Seit Bestehen der Menschheit, gab es schon immer körperliche und geistige Zustände bei Menschen, die als deviant bezeichnet wurden. Sie variierten von Epoche zu Epoche sowohl an der Qualität und Quantität ihres Vorkommens, ihrer Verbreitung und ihrer Auswirkungen. Die Gesellschaften haben verschiedenste Werkzeuge und Mechanismen entwickelt, um der Gesundheit, aber vor allem der Krankheit zu begegnen bzw. entgegenzuwirken. Eine wichtige Rolle spielen neben den Unterschieden im Laufe der Zeit auch regionale Bedingungen, die völlig andere Definitionen der beiden Begriffe hervorbrachten und somit auch in den jeweiligen sozialen Netzwerken zu anderen Sichtweisen führten. Jede Gesellschaft definiert für sich eine eigene Norm. Während in den westlichen Industrienationen z.B. vor allem eine Fülle an definierten psychischen Krankheiten besteht, die je nach Schwere einer dringenden oder gar aufoktroyierten Behandlung bedürfen, sind schizophrene oder epileptische Wesenszüge in afrikanischen Naturstämmen Zeichen einer Gabe, einer großen Gottverbundenheit und damit wichtige Katalysatoren für eine hierarchische Stellung innerhalb eines Stammes. Die Auffassung, was als deviant bezeichnet wird, ergibt sich oftmals aus dem „gesunden Menschenverstand“(Abel 2007: 9) der jeweiligen Gesellschaft, der die „Denkweise einer Zeit [ist], in der alle Vorurteile dieser Zeit enthalten sind.“ (Hegel 1833: 435)
In dieser Zusammenfassung sollen Probleme der Begriffsdefinition von Gesundheit und Krankheit herausgestellt, sowie verschiedene soziologische Theorien zur Materie beschrieben werden. Aufgrund der begrenzten Seitenzahl werde ich versuchen nur das Wichtigste der jeweiligen Themengebiete darzustellen und Wiederholungen möglichst zu vermeiden oder, gekennzeichnet mit einem Verweis, abzukürzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung - Krankheit als deviantes Verhalten.
- Begriffsdefinitionen
- Krankheit
- Gesundheit
- Theoretische Erklärungen und empirische Vorgänge.
- Strukturfunktionalismus
- Symbolischer Interaktionismus
- Ethnomethodologie
- Konflikttheorie
- Zusammenführung der Theorien
- Fazit.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem sozialen Problem von Gesundheit und Krankheit. Sie analysiert die Definitionen von Krankheit und Gesundheit und untersucht, wie diese Begriffe in verschiedenen Gesellschaften und Kulturen interpretiert werden. Darüber hinaus werden verschiedene soziologische Theorien zur Erklärung von Krankheit als deviantes Verhalten vorgestellt und diskutiert.
- Definitionen von Krankheit und Gesundheit
- Soziale Konstruktion von Krankheit
- Theoretische Perspektiven auf Krankheit als Devianz
- Einfluss gesellschaftlicher Normen und Werte auf die Wahrnehmung von Krankheit
- Soziale Folgen von Krankheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet Krankheit als deviantes Verhalten und stellt die historische und gesellschaftliche Relevanz des Themas heraus. Sie zeigt, wie sich die Definitionen von Krankheit und Gesundheit im Laufe der Zeit und in verschiedenen Kulturen gewandelt haben.
Das Kapitel "Begriffsdefinitionen" behandelt die Definitionen von Krankheit und Gesundheit. Es werden verschiedene Ansätze diskutiert, wie diese Begriffe wissenschaftlich und rechtlich definiert werden. Insbesondere wird auf die Problematik der Abgrenzung von Gesundheit und Krankheit sowie die Rolle von Normen und Werten in der Definition dieser Begriffe eingegangen.
Das Kapitel "Theoretische Erklärungen und empirische Vorgänge" widmet sich der Analyse von Krankheit als deviantes Verhalten aus verschiedenen soziologischen Perspektiven. Es werden vier zentrale theoretische Ansätze - Strukturfunktionalismus, symbolischer Interaktionismus, Ethnomethodologie und Konflikttheorie - vorgestellt und ihre jeweiligen Erklärungsmodelle für Krankheit und deviantes Verhalten beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Gesundheit, Krankheit, Devianz, Soziologie, Strukturfunktionalismus, symbolischer Interaktionismus, Ethnomethodologie, Konflikttheorie, soziale Konstruktion, gesellschaftliche Normen, medizinische Soziologie, Sozialgesetzgebung.
- Arbeit zitieren
- Timo Evers (Autor:in), 2010, Gesundheit und Devianz, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/157793