Diese Seminararbeit vergleicht die ikonographischen Interpretationen zur Cappella Nuova der Kunsthistorikerinnen Steffi Röttgen (1944), Giuseppina Testa (1949) und Sara Nair James (1952). Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Deutungsansätzen herauszuarbeiten sowie eine fundierte Sicht auf das künstlerische Schaffen Luca Signorellis zu entwickeln. Die Arbeit bildet den Abschluss des Seminars "Von Ikonographie bis Bildtheorie: Einführung in die unterschiedlichen Methoden der Kunstbetrachtung anhand von Luca Signorellis Cappella Nuova in Orvieto (1499–1504)" und der begleitenden Exkursion zur Cappella Nuova.
Der Maler Giovanni Santi (1435-1494) erklärte 1492 in seiner an Federico da Montefeltro (1422-1482) gerichteten cronaca rimata: „Luca de ingegno et spirto pelegrino“ und 1562 lobt Giorgio Vasari (1511-1574) Signorelli in seinem Le vite de' più eccellenti pittori, scultori e architettori: „Onde io non mi maraviglio se l’opere di Luca furono da Michelagnolo sempre sommamente lodate, né se in alcune cose del suo divino Giudizio, che fece nella Cappella, furono da lui gentilmente tolte in parte dall’invenzioni di Luca, come sono Angeli, demoni, l’ordine de’ cieli et altre cose, nelle quali esso Michelagnolo immitò l’andar di Luca, come può vedere ognuno“.
Zahlreiche weitere Einschätzungen von Signorelli und dessen Arbeiten folgten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Luca Signorellis Werdegang von Arezzo bis Orvieto
- Dom, Cappella Nuova und Signorellis Technik der Freskenmalerei
- Allgemeines zur Ikonographie der Wandbilder in der Cappella Nuova
- Antichristo, Predigt und Taten des Antichristen, Rule of the Antichrist
- Finimondo, Das Ende der Welt, Doomsday
- Resurrezione dei morti, Die Auferstehung des Fleisches, Resurrection of the Dead
- Das Jüngste Gericht
- Paradiso, Die Erwählten werden gerufen, Blessed in Paradise; Ascesa degli Eletti, Aufnahme der Erwählten in das Paradies, Heaven
- Inferno, Die Qualen der Verdammten in der Hölle, Torture of the Damned; Cacciata dei Dannati, Verstossung der Verdammten, Hell
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit vergleicht die ikonographischen Interpretationen der Cappella Nuova in Orvieto von drei Kunsthistorikerinnen: Steffi Röttgen, Giuseppina Testa und Sara Nair James. Ziel ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Analysen zu finden und eine eigene Sicht auf Luca Signorellis künstlerisches Schaffen zu entwickeln. Die Arbeit basiert auf dem Proseminar "Von Ikonographie bis Bildtheorie" und der Exkursion zur Cappella Nuova.
- Vergleich der ikonographischen Interpretationen der Cappella Nuova durch verschiedene Kunsthistorikerinnen.
- Analyse von Luca Signorellis künstlerischer Technik und Arbeitsweise.
- Untersuchung der ikonographischen Programme und ihrer theologischen Bezüge.
- Erforschung der Beziehung zwischen Architektur und Bildprogramm in der Cappella Nuova.
- Entwicklung einer eigenen Perspektive auf Signorellis künstlerisches Schaffen.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt das Ziel der Arbeit: den Vergleich der ikonographischen Interpretationen der Cappella Nuova durch Röttgen, Testa und James, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und eine eigene Sichtweise zu entwickeln. Sie zitiert frühe Einschätzungen von Signorellis Werk und betont die Bedeutung seiner Fresken in Orvieto.
Luca Signorellis Werdegang von Arezzo bis Orvieto: Dieses Kapitel skizziert Signorellis künstlerischen Werdegang, beginnend mit seiner Ausbildung bei Piero della Francesca in Arezzo, seine Zeit in Florenz und Rom, seine Arbeiten in Loreto und Monte Oliveto Maggiore, um schliesslich bei seiner bedeutendsten Arbeit, den Fresken der Cappella Nuova in Orvieto, anzukommen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung seiner Fähigkeiten und dem Einfluss verschiedener Meister auf seinen Stil.
Dom, Cappella Nuova und Signorellis Technik der Freskenmalerei: Das Kapitel beschreibt die Cappella Nuova im Kontext des Orvietoer Doms, detailliert ihre Architektur und Abmessungen, und analysiert Signorellis Freskotechnik. Es beleuchtet seine effiziente Arbeitsweise, den Gebrauch von Patronen zur Zeitersparnis und die sichtbaren Pentimenti als Zeichen seiner spontanen Arbeitsweise. Die Schnelligkeit der Ausführung wird im Verhältnis zum Umfang des Projekts hervorgehoben.
