Um die Bedeutung des Arbeiters für die Ruhrbesetzung zu verdeutlichen, soll exemplarisch das politische Plakat mit dem Titel „Nein! Mich zwingt ihr nicht!“ nach der historisch-kritischen Methode interpretiert und die Frage erörtert werden, welche Rolle der Arbeiter im Verlauf der Ruhrbesetzung gespielt hat.
Zuletzt konnte man sie vor der Bundestagswahl 2021 nahezu an jeder Straßenlaterne sehen: Wahlplakate, die im Zeitalter des Internets eher altmodisch wirkten. Doch in den 1920er Jahren, in einer Zeit noch vor der Verbreitung des Radios, waren politische Plakate ein wesentliches Instrument für die Agitation von Parteien und Organisationen. Durch das Ende des Kaiserreiches nach der Novemberrevolution 1918 unterlagen die Plakate keiner Zensur mehr. Somit bedienten sich vor allem kleinere Parteien und Gruppen des Mediums Plakat , und zwar mit dem Ziel der „Erziehung zu gesellschaftlichem Verantwortungsgefühl im Sinne einer bestimmten politischen Richtung“. Daher gibt es fast zu jedem politischen Ereignis aus der Zeit der Weimarer Republik Plakate, aber wohl zu keinem Geschehnis so viele, wie zur Ruhrbesetzung 1923.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Historische Bildinterpretation eines politischen Plakates
- 2.1 Vorikonographische Betrachtung
- 2.2 Ikonographische Analyse
- 2.3 Ikonologische Bildinterpretation
- 2.3.1 Bedeutung der Arbeiter im Ruhrgebiet
- 2.3.2 Ruhrbesetzung und passiver Widerstand
- 2.3.3 Beeinflussung der Arbeiