1 Einleitung
Das Thema Suizid gilt in modernen Gesellschaften immer noch als Tabuthema. Zwar gibt es in der gesellschaftlichen Debatte kaum noch Inhalte, die nicht thematisiert werden, sei es Geld, Karriere oder soziale Stellung. Zeitweise gehört es mittlerweile zum guten Ton, Tabus zu brechen, so vor allem in der Sexualität, in der es heute, im Gegensatz zu vergangenen Generationen, kaum noch etwas gibt, was nicht toleriert wird. Trotz allem bleibt der Suizid häufig selbst im Kontext der Medienkampagnen unkommentiert und wird gerne ignoriert. Dabei finden wir bereits in der Bibel Hinweise, neun an der Zahl im Alten und sieben im Neuen Testament, auf selbstverletzendes bzw. suizidales Verhalten, und auch in den Hochkulturen der Antike, vor allem bei den Griechen und Römern wurden diese Hinweise erkannt und dokumentiert. (vgl. Bronisch 2007: 8-9)
Kaum eine andere Thematik hat die Gelehrtenwelt über die Epochen so gespalten und Extreme hervorgebracht wie der Suizid. Während vor allem über die Jahrhunderte des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts die Kirche eine religiöse Betrachtungs- und Verurteilungsweise prägte, hat sich gerade in der neueren Geschichte eine fundierte, medizinisch-psychosoziale Sicht durchgesetzt. „Der Bewertungsbogen hierfür reicht von Suizidalität als Ausdruck größter Freiheit bis hin zu Suizidalität als Ausdruck größter Einengung durch psychische Erkrankung, als Ausdruck seelischer, körperlicher oder sozialer Unfreiheit, von Suizidalität als Ausdruck einer sittlich hochstehenden Tat, die auch von der Gesellschaft gefordert werden kann, bis hin zu Verurteilung als verwerfliches, sünd- und schuldhaftes, religiös und sittlich verbotenes Handeln.“ (Wolfersdorf 2000: 12)
Die Thematik an sich hat schon Aufgrund seiner Interdisziplinarität über verschiedenste wissenschaftliche Bereiche eine breite Masse an Fachleuten beschäftigt. Die Religion und Philosophie beschäftigen sich vor allem mit den Fragen nach Sünde und Freitod, die Psychiatrie mit den therapeutischen und präventiven Maßnahmen, die neurobiologische Forschung mit dem Teilgebiet der „Psychobiologie“, die Soziologie mit den Strukturen, die zu suizidalem Verhalten führen, die Epidemiologie mit Faktoren wie Alter und Geschlecht, die mit Suiziden zusammenhängen und die Psychoanalyse z.B. mit ihren Teilbereichen der Aggressionsprobleme und Objektsicherung. (vgl. Wolfersdorf 2000: 13).
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung – Der Suizid in der Gesellschaft
- 2 Schizophrenie
- 2.1 Symptome
- 2.2 Ursachen
- 3 Schizophrenie und Suizid
- 4 Psychische Erkrankung und Suizidale Handlung
- 3.1 Risikogruppen
- 3.2 Ursachen und Motivation für den Suizid
- 3.3 Zusammenfassung Schizophrenie und Suizid
- 3.4 Suizidprävention und psychische Erkrankung
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Suizid und der psychischen Erkrankung Schizophrenie. Ziel ist es, die epidemiologischen Aspekte dieser Verbindung zu beleuchten und ein Verständnis für die Faktoren zu entwickeln, die zu suizidalem Verhalten bei schizophrenen Patienten beitragen. Die Arbeit beleuchtet aktuelle Therapie- und Präventionsansätze.
