Über 75 Jahre nach den Verbrechen der Shoah gehört „Du Jude“ zu den häufigsten Beleidigungen auf deutschen Schulhöfen - und das, obwohl Antisemitismus dem Selbstverständnis und Leitwerten der Gesellschaft nach geächtet ist. Neben der Frage, wie es dazu kommen konnte, drängt sich viel mehr die Frage auf, wie man dem entgegnen kann und welche präventiven Maßnahmen getroffen werden müssen, um Antisemitismus im Keim zu ersticken. In der Schule wird vor allem die Dimension an Ressentiments gegenüber Jüdinnen und Juden sichtbar, weshalb eine intensive Auseinandersetzung mit der Shoah, Israel und dem Judentum unabdingbar und dauerhaft aktuell ist. Eine zentrale Rolle nehmen dabei der Geschichtsunterricht an allen Schulformen, sowie das außerschulische historische Lernen ein. Kernpunkt historischer Lernprozesse ist hierbei der Erwerb fachspezifischer Kompetenzen, die zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Geschichte und der Vergangenheit führen. Narrative, geschichtskulturelle und interpretative Kompetenzen tragen dazu bei, die Gegenwart in Beziehung mit der Vergangenheit zu setzen, um sich entsprechend für die Zukunft orientieren zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffliche Grundlagen und Formen
- 3. Antisemitismus als prototypisches und aktuelles Ressentiment
- 4. Sekundärer Antisemitismus in Deutschland
- 5. SchülerInnenansichten zu Rassismus/Antisemitismus/Rechtsextremismus
- 6. Probleme und Herausforderungen im Schulalltag
- 6.1 Problemaufriss
- 6.2 Geschichte und Erinnerung
- 6.3 Institutionalisierte Erinnerungskultur im Geschichtsunterricht
- 6.4 Auswirkungen der institutionalisierten Werteerziehung
- 7. Didaktische Lösungsansätze
- 7.1 Jörn Rüsens Perspektiven auf Historisches Lernen
- 7.2 Historische Sinnbildung
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Verbreitung antisemitischer Ressentiments unter Jugendlichen und mögliche didaktische Lösungsansätze im Geschichtsunterricht. Die Arbeit analysiert die historische Entwicklung des Antisemitismus, beleuchtet Schülerperspektiven und erörtert die Herausforderungen für den Schulalltag im Umgang mit diesem Thema. Ziel ist es, konkrete didaktische Strategien zur Prävention und Bekämpfung von Antisemitismus zu identifizieren.
- Historische Entwicklung des Antisemitismus und seine aktuellen Manifestationen
- Schülerperspektiven auf Antisemitismus und gängige Stereotype
- Herausforderungen im Schulalltag im Umgang mit antisemitischen Ressentiments
- Die Rolle der institutionalisierten Erinnerungskultur im Geschichtsunterricht
- Didaktische Lösungsansätze und die Bedeutung historischer Lernprozesse
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung stellt die Problematik antisemitischer Beleidigungen an Schulen dar und betont die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen. Sie hebt die Bedeutung des Geschichtsunterrichts und außerschulischen Lernens hervor und diskutiert den Spannungsbogen zwischen institutionalisierter Werteerziehung und reaktionärem Umgang mit der Vergangenheit.
Kapitel 2 (Begriffliche Grundlagen und Formen): Dieses Kapitel beleuchtet die begrifflichen Schwierigkeiten bei der Auseinandersetzung mit Antisemitismus, insbesondere die Abgrenzung zu Antijudaismus und die semantischen Unschärfen im Bezug auf Semiten und Juden. Es differenziert zwischen Antijudaismus als ältester Form der Judenfeindschaft und dem im 19. Jahrhundert entstandenen Antisemitismus.
Kapitel 3 (Antisemitismus als prototypisches und aktuelles Ressentiment): (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext)
Kapitel 4 (Sekundärer Antisemitismus in Deutschland): (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext)
Kapitel 5 (SchülerInnenansichten zu Rassismus/Antisemitismus/Rechtsextremismus): (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext)
Kapitel 6 (Probleme und Herausforderungen im Schulalltag): Dieses Kapitel behandelt die Probleme und Herausforderungen im Schulalltag im Umgang mit Antisemitismus. Es wird die institutionalisierte Erinnerungskultur im Geschichtsunterricht kritisch erörtert und ihre Auswirkungen auf die Werteerziehung analysiert.
Kapitel 7 (Didaktische Lösungsansätze): Dieses Kapitel präsentiert didaktische Lösungsansätze, wobei insbesondere Jörn Rüsens Perspektive auf historisches Lernen im Fokus steht.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Antijudaismus, Ressentiments, Jugendliche, Geschichtsunterricht, Holocaust, Erinnerungskultur, Werteerziehung, Didaktik, historisches Lernen, Jörn Rüsen, Schülerperspektiven, Prävention.
- Quote paper
- Oliver Kölbel (Author), 2022, Antisemitische Ressentiments unter Jugendlichen und die didaktischen Lösungsansätze, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1512161