Nicht nur Susan Sontags berühmt-kontroverse These, es brauche eine Erotik der Kunst anstelle einer sich auf Interpretation berufenden Hermeneutik, sondern explizite Stellungnahmen, wie sie beispielsweise in "On style" gegeben werden, legen nahe, Sontags Kunstphilosophie insgesamt als eine Ästhetik der Verführung zu charakterisieren. Die anzufertigende Arbeit bemüht sich deshalb, den Bedeutungsgehalt der Verführungsmetapher so präzise als möglich zu erhellen, um auf diesem Weg ihr explikatives Potential zur Erschließung der Sontag’schen Texte hervorzuheben. Analysegrundlage sind zwei ihrer ästhetischen Essays im engeren Sinne; nämlich "Against Interpretation" (1964) und "On style" (1965).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Zum Bild der Verführung
- 1.1 Terminologische Merkwürdigkeiten
- 1.2 Verführung als Metapher
- 2. Über die Ästhetik Sontags
- 2.1 Systemfrage
- 2.2 "we need an erotics of art" oder welche Zugänge bestehen zur Kunst?
- 2.3 "Real art has the capacity to make us nervous" oder was ist Kunst?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Susan Sontags Kunstphilosophie als eine Ästhetik der Verführung, indem sie den Bedeutungsgehalt der Verführungsmetapher in ihren Essays "Against Interpretation" und "On Style" analysiert. Ziel ist es, das explikative Potential dieser Metapher für das Verständnis von Sontags Texten aufzuzeigen.
- Die Bedeutung der Begriffe "Erotik" und "Verführung" in Sontags Werk
- Die philosophische Relevanz von Sontags Kunstdenken
- Sontags Kunstbegriff und seine erkenntnistheoretischen Grundlagen
- Alternative Zugänge zur Kunst im Gegensatz zur klassischen Interpretation
- Die argumentative Kraft der Erotik-Metapher in Sontags Schriften
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und begründet die Charakterisierung von Sontags Kunstphilosophie als Ästhetik der Verführung anhand ihrer These von der notwendigen Erotik der Kunst und ihrer Ausführungen in "On Style". Sie skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf der präzisen Klärung der Verführungsmetapher basiert, um deren explikatives Potential für das Verständnis der Sontagschen Texte aufzuzeigen. Die Analyse konzentriert sich auf "Against Interpretation" und "On Style".
1. Zum Bild der Verführung: Dieses Kapitel analysiert die Begriffe "erotics" und "seduction" und deren deutsche Äquivalente. Es untersucht die alltagssprachliche Bedeutung dieser Wörter, um anschließend zu klären, welche Bildbereiche Sontag für ihre Metaphernbildung nutzt. Die methodische Grundlage bildet der Metaphernbegriff nach Ralf Konersmann, der es erlaubt, über die Funktionen von Sprache für das Verständnis des menschlichen In-der-Welt-seins zu spekulieren. Die Analyse beleuchtet die unterschiedlichen Bedeutungsnuancen von "erotisch" und "Verführung", von sinnlicher Anziehungskraft bis hin zu negativen Konnotationen, und zeigt auf, wie Sontag diese Semantik in ihrem positiven Verständnis von Kunst als Verführung umdeutet. Die etymologische Untersuchung des Wortes "Verführung" mit seiner Verbindung zu "führen" und "fahren" betont die Bedeutung von Bewegung und Transformation in Sontags Konzept der Kunst als ästhetischer Erfahrung.
2. Über die Ästhetik Sontags: Dieses Kapitel befasst sich mit der philosophischen Relevanz von Sontags Gedanken. Es untersucht ihre Aufsätze als Teil eines systematischen Kunstverständnisses, um ihre Ästhetik zu definieren. Die Analyse beleuchtet Sontags erkenntnistheoretisch basierten Kunstbegriff und zeigt alternative Wege des Verhältnisses von Mensch und Kunst auf, die sich von der klassischen Interpretation abheben. Der zentrale Punkt der Untersuchung ist die Auseinandersetzung mit den konstituierenden Elementen der Erotik-Metapher und deren argumentativer Kraft. Das Kapitel verknüpft die vorherige terminologische Klärung mit der philosophischen Position Sontags, um deren Kunstverständnis umfassender zu erfassen. Es stellt Sontags Kunstphilosophie als eine Alternative zur hermeneutischen Interpretation dar, die durch eine erotische Annäherung an die Kunst gekennzeichnet ist.
Schlüsselwörter
Susan Sontag, Ästhetik der Verführung, Erotik der Kunst, Against Interpretation, On Style, Metapher, Interpretation, Kunstbegriff, Erkenntnistheorie, Verführung, Systematik.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Schwerpunkt der Analyse von Susan Sontags Kunstphilosophie?
Die Analyse konzentriert sich darauf, Susan Sontags Kunstphilosophie als eine Ästhetik der Verführung zu untersuchen. Dies geschieht durch die Analyse der Bedeutungsgehalts der Verführungsmetapher in ihren Essays "Against Interpretation" und "On Style". Das Ziel ist es, das explikative Potential dieser Metapher für das Verständnis von Sontags Texten aufzuzeigen.
Welche thematischen Schwerpunkte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die folgenden thematischen Schwerpunkte:
- Die Bedeutung der Begriffe "Erotik" und "Verführung" in Sontags Werk.
- Die philosophische Relevanz von Sontags Kunstdenken.
- Sontags Kunstbegriff und seine erkenntnistheoretischen Grundlagen.
- Alternative Zugänge zur Kunst im Gegensatz zur klassischen Interpretation.
- Die argumentative Kraft der Erotik-Metapher in Sontags Schriften.
Welche Aufsätze von Sontag stehen im Fokus der Analyse?
Die Analyse konzentriert sich hauptsächlich auf die Aufsätze "Against Interpretation" und "On Style" von Susan Sontag.
Wie wird der Begriff "Verführung" in der Arbeit analysiert?
Der Begriff "Verführung" wird unter Bezugnahme auf den Metaphernbegriff nach Ralf Konersmann analysiert. Dabei werden die alltagssprachliche Bedeutung des Wortes und dessen verschiedene Bedeutungsnuancen untersucht, um zu klären, welche Bildbereiche Sontag für ihre Metaphernbildung nutzt. Die etymologische Untersuchung des Wortes "Verführung" betont die Bedeutung von Bewegung und Transformation in Sontags Konzept der Kunst als ästhetischer Erfahrung.
Wie wird Sontags Kunstphilosophie im Verhältnis zur Interpretation dargestellt?
Sontags Kunstphilosophie wird als eine Alternative zur hermeneutischen Interpretation dargestellt, die durch eine erotische Annäherung an die Kunst gekennzeichnet ist.
Welche Schlüsselwörter sind mit der Analyse verbunden?
Die Schlüsselwörter sind: Susan Sontag, Ästhetik der Verführung, Erotik der Kunst, Against Interpretation, On Style, Metapher, Interpretation, Kunstbegriff, Erkenntnistheorie, Verführung, Systematik.
Welche methodischen Ansätze werden verfolgt?
Der methodische Ansatz basiert auf der präzisen Klärung der Verführungsmetapher, um deren explikatives Potential für das Verständnis der Sontagschen Texte aufzuzeigen.
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- Anonymous,, 2024, Susan Sontags Ästhetik der Verführung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1556060