In dieser Seminararbeit soll untersucht werden, inwieweit Meiers Stilisierung von Cothmann zum alleinigen Träger der Hexenverfolgungen angemessen ist. Dazu soll erarbeitet werden, welches die Motive des Lemgoer «Hexenbürgermeisters» gewesen sind, Personen zu verfolgen und wegen Hexerei zum Tode zu verurteilen. Cothmanns Motive sollen in Bezug zu seiner Biografie und seiner persönlichen Erfahrung mit Hexenprozessen gesetzt werden, sowie vor dem Hintergrund der Zeit, in der er gelebt und gewirkt hat, betrachtet und in diese eingeordnet werden.
Die Grundlage für die Beschäftigung mit dem Thema wird hergestellt, indem in einem ersten Schritt die Stadt Lemgo in den Fokus der Arbeit gerückt wird; die wirtschaftliche, politische und konfessionelle Situation der Stadt vor und während den verschiedenen Hexenverfolgungswellen im 17. Jahrhundert wird dargestellt.
Anschliessend widmet sich die Arbeit den Hexenprozessen in Lemgo. Die Aktenlage, sowie der Verlauf der Prozesse und Widerstand gegen diese werden beschrieben, ebenso werden die Opfer und die Gründe für die Verfolgungen beleuchtet und auf deren Nachwirkung und Forschung eingegangen. Im nächsten Schritt wird Hermann Cothmanns Wirken in Lemgo beschrieben. Seine Biografie und die Hexenverfolgungen, die in seiner Amtszeit stattgefunden haben, werden dargestellt. Weiterführend wird versucht, einen Erklärungsansatz für Cothmanns Jagd auf Hexen herauszuarbeiten; zunächst werden zeitgenössische Erklärungen und anschliessend ältere und neuere Forschungsansätze präsentiert.
Das abschliessende Fazit wird aus einer Symbiose der Aspekte der Forschungsmeinungen, welche während der Ausarbeitung der Arbeit am meisten gewichtet wurden, und einer abschliessenden Bilanz bestehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Lemgo in den Krisen des 17. Jahrhunderts
- 3. Lemgo das «Hexennest»
- 3.1 Aktenlage
- 3.2 Verlauf, Widerstand und Ende der Hexenprozesse
- 3.3 Opfer der Hexenprozesse
- 3.4 Gründe für Hexenprozesse
- 3.5 Nachwirkung und Forschung
- 4. Der «Hexenbürgermeister» Hermann Cothmann
- 5. Lemgoer Hexenverfolgung unter Cothmann
- 6. Erklärungsansätze für Cothmanns Jagd auf Hexen
- 7. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Motive des Lemgoer Bürgermeisters Hermann Cothmann für die Durchführung von Hexenprozessen. Sie hinterfragt die Darstellung Cothmanns als alleinigen Initiator dieser Prozesse und beleuchtet seine Handlungen im Kontext seiner Biografie, der politischen Situation Lemgos im 17. Jahrhundert und der zeitgenössischen Forschung.
- Die wirtschaftliche, politische und konfessionelle Lage Lemgos im 17. Jahrhundert
- Der Verlauf der Hexenprozesse in Lemgo, inklusive Widerstand und Opfer
- Die Biografie Hermann Cothmanns und seine Rolle in den Hexenprozessen
- Zeitgenössische und moderne Erklärungsansätze für Cothmanns Handeln
- Bewertung der bisherigen Forschung zu Cothmanns Motiven
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach Cothmanns Motiven und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit. Kapitel 2 beschreibt die sozio-ökonomischen und politischen Gegebenheiten in Lemgo während des 17. Jahrhunderts. Kapitel 3 beleuchtet die Hexenprozesse in Lemgo: Aktenlage, Verlauf, Opfer, und die Gründe für die Verfolgungen. Kapitel 4 präsentiert eine Biografie von Hermann Cothmann und seine Zeit als Bürgermeister während der Hexenverfolgungen. Kapitel 5 fokussiert sich auf die Hexenverfolgung während Cothmanns Amtszeit. Kapitel 6 untersucht verschiedene Erklärungsansätze für Cothmanns Verhalten.
Schlüsselwörter
Hermann Cothmann, Hexenprozesse, Lemgo, 17. Jahrhundert, Hexenverfolgung, Heimatforschung, Politische Motive, Religiöse Motive, Sozioökonomischer Kontext, Forschungsgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Janina Weber (Autor:in), 2019, Die Motive des "Hexenbürgermeisters" Hermann Cothmann, in Lemgo Hexenprozesse zu führen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1510145