In dieser Arbeit soll die Naksa anhand des Romans "Karnak-Café" untersucht werden. Wie wird sie literarisch dargestellt? Wie schreibt der Autor über ein Ereignis, was eine ganze Gesellschaft traumatisiert hat und im kollektiven Gedächtnis der Ägypter*innen bis heute verankert ist? Diese Fragen sollen in der Analyse dieser Arbeit behandelt werden. Mit Hilfe der Theorie von Jeffrey C. Alexander, welcher mit seiner Theorie über kulturelles Trauma, den Grundstein für den theoretischen Teil der Arbeit legt und so einen Rahmen schafft, in welchem der Roman analysiert werden kann, wird in dieser Arbeit das Ziel verfolgt, folgende Fragestellung zu beantworten: Inwiefern lässt sich der Roman „Das Karnak-Café“ von Nagib Machfus als Abbild des kollektiven Traumas der ägyptischen Gesellschaft nach der Niederlage des Sechstagekriegs verstehen?
„In Afrika und dem Nahen Osten hatten viele Staaten die Kolonialherrschaft abgeschüttelt. Ägypten stand im Herzen dieser Bewegung. Der Optimismus war ungeheuer, das Selbstbewusstsein der Menschen war gewaltig. Alles war Hoffnung.“ (Fahmy 2017) Mit diesen Worten beginnt der ägyptische Historiker, Khaled Fahmy, 2017 das Interview bei der Süddeutschen Zeitung über die Niederlage Ägyptens im Sechstagekrieg 1967. Er schildert damit die Situation nach der Revolution 1952 und das Aufstreben der Freien Offiziere. Die Hoffnung in der ägyptischen Gesellschaft auf progressive Veränderungen und Reformen war groß. Allerdings endete diese Euphorie in der Naksa.
Dieses Ereignis, der verlorene Krieg gegen Israel, ist für Ägypten eine außenpolitische wie ideologische und somit innerstaatliche Niederlage gewesen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Historischer Überblick Ägyptens
- 2.1 Die Revolution 1952
- 2.2 Der Sechstagekrieg 1967
- 3 Die Textuelle Grundlage
- 3.1 Das „Karnak-Café“
- 3.1.1 Inhaltliche Zusammenfassung des Romans
- 3.1.2 Über den Autor: Nagib Machfus
- 4 Theoretische Rahmung
- 4.1 Das kollektive Gedächtnis
- 4.2 Kulturelles Trauma in der Sozialwissenschaft nach J.C. Alexander
- 5 Analyse
- 5.1 Literarische Darstellung der Naksa
- 5.2 Deutung der Naksa als kollektives Trauma
- 6 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die literarische Darstellung der Naksa (Sechstagekrieg 1967) im Roman „Karnak-Café“ von Nagib Mahfouz und analysiert, inwiefern der Roman als Abbild des kollektiven Traumas der ägyptischen Gesellschaft verstanden werden kann. Die Arbeit nutzt die Theorie des kulturellen Traumas von Jeffrey C. Alexander als theoretischen Rahmen.
- Literarische Darstellung der Naksa im Roman „Karnak-Café“
- Der Sechstagekrieg als außenpolitische und ideologische Niederlage Ägyptens
- Das kollektive Gedächtnis und die Verarbeitung des Traumas in der ägyptischen Gesellschaft
- Die Anwendung der Theorie des kulturellen Traumas auf literarische Texte
- Der historische Kontext der Naksa und seine Bedeutung für die Interpretation des Romans
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt den Kontext der Naksa (Sechstagekrieg 1967) als tiefgreifendes Ereignis für Ägypten, das weit über eine militärische Niederlage hinausgeht und die ägyptische Gesellschaft traumatisiert hat. Sie stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Darstellung des kollektiven Traumas im Roman „Karnak-Café“ und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit, der die Theorie des kulturellen Traumas von Jeffrey C. Alexander verwendet.
2 Historischer Überblick Ägyptens: Dieses Kapitel bietet einen knappen historischen Überblick über Ägypten von der Revolution 1952 bis zum Sechstagekrieg 1967. Es beleuchtet die Hoffnungen und den Optimismus nach der Revolution, die sich mit der Niederlage im Sechstagekrieg abrupt beendeten. Die Darstellung des Nasserismus und seiner Ideologie wird in Bezug auf die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen Ägyptens erläutert und somit der Kontext für das Verständnis des Traumas der Naksa geschaffen.