- Suizid als gesellschaftliches Tabuthema
- Symptome und Ursachen der Schizophrenie
- Der Einfluss der Schizophrenie auf suizidales Verhalten
- Therapie und Prävention von Suizid bei Schizophrenie
- Soziologische Betrachtung von Suizid im Kontext von Gesundheit und Devianz
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung – Der Suizid in der Gesellschaft: Die Einleitung thematisiert den Suizid als ein gesellschaftliches Tabuthema, trotz seiner langen Geschichte und wissenschaftlicher Auseinandersetzung. Sie beschreibt die unterschiedlichen Perspektiven auf Suizid – von größter Freiheit bis hin zu größter Einengung – und verweist auf die interdisziplinäre Natur des Themas, das von Religion und Philosophie bis hin zur Soziologie und Psychiatrie untersucht wird. Die Schwierigkeiten bei der Erhebung und Definition von Suiziddaten werden angesprochen, bevor die Arbeit ihren Fokus auf die Beziehung zwischen Schizophrenie und Suizid lenkt.
2 Schizophrenie: Dieses Kapitel bietet eine Einführung in die Schizophrenie, eine weit verbreitete psychische Störung. Es widerlegt gängige Missverständnisse über die Krankheit und beschreibt die heterogene Natur der Schizophrenie als Gruppe von Psychosen. Das Kapitel führt in die Symptomatik der Schizophrenie ein, unter Bezugnahme auf die ICD-10 Klassifizierung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), und beleuchtet die Herausforderungen bei der Kategorisierung und Typisierung der Symptome aufgrund der unscharfen Grenzen zwischen Subtypen.
Schlüsselwörter
Suizid, Schizophrenie, psychische Erkrankung, Suizidprävention, Epidemiologie, Therapie, Soziologie, Devianz, Risikofaktoren, Symptome.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Seminararbeit - Schizophrenie und Suizid
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Suizid und der psychischen Erkrankung Schizophrenie. Das Hauptziel ist es, die epidemiologischen Aspekte dieser Verbindung zu beleuchten und die Faktoren zu verstehen, die zu suizidalem Verhalten bei schizophrenen Patienten beitragen. Die Arbeit beinhaltet auch aktuelle Therapie- und Präventionsansätze.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit deckt verschiedene Aspekte ab, darunter Suizid als gesellschaftliches Tabuthema, Symptome und Ursachen der Schizophrenie, den Einfluss der Schizophrenie auf suizidales Verhalten, Therapie und Prävention von Suizid bei Schizophrenie sowie eine soziologische Betrachtung von Suizid im Kontext von Gesundheit und Devianz.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung (Suizid in der Gesellschaft), Schizophrenie (Symptome und Ursachen), Schizophrenie und Suizid, Psychische Erkrankung und Suizidale Handlung (Risikogruppen, Ursachen und Motivation, Zusammenfassung, Suizidprävention) und Fazit. Jedes Kapitel wird in der Zusammenfassung der Kapitel detailliert beschrieben.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung thematisiert Suizid als gesellschaftliches Tabuthema, beschreibt unterschiedliche Perspektiven auf Suizid und verweist auf die interdisziplinäre Natur des Themas. Sie spricht die Schwierigkeiten bei der Erhebung und Definition von Suiziddaten an und lenkt den Fokus auf die Beziehung zwischen Schizophrenie und Suizid.
Was wird im Kapitel über Schizophrenie erklärt?
Dieses Kapitel bietet eine Einführung in die Schizophrenie, widerlegt gängige Missverständnisse und beschreibt die heterogene Natur der Erkrankung. Es erklärt die Symptomatik unter Bezugnahme auf die ICD-10 Klassifizierung der WHO und beleuchtet die Herausforderungen bei der Kategorisierung der Symptome.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für diese Arbeit?
Die Schlüsselwörter umfassen: Suizid, Schizophrenie, psychische Erkrankung, Suizidprävention, Epidemiologie, Therapie, Soziologie, Devianz, Risikofaktoren und Symptome.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Die Zielsetzung ist es, den Zusammenhang zwischen Schizophrenie und Suizid zu untersuchen, die epidemiologischen Aspekte zu beleuchten und ein Verständnis für die Faktoren zu entwickeln, die zu suizidalem Verhalten bei schizophrenen Patienten beitragen. Die Arbeit beleuchtet auch aktuelle Therapie- und Präventionsansätze.
- Arbeit zitieren
- Timo Evers (Autor:in), 2010, Suizid im Kontext der Schizophrenie, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/157789