Die vorliegende Hausarbeit untersucht die Wirkung von Ernst Jandls Parodie "Übe!" auf Johann Wolfgang von Goethes Gedicht "Ein gleiches". Ausgehend von der Frage, ob Parodien das Schöne und Edle eines Originals zerstören oder zu einer neuen Betrachtung anregen, analysiert die Arbeit Jandls Bearbeitung im Kontrast zu Goethes Werk. Nach einer Definition des Begriffs Parodie und der Darstellung zweier gegensätzlicher Wahrnehmungen – als aufwertendes, neue Perspektiven eröffnendes Kunstwerk versus als destruktive Verlachung – werden beide Gedichte interpretiert und formal analysiert. Der Vergleich der beiden Werke verdeutlicht signifikante Unterschiede in Entstehungszeit, thematischer Ausrichtung und formaler Gestaltung. Während Goethes "Ein gleiches" im Kontext des Sturm und Drangs eine harmonische Naturbetrachtung mit Todesahnung entwirft, spiegelt Jandls "Übe!" die Tristesse der Nachkriegszeit wider und transformiert die Vorlage in ein Lautgedicht mit potenziell bedrohlichen und sexuellen Konnotationen. Die Arbeit kommt zu dem Schluss, dass Jandls Parodie das Original nicht im klassischen Sinne zerstört, sondern vielmehr eine radikal andere Lesart und ein völlig neues Verständnis des Goethe-Gedichts ermöglicht, indem sie dessen traditionelle Semantik und Form aufbricht und somit zu einer veränderten Wahrnehmung anregt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinition der Parodie
- Parodie als künstlerisches Werk mit Kraft zur Neuwahrnehmung
- Parodie als zerstörerischen Gegenstand alles Schönen und Edlen
- Zwei Werke - ein Gedanke
- Ein gleiches oder doch etwas ganz anderes? Eine Interpretation von „Übe!“
- Tod und Harmonie in stiller Zweisamkeit - Interpretation von „Ein gleiches“
- Ikone vs. Mauerblümchen - ein Vergleich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Wirkung von Parodien, insbesondere anhand von Ernst Jandls „Übe!“ als Parodie auf Goethes „Ein gleiches“. Das Hauptziel ist es, zu ergründen, ob Parodien das Original zerstören oder neue Perspektiven eröffnen und zu weiteren Interpretationen anregen. Die Arbeit analysiert die Begriffsdefinition von Parodie und deren unterschiedliche Wahrnehmungsmöglichkeiten.
- Begriffsdefinition und Funktionen der Parodie
- Interpretation von Ernst Jandls „Übe!“
- Analyse und Vergleich von „Übe!“ und Goethes „Ein gleiches“
- Die Wirkung der Parodie auf die Rezeption des Originals
- Die Rolle der Parodie als künstlerisches Mittel zur Neuinterpretation
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Parodie ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Wirkung von Parodien auf das Originalwerk. Sie benennt die Hausarbeit als Auseinandersetzung mit der Frage, ob Parodien das Original zerstören oder neue Interpretationsmöglichkeiten eröffnen. Der Fokus liegt auf Ernst Jandls „Übe!“ als Parodie auf Goethes „Ein gleiches“, um diese Fragestellung zu untersuchen. Die Methodik der Arbeit, die aus Begriffsdefinition, Interpretation, Vergleich und Fazit besteht, wird ebenfalls skizziert. Die Arbeit unterstreicht den ambivalenten Charakter der Parodie und kündigt eine Untersuchung ihrer verschiedenen Facetten an.
Begriffsdefinition der Parodie: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Begriff der Parodie. Es werden verschiedene Definitionen und Interpretationen des Begriffs präsentiert, die von der rein imitativen Nachahmung bis hin zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Original reichen. Der etymologische Ursprung des Wortes wird beleuchtet, und es wird deutlich gemacht, dass Parodien eine Vorlage benötigen, um zu existieren. Das Kapitel differenziert zwischen scherzhaften und kritischen Parodien, wobei der Bedarf an Wissen über das Originalwerk zur vollständigen Interpretation einer Parodie betont wird. Die unterschiedlichen Funktionen und Merkmale der Parodie werden erläutert, um ein umfassendes Verständnis für deren Wirkung zu schaffen.
