sie führt Sölles Buch "Stellvertretung" ein, hebt dessen provokanten Untertitel hervor und skizziert die kontroversen Reaktionen auf das Werk. Die Einleitung begründet die Notwendigkeit einer detaillierten Analyse von Sölles Gottes- und Menschenbild im Kontext des Buches und des historischen Hintergrunds (Holocaust und Nachkriegszeit).
Wie wird Sölles Auseinandersetzung mit dem Konzept des "Todes Gottes" untersucht?
Die Analyse untersucht Sölles Auseinandersetzung mit dem Konzept des "Todes Gottes" und dessen Auswirkungen auf das Verständnis Christi. Es wird analysiert, wie Sölle die Vorläufigkeit Christi im Kontext dieses Konzepts begreift und welche Konsequenzen sich daraus für christliches Handeln ergeben. Die Analyse untersucht die spezifischen Argumente Sölles im Detail und vergleicht sie mit anderen theologischen Positionen.
Wie wird die Beziehung zwischen Christus und Gott in Sölles Theologie beleuchtet?
Die Analyse beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Christus und Gott in Sölles Theologie. Sie untersucht, wie Sölle die Identifikation Christi mit Gott versteht und gleichzeitig seine Abhängigkeit von Gott betont. Die Analyse zeigt die Spannung zwischen diesen beiden Aspekten auf und erklärt ihre Bedeutung für Sölles Gesamtverständnis von Stellvertretung. Sie analysiert auch die verwendeten biblischen und theologischen Bezüge und bettet sie in den Kontext des Gesamtwerkes ein.
Wie wird Sölles Darstellung der Ohnmacht Gottes behandelt?
Der Fokus liegt auf Sölles Darstellung der Ohnmacht Gottes, insbesondere im Angesicht des Leids in der Welt, wie es durch den Holocaust exemplarisch dargestellt wird. Es wird untersucht, wie Sölle diese scheinbare Ohnmacht theologisch verarbeitet und welche Konsequenzen sich daraus für das Verständnis von Gottes Wirken und menschlichem Handeln ergeben. Die Analyse beleuchtet die Verbindung zwischen dem "Tod Gottes" und der Ohnmacht Gottes.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für Sölles "Stellvertretung"?
Relevante Schlüsselwörter sind: Dorothee Sölle, Stellvertretung, Theologie nach dem Tode Gottes, Gottesbild, Menschenbild, Holocaust, Linksprotestantismus, Christologie, Feministische Theologie, Glaube und Handeln, Politische Theologie.
- Arbeit zitieren
- Felix Ludewig (Autor:in), 2023, Gottes- und Menschenbild in Dorothee Sölles "Stellvertretung. Ein Kapitel Theologie nach dem Tode Gottes". Unter dem Eindruck der Theologie nach Auschwitz, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1582472