Allgemeines zur Ikonographie der Wandbilder in der Cappella Nuova: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die sechs Hauptwandbilder der Cappella Nuova und erwähnt die unterschiedlichen Interpretationen von Röttgen, Testa und James. Es beschreibt die thematische Zweiteilung des Zyklus in Szenen zum Antichrist und zum Jüngsten Gericht, die auf Jacobus de Voragines Legenda Aurea zurückgeführt wird. Die Frage nach der malerischen Reihenfolge der einzelnen Bildfelder wird angeschnitten und mit bestehenden Diskussionen in der Forschung verbunden.
Schlüsselwörter
Luca Signorelli, Cappella Nuova, Orvieto, Freskenmalerei, Ikonographie, Antichrist, Jüngstes Gericht, Weltgericht, Giuseppina Testa, Steffi Röttgen, Sara Nair James, Piero della Francesca, Legenda Aurea, Bildinterpretation.
Häufig gestellte Fragen zu Luca Signorelli: Ikonographische Analyse der Cappella Nuova
Worum geht es in diesem Text?
Dieser Text ist eine Vorschau einer Seminararbeit über Luca Signorellis Fresken in der Cappella Nuova in Orvieto. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, Zielsetzungen, Themenschwerpunkte, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter.
Was sind die Hauptthemen der Seminararbeit?
Die Hauptthemen sind die ikonographischen Interpretationen der Cappella Nuova durch verschiedene Kunsthistorikerinnen (Steffi Röttgen, Giuseppina Testa und Sara Nair James), Luca Signorellis künstlerische Technik, die theologischen Bezüge des Bildprogramms und die Beziehung zwischen Architektur und Bildprogramm.
Welche Kapitel werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zu Luca Signorellis Werdegang, eine Beschreibung des Doms und der Cappella Nuova, eine Analyse von Signorellis Freskentechnik, eine Übersicht über die Ikonographie der Wandbilder und Schlussfolgerungen.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beschreibt das Ziel der Arbeit: den Vergleich der ikonographischen Interpretationen der Cappella Nuova durch verschiedene Kunsthistorikerinnen.
Worauf konzentriert sich das Kapitel über Signorellis Werdegang?
Das Kapitel skizziert Signorellis künstlerischen Werdegang von seiner Ausbildung bis zu seiner Arbeit in Orvieto und beleuchtet die Entwicklung seiner Fähigkeiten und den Einfluss verschiedener Meister.
Was beinhaltet das Kapitel über den Dom, die Cappella Nuova und Signorellis Technik?
Dieses Kapitel beschreibt die Cappella Nuova im Kontext des Orvietoer Doms, detailliert ihre Architektur und Abmessungen und analysiert Signorellis Freskotechnik, einschliesslich seiner Arbeitsweise und des Gebrauchs von Patronen.
Welche Themen werden in der Übersicht zur Ikonographie der Wandbilder behandelt?
Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die sechs Hauptwandbilder der Cappella Nuova, erwähnt die unterschiedlichen Interpretationen und beschreibt die thematische Zweiteilung des Zyklus in Szenen zum Antichrist und zum Jüngsten Gericht.
Welche Schlüsselwörter werden in der Arbeit verwendet?
Die Schlüsselwörter umfassen Luca Signorelli, Cappella Nuova, Orvieto, Freskenmalerei, Ikonographie, Antichrist, Jüngstes Gericht, Giuseppina Testa, Steffi Röttgen, Sara Nair James, Piero della Francesca und Legenda Aurea.
Was sind die Hauptwandbilder, die in der Arbeit diskutiert werden?
Die Hauptwandbilder umfassen Szenen zum Antichrist (Predigt und Taten, Herrschaft) und zum Jüngsten Gericht (Ende der Welt, Auferstehung der Toten, Paradies und Hölle).
Was ist das Ziel der Seminararbeit?
Ziel der Seminararbeit ist es, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Interpretationen der Cappella Nuova von Röttgen, Testa und James zu finden und eine eigene Sicht auf Luca Signorellis künstlerisches Schaffen zu entwickeln.
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- Markus Stricker (Author), 2018, Capella Nuova, Orvieto - Luca Signorelli (1445-1523). Hölle oder Verstoßung? Vergleich dreier ikonographischer Interpretationen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1574329