Zwei Werke - ein Gedanke: Dieses Kapitel widmet sich der Interpretation der beiden Gedichte „Übe!“ und „Ein gleiches“. Es analysiert die Form und den Inhalt beider Werke, um ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Durch die Gegenüberstellung beider Texte wird die Wirkung von Jandls Parodie auf das Verständnis von Goethes Werk untersucht. Der Vergleich der Texte soll Aufschluss darüber geben, inwiefern die Parodie das Original verändert, neu interpretiert oder möglicherweise sogar erweitert. Die Analyse berücksichtigt sowohl stilistische Aspekte als auch inhaltliche Parallelen und Abweichungen, um ein differenziertes Bild der Beziehung zwischen Original und Parodie zu zeichnen.
Schlüsselwörter
Parodie, Ernst Jandl, Johann Wolfgang von Goethe, „Übe!“, „Ein gleiches“, Literaturwissenschaft, Interpretation, Formanalyse, Neuwahrnehmung, Original, künstlerisches Werk, kritische Auseinandersetzung.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in der Hausarbeit über Parodie?
Die Hausarbeit untersucht die Wirkung von Parodien, insbesondere am Beispiel von Ernst Jandls „Übe!“ als Parodie auf Goethes „Ein gleiches“. Sie ergründet, ob Parodien das Original zerstören oder neue Perspektiven eröffnen und zu weiteren Interpretationen anregen. Die Arbeit analysiert die Begriffsdefinition von Parodie und deren unterschiedliche Wahrnehmungsmöglichkeiten.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Themenschwerpunkte umfassen die Begriffsdefinition und Funktionen der Parodie, die Interpretation von Ernst Jandls „Übe!“, die Analyse und den Vergleich von „Übe!“ und Goethes „Ein gleiches“, die Wirkung der Parodie auf die Rezeption des Originals und die Rolle der Parodie als künstlerisches Mittel zur Neuinterpretation.
Was ist das Ziel der Hausarbeit?
Das Hauptziel ist es, zu ergründen, ob Parodien das Original zerstören oder neue Perspektiven eröffnen und zu weiteren Interpretationen anregen.
Was behandelt die Einleitung der Hausarbeit?
Die Einleitung führt in die Thematik der Parodie ein und stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Wirkung von Parodien auf das Originalwerk. Sie benennt die Hausarbeit als Auseinandersetzung mit der Frage, ob Parodien das Original zerstören oder neue Interpretationsmöglichkeiten eröffnen. Der Fokus liegt auf Ernst Jandls „Übe!“ als Parodie auf Goethes „Ein gleiches“, um diese Fragestellung zu untersuchen.
Was wird im Kapitel zur Begriffsdefinition der Parodie behandelt?
Dieses Kapitel bietet eine umfassende Auseinandersetzung mit dem Begriff der Parodie. Es werden verschiedene Definitionen und Interpretationen des Begriffs präsentiert, die von der rein imitativen Nachahmung bis hin zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Original reichen. Der etymologische Ursprung des Wortes wird beleuchtet, und es wird deutlich gemacht, dass Parodien eine Vorlage benötigen, um zu existieren. Das Kapitel differenziert zwischen scherzhaften und kritischen Parodien, wobei der Bedarf an Wissen über das Originalwerk zur vollständigen Interpretation einer Parodie betont wird.
Was wird im Kapitel "Zwei Werke - ein Gedanke" untersucht?
Dieses Kapitel widmet sich der Interpretation der beiden Gedichte „Übe!“ und „Ein gleiches“. Es analysiert die Form und den Inhalt beider Werke, um ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Durch die Gegenüberstellung beider Texte wird die Wirkung von Jandls Parodie auf das Verständnis von Goethes Werk untersucht. Der Vergleich der Texte soll Aufschluss darüber geben, inwiefern die Parodie das Original verändert, neu interpretiert oder möglicherweise sogar erweitert.
Welche Schlüsselwörter sind für die Hausarbeit relevant?
Die Schlüsselwörter umfassen Parodie, Ernst Jandl, Johann Wolfgang von Goethe, „Übe!“, „Ein gleiches“, Literaturwissenschaft, Interpretation, Formanalyse, Neuwahrnehmung, Original, künstlerisches Werk und kritische Auseinandersetzung.
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- Vivian Grimm (Author), 2021, Ikone trifft Mauerblümchen. Die Wirkung der Parodie auf das Werk "Ein gleiches" von Johann Wolfgang von Goethe, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1577180