‚Schwul‘ gilt auf deutschen Schulhöfen noch immer als häufig verwendetes Schimpfwort und wird verwendet, um schwache oder unmännliche Verhaltensweisen abzuwerten. Der Ausdruck ‚no homo‘ ist ein weiteres Beispiel für diese „heterosexistische Sprache“. Diese Verunglimpfungen vermitteln, dass Homosexuelle als minderwertig und außerhalb der gesellschaftlichen Norm betrachtet werden. Dabei finden diese Worte nicht nur im Schulkontext Anklang, sondern sind überall im Alltag anzutreffen – und somit auch ihre Botschaft. Doch was, wenn solche Begriffe aus dem Mund eines Homosexuellen selbst kommen? Und wie kommt es überhaupt dazu?
In diesem Fall spricht man von ‚internalisierter Homonegativität‘: Wenn homosexuelle Menschen im Laufe ihrer Entwicklung negative gesellschaftliche Bilder zu ihrer Sexualität verinnerlichen, kann dies zu einer negativen Selbstwahrnehmung führen, bis hin zur Ablehnung der eigenen Homosexualität. Dies ist unglaublich kräftezehrend, da es einen Kampf an zwei Fronten bedeutet – sowohl gegen äußere als auch gegen innere Feinde. Für diese Arbeit ist es daher unerlässlich, die „innerpsychischen Prozesse“ und die „soziale Dimension“ der „Probleme im Verlauf des Coming-Outs bzw. der Entwicklung einer selbstbestimmten Identität“ zu untersuchen, da diese Aspekte eng miteinander verknüpft sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklungsprozesse der sexuellen Orientierung und Identität
- Theorien zur Entstehung und Entwicklung von Homosexualität
- Internalisierte Homonegativität
- Ursachen und Entstehungsprozesse von internalisierter Homonegativität
- Folgen von internalisierter Homonegativität
- Verarbeitung internalisierter Homonegativität
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss internalisierter Homonegativität auf die Sexualsozialisation schwuler Heranwachsender. Ziel ist es, Ursachen, Folgen und Bewältigungsprozesse dieser Thematik zu beleuchten und ein umfassenderes Verständnis für die Herausforderungen schwuler Jugendlicher zu entwickeln.
- Entwicklungsprozesse sexueller Orientierung und Identität bei Männern
- Internalisierte Homonegativität: Definition, Entstehung und Auswirkungen
- Theorien zur Entstehung von Homosexualität (psychoanalytische und moderne Ansätze)
- Folgen internalisierter Homonegativität für die psychische Gesundheit
- Strategien zur Bewältigung internalisierter Homonegativität
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung Die Einleitung stellt das Thema internalisierter Homonegativität vor und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie verdeutlicht die Relevanz des Themas im Kontext von gesellschaftlicher Homonegativität und der Bedeutung der Auseinandersetzung mit innerpsychischen und sozialen Aspekten des Coming-outs.
Kapitel 2: Entwicklungsprozesse der sexuellen Orientierung und Identität Dieses Kapitel klärt grundlegende Begriffe wie sexuelle Orientierung und Identität. Es beleuchtet verschiedene Theorien zur Entstehung von Homosexualität, angefangen bei psychoanalytischen Ansätzen bis hin zu modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen, und widerlegt veraltete Erklärungsmuster.
Schlüsselwörter
Internalisierte Homonegativität, Sexualsozialisation, schwule Heranwachsende, Coming-out, Homosexualität, Heteronormativität, psychoanalytische Theorien, moderne sozialpsychologische Ansätze, Bewältigungsstrategien.
- Arbeit zitieren
- Tobias D. Ueckert (Autor:in), 2024, Einfluss internalisierter Homonegativität auf die Sexualsozialisation bei schwulen Heranwachsenden, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1513181