Frauenfiguren spielen in vielen Werken der Romantik eine große Rolle. Aus der Sicht
des literaturwissenschaftlichen Hauptseminars Geschichte der deutschen Literatur:
Romantik ist es infolgedessen unerlässlich, sich mit dem Thematik der Frau in der
deutschen Romantik auseinander zu setzen. In meiner Hausarbeit befasse ich mich
daher mit dem Aspekt „Konzepte von Weiblichkeit in Heinrich von Kleists Die
Marquise von O...“.
Zunächst stelle ich einen kurzen Abriss der politischen und gesellschaftlichen
Entwicklungen im 19. Jahrhundert vor. Von dem historischen Hintergrund ausgehend
entwickele ich dann das zeitgenössische Weiblichkeitsbild. Ich gehe dabei auf die
„Geschlechtereigenthümlichkeiten“ ein, die als Basis für das sozio-kulturelle
Geschlechterschema dienten. In einem nächsten Schritt skizziere ich das von der
Gesellschaft des 19. Jahrhunderts propagierte Weiblichkeitsbild. Dabei sollen
ebenfalls dessen Grenzen aufgezeigt werden.
Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der Untersuchung der Figur der
Marquise von O... . In meiner Interpretation befasse ich mich vor dem Hintergrund
der bisher erarbeiteten Daten zunächst mit dem von der Marquise repräsentierten
Weiblichkeitsbild. Es scheint, als ob sich die Figur der Marquise von dem
zeitgenössischen Frauenideal lösen kann und emanzipatorische Ansätze aufweist.
Geklärt werden soll zudem inwieweit die Frauenfigur dem historischen Ideal
entspricht oder ob sie mit dem Weiblichkeitsbild bricht. Dazu untersuche ich
ebenfalls die Rollenerwartungen der männlichen Figuren, die an die Marquise
herangetragen werden.
Einen weiteren Aspekt meiner Untersuchung bildet die Darstellung des
Weiblichkeitsbildes durch die Mutter. Zu beantworten ist die Frage, ob die Mutter als
Gegenpol zu dem von der Marquise dargestellten Frauenbild gelten kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Politik und Gesellschaft im Deutschland des 19. Jahrhunderts
- Das Weiblichkeitsbild des 19. Jahrhunderts
- „Geschlechtereigenthümlichkeiten“
- Das Weiblichkeitsbild und seine Grenzen
- Untersuchung der Figur Die Marquise von O
- Untersuchung des durch die Marquise repräsentierten Konzeptes von Weiblichkeit
- Untersuchung der Rollenerwartung seitens der männlichen Figuren der Novelle
- Der Vater der Marquise
- Der Graf F...
- Untersuchung des durch die Mutter repräsentieren Konzeptes von Weiblichkeit
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Aspekt „Konzepte von Weiblichkeit in Heinrich von Kleists Die Marquise von O…“. Zuerst wird ein kurzer Abriss der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im 19. Jahrhundert vorgestellt. Von diesem historischen Hintergrund ausgehend wird das zeitgenössische Weiblichkeitsbild entwickelt. Im Fokus steht dabei die Untersuchung der Figur der Marquise von O… und die Frage, inwiefern sie sich vom zeitgenössischen Frauenideal löst und emanzipatorische Ansätze aufweist. Die Arbeit analysiert die Rolle der Marquise und ihre Interaktion mit den männlichen Figuren. Darüber hinaus befasst sie sich mit der Darstellung des Weiblichkeitsbildes durch die Mutter und untersucht, ob sie als Gegenpol zur von der Marquise dargestellten Frauenfigur angesehen werden kann.
- Entwicklung des Weiblichkeitsbildes im 19. Jahrhundert
- Emanzipatorische Ansätze in Kleists „Die Marquise von O…“
- Rollenverständnis und Rollenerwartungen der männlichen Figuren
- Untersuchung der Mutterfigur als möglicher Gegenpol
- Die Darstellung von Weiblichkeit in Kleists Werk im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und führt in die Thematik der Konzepte von Weiblichkeit in Kleists „Die Marquise von O…“ ein. Sie skizziert den methodischen Ansatz, der in der Arbeit verfolgt wird.
- Politik und Gesellschaft im Deutschland des 19. Jahrhunderts: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im 19. Jahrhundert. Es beleuchtet die Gründung des Deutschen Reiches und die damit verbundenen Veränderungen in der deutschen Gesellschaft.
- Das Weiblichkeitsbild des 19. Jahrhunderts: In diesem Kapitel wird das zeitgenössische Weiblichkeitsbild des 19. Jahrhunderts analysiert. Es werden die „Geschlechtereigenthümlichkeiten“ und die Abgrenzung von Mann und Frau thematisiert.
- Untersuchung der Figur Die Marquise von O: Dieses Kapitel befasst sich mit der Figur der Marquise von O… und untersucht das von ihr repräsentierte Konzept von Weiblichkeit. Es wird analysiert, inwieweit die Marquise sich vom zeitgenössischen Frauenideal löst und emanzipatorische Ansätze aufweist.
- Untersuchung des durch die Mutter repräsentieren Konzeptes von Weiblichkeit: Dieses Kapitel widmet sich der Darstellung des Weiblichkeitsbildes durch die Mutter und untersucht, ob sie als Gegenpol zur von der Marquise dargestellten Frauenfigur angesehen werden kann.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit den Konzepten von Weiblichkeit im 19. Jahrhundert. Im Zentrum steht die Analyse der Figur der Marquise von O… in Kleists gleichnamiger Novelle. Die Arbeit untersucht das zeitgenössische Weiblichkeitsbild, die Rolle der Frau in der Gesellschaft, emanzipatorische Ansätze, Geschlechterrollen, und die Darstellung von Weiblichkeit in Literatur.
- Arbeit zitieren
- Regina Everinghoff (Autor:in), 2003, Konzepte von Weiblichkeit in Kleists Die Marquise von O..., München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/15460