Schon auf der Potsdamer Konferenz einigten sich die Alliierten auf eine zentrale deutsche
Verwaltungsabteilung, welche für ganz Deutschland 1945 dann auch geschaffen wurde.
Diese sollte unter der Leitung eines alliierten Kontrollrates stehen, hatte jedoch keine
Gesetzgebungskompetenz.
Allerdings war die politische Führung der sowjetischen Besatzungszone schon von Beginn an in den
Händen der nach Moskau emigrierten Kommunisten, welche die sowjetischen Direktiven ausführten.
Andere Antifaschisten und Kommunisten mußten sich unterordnen oder wurden mit Hilfe der sowjetischen
Geheimpolizei ausgeschaltet.1
Jedoch konnte die 1946 entstandene SED bei den Kommunal- und Gemeindewahlen im Herbst 1946
keine absolute Mehrheit erzielen. Aus diesem Grund wurden in der SBZ (und später in der DDR) bei
späteren Wahlen nur noch Einheitslisten der zugelassenen Parteien erlaubt.2
Die Einflüsse aus der Sowjetunion nahmen auch weiterhin zu und führten dazu, daß ab 1948 mit der
Übernahme des spätstalinistischen Sowjetsystems begonnen wurde, welche Auswirkungen auf alle
Bereiche des Lebens in der SBZ/DDR hatte, angefangen bei der Planwirtschaft bis hin zur Stalinisierung
der SED.
Für die DDR als festen Bestandteil des Ostblockes, ist der Stalinismus dann auch spätestens in den 50er
Jahren in der ganzen Gesellschaft bestimmend.
Was aber ist „Stalinismus“ ? Eine Klärung des Begriffs fällt nicht leicht, denn in der wissenschaftlichen
Literatur findet man diesen Begriff nur selten erwähnt oder gar erklärt.
Zieht man beispielsweise Literatur wie „Die Gründung der DDR. Von der sowjetischen
Besatzungsherrschaft zum sozialistischen Staat“ von Dietrich Staritz, oder „Die Stalinisierung der SED“ von
Harold Hurwitz (beides siehe: 6. Literatur) als Hilfsmittel heran, so wird man sehr schnell feststellen, das
der Begriff „Stalinismus“ kaum Erwähnung findet und eine Definition - so man denn eine erkennt - nur
unbefriedigend ist.
[...]
1 Vgl. Spittman, Ilse; Helwig, Gisela (Hrsg.): DDR-Lesebuch. Von der SBZ zur DDR 1945-1949. Köln 1989. S. 70
2 Vgl. ebenda
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Planwirtschaft
- Die Stalinisierung der SED
- Die Auswirkungen der Stalinisierung in der Bevölkerung der SBZ
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Stalinisierung in der SBZ/DDR und beleuchtet die wesentlichen Schritte und Auswirkungen dieses Prozesses.
- Einführung der Planwirtschaft
- Stalinisierung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)
- Auswirkungen der Stalinisierung auf die Bevölkerung der SBZ
- Die Rolle der sowjetischen Besatzungsmacht
- Der Einfluss des Stalinismus auf die Entwicklung der DDR
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Kapitel beschreibt die Entwicklung der politischen Situation in der SBZ nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Die Sowjetische Besatzungsmacht übte einen starken Einfluss auf die politische Entwicklung aus und förderte die Kommunistische Partei. Die Entstehung der SED und die ersten Wahlen werden beleuchtet.
Die Planwirtschaft
Dieses Kapitel behandelt die Einführung der Planwirtschaft in der SBZ. Die sowjetische Besatzungsmacht war an der Wiederbelebung der Industrie interessiert, um Reparationsleistungen zu erhalten. Die Einführung von sogenannten „Sowjetischen Aktiengesellschaften“ (SAG) führte zu Veränderungen in den Produktionsketten. Das Kapitel beleuchtet auch die Herausforderungen und Ziele der Planwirtschaft.
Die Stalinisierung der SED
Das Kapitel behandelt die Prozesse der Stalinisierung innerhalb der SED. Es wird die zunehmende Kontrolle der sowjetischen Besatzungsmacht über die Partei und die Entwicklung eines repressiven Systems beschrieben.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen und Begriffe dieser Arbeit sind: Stalinismus, Planwirtschaft, Stalinisierung der SED, Sowjetische Besatzungsmacht, DDR, SBZ, Politik, Gesellschaft, Auswirkungen, Bevölkerung.
- Arbeit zitieren
- Daniel Schmidl (Autor:in), 2000, Die Stalinisierung in der SBZ/DDR, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/15147