In der kantischen Verwendung der Begriffe Gemeinsinn und Genie schlägt sich die innere Spannung des ästhetischen Urteils auf exemplarische Weise nieder. Die Arbeit versucht anhand dieser Begriffe darzustellen, wie die genannten Spannungen als Antriebsmomente derjenigen Vermittlungsleistung aufgefasst werden können, welche die oberen Erkenntnisvermögen, Verstand, Urteilskraft und Vernunft untereinander in Beziehung setzt. Dabei soll vor allem auf die kulturpädagogische Stoßrichtung der kantischen Transzendentalphilosophie aufmerksam gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Zur alltäglichen Auffassung von Gemeinsinn und Genie
- Der Gemeinsinn als transzendentalphilosophischer Begriff
- Die Eigentümlichkeit des ästhetischen Urteils
- Das Genie und die Natur im Menschen
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Kants Begriff des ästhetischen Gemeinsinns und sein Verhältnis zum Begriff des Genies. Ziel ist es, die Spannungen innerhalb der kantischen Urteilslehre aufzuzeigen und zu analysieren, wie diese Spannungen die Vermittlung zwischen den verschiedenen Erkenntnisvermögen (Verstand, Urteilskraft, Vernunft) ermöglichen. Ein weiterer Fokus liegt auf der kulturpädagogischen Dimension der kantischen Transzendentalphilosophie.
- Der ästhetische Gemeinsinn bei Kant
- Das Verhältnis von Gemeinsinn und Genie in der kantischen Ästhetik
- Die Struktur reiner ästhetischer Urteile
- Die Grenze zwischen Naturschönem und Kunstschönem
- Die kulturpädagogische Bedeutung der kantischen Urteilskraft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die Schwierigkeiten bei der Bestimmung des ästhetischen Urteils und seiner Differenz zu theoretischen und praktischen Urteilen. Kant thematisiert in der Analytik des Schönen die Zweckmäßigkeit ohne Zweck und die subjektive, aber allgemein mitteilbare Natur des ästhetischen Urteils. Die Arbeit untersucht, wie die Spannungen im ästhetischen Urteil durch die Begriffe Gemeinsinn und Genie veranschaulicht werden und wie diese Begriffe die Vermittlung zwischen den Erkenntnisvermögen darstellen. Der Fokus liegt auf der kulturpädagogischen Ausrichtung der kantischen Transzendentalphilosophie.
Hauptteil: Der Hauptteil beginnt mit der Eingrenzung des systematischen Ortes von Gemeinsinn und Genie innerhalb der kantischen Transzendentalphilosophie. Er argumentiert, dass sich beide Begriffe in der Frage nach der Struktur reiner ästhetischer Urteile und der Grenze zwischen Naturschönem und Kunstschönem berühren. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf dem Gemeinsinn, da dieser für das Verständnis der kantischen Urteilskraft und des Schönheitsbegriffs zentraler ist als der Geniebegriff. Die Analyse des Gemeinsinns führt zur Untersuchung der Grenze zwischen Naturschönem und Kunstschönem, wo der Geniebegriff an Bedeutung gewinnt, und beide Begriffe in ein systematisches Verhältnis gesetzt werden.
Zur alltäglichen Auffassung von Gemeinsinn und Genie: Dieser Abschnitt untersucht die scheinbar gegensätzlichen alltäglichen Vorstellungen von Gemeinsinn und Genie. Während Genie oft mit individueller, unverfügbarer Schöpfungskraft verbunden wird, assoziiert man mit Gemeinsinn Öffentlichkeit und allgemeine Verfügbarkeit. Kant überwindet diese scheinbare Opposition durch eine systematische Betrachtungsweise innerhalb seiner Transzendentalphilosophie.
Schlüsselwörter
Ästhetisches Urteil, Gemeinsinn, Genie, Kantische Transzendentalphilosophie, Urteilskraft, Naturschönes, Kunstschönes, Zweckmäßigkeit ohne Zweck, Kulturpädagogik.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit über Kant?
Diese Arbeit konzentriert sich auf Kants Begriff des ästhetischen Gemeinsinns und sein Verhältnis zum Begriff des Genies. Es wird untersucht, wie Spannungen innerhalb der kantischen Urteilslehre die Vermittlung zwischen verschiedenen Erkenntnisvermögen (Verstand, Urteilskraft, Vernunft) ermöglichen, und beleuchtet die kulturpädagogische Dimension der kantischen Transzendentalphilosophie.
Welche Themen werden in dieser Arbeit behandelt?
Zu den Hauptthemen gehören der ästhetische Gemeinsinn bei Kant, das Verhältnis von Gemeinsinn und Genie in der kantischen Ästhetik, die Struktur reiner ästhetischer Urteile, die Grenze zwischen Naturschönem und Kunstschönem sowie die kulturpädagogische Bedeutung der kantischen Urteilskraft.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung behandelt die Schwierigkeiten bei der Bestimmung des ästhetischen Urteils und seiner Differenz zu theoretischen und praktischen Urteilen. Es wird thematisiert, wie die Spannungen im ästhetischen Urteil durch die Begriffe Gemeinsinn und Genie veranschaulicht werden und wie diese Begriffe die Vermittlung zwischen den Erkenntnisvermögen darstellen. Der Fokus liegt auf der kulturpädagogischen Ausrichtung der kantischen Transzendentalphilosophie.
Worauf konzentriert sich der Hauptteil der Arbeit?
Der Hauptteil konzentriert sich auf die Eingrenzung des systematischen Ortes von Gemeinsinn und Genie innerhalb der kantischen Transzendentalphilosophie. Er argumentiert, dass sich beide Begriffe in der Frage nach der Struktur reiner ästhetischer Urteile und der Grenze zwischen Naturschönem und Kunstschönem berühren. Der Schwerpunkt liegt zunächst auf dem Gemeinsinn, da dieser für das Verständnis der kantischen Urteilskraft und des Schönheitsbegriffs zentraler ist als der Geniebegriff.
Wie werden Gemeinsinn und Genie im alltäglichen Verständnis betrachtet, und wie überwindet Kant diese Auffassungen?
Im alltäglichen Verständnis werden Gemeinsinn und Genie oft als gegensätzlich betrachtet: Genie als individuelle Schöpfungskraft und Gemeinsinn als allgemeine Verfügbarkeit. Kant überwindet diese Opposition durch eine systematische Betrachtungsweise innerhalb seiner Transzendentalphilosophie.
Welche Schlüsselwörter sind für diese Arbeit relevant?
Relevante Schlüsselwörter sind: Ästhetisches Urteil, Gemeinsinn, Genie, Kantische Transzendentalphilosophie, Urteilskraft, Naturschönes, Kunstschönes, Zweckmäßigkeit ohne Zweck, Kulturpädagogik.
- Arbeit zitieren
- Julian Eberle (Autor:in), 2022, Gemeinsinn und Genie bei Kant, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1523950