3 Die Textuelle Grundlage: Dieses Kapitel stellt den Roman „Karnak-Café“ von Nagib Mahfouz vor. Es beinhaltet eine inhaltliche Zusammenfassung des Romans und bietet Informationen über den Autor. Dieser Teil bereitet den Leser auf die folgende Analyse vor und liefert die notwendige Grundlage für das Verständnis des Romans im Kontext des historischen Hintergrunds.
4 Theoretische Rahmung: In diesem Kapitel wird der theoretische Rahmen der Arbeit vorgestellt, der auf der Theorie des kulturellen Traumas von Jeffrey C. Alexander basiert. Dieser Abschnitt erläutert die zentralen Konzepte des kollektiven Gedächtnisses und des kulturellen Traumas und erklärt, wie diese Konzepte auf die Analyse des Romans angewendet werden. Das Kapitel liefert die analytischen Werkzeuge für die Untersuchung des Romans.
5 Analyse: Die Analyse untersucht die literarische Darstellung der Naksa im Roman und interpretiert diese im Licht der Theorie des kulturellen Traumas. Es wird analysiert, wie Mahfouz das traumatische Ereignis darstellt und wie sich das kollektive Trauma in den Figuren, Handlung und dem Stil des Romans widerspiegelt. Dieses Kapitel verbindet die theoretischen Überlegungen mit der konkreten Textanalyse.
Schlüsselwörter
Naksa, Sechstagekrieg 1967, kollektives Trauma, kulturelles Trauma, Nagib Mahfouz, Karnak-Café, Ägypten, kollektives Gedächtnis, postkoloniale Gesellschaft, literarische Traumaverarbeitung, Identität, politische Geschichte Ägyptens.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dieser Arbeit über das „Karnak-Café“?
Diese Arbeit untersucht die literarische Darstellung der Naksa (Sechstagekrieg 1967) im Roman „Karnak-Café“ von Nagib Mahfouz und analysiert, inwiefern der Roman als Abbild des kollektiven Traumas der ägyptischen Gesellschaft verstanden werden kann. Die Arbeit nutzt die Theorie des kulturellen Traumas von Jeffrey C. Alexander als theoretischen Rahmen.
Welche Themenschwerpunkte werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf folgende Themenschwerpunkte:
- Literarische Darstellung der Naksa im Roman „Karnak-Café“
- Der Sechstagekrieg als außenpolitische und ideologische Niederlage Ägyptens
- Das kollektive Gedächtnis und die Verarbeitung des Traumas in der ägyptischen Gesellschaft
- Die Anwendung der Theorie des kulturellen Traumas auf literarische Texte
- Der historische Kontext der Naksa und seine Bedeutung für die Interpretation des Romans
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel ist es, zu untersuchen, wie der Roman „Karnak-Café“ die Naksa und das damit verbundene Trauma der ägyptischen Gesellschaft darstellt, und diese Darstellung im Kontext des kollektiven Gedächtnisses und der Theorie des kulturellen Traumas zu analysieren.
Welche theoretische Grundlage wird in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit basiert auf der Theorie des kulturellen Traumas von Jeffrey C. Alexander.
Was ist die Naksa (Sechstagekrieg)?
Die Naksa (Sechstagekrieg 1967) war ein tiefgreifendes Ereignis für Ägypten, das weit über eine militärische Niederlage hinausging und die ägyptische Gesellschaft traumatisiert hat.
Was beinhaltet das Kapitel über den historischen Überblick Ägyptens?
Dieses Kapitel bietet einen knappen historischen Überblick über Ägypten von der Revolution 1952 bis zum Sechstagekrieg 1967. Es beleuchtet die Hoffnungen und den Optimismus nach der Revolution, die sich mit der Niederlage im Sechstagekrieg abrupt beendeten. Es beschreibt auch den Nasserismus und seine Ideologie.
Was beinhaltet das Kapitel über die textuelle Grundlage?
Dieses Kapitel stellt den Roman „Karnak-Café“ von Nagib Mahfouz vor, beinhaltet eine inhaltliche Zusammenfassung des Romans und bietet Informationen über den Autor.
Welche Schlüsselwörter sind für diese Arbeit relevant?
Naksa, Sechstagekrieg 1967, kollektives Trauma, kulturelles Trauma, Nagib Mahfouz, Karnak-Café, Ägypten, kollektives Gedächtnis, postkoloniale Gesellschaft, literarische Traumaverarbeitung, Identität, politische Geschichte Ägyptens.
- Quote paper
- Hannah Pitz (Author), 2023, Gesellschaftstrauma in der Literatur. Eine sozialwissenschaftliche Analyse der Naksa im Roman "Karnak-Café" als kulturelles Trauma Ägyptens, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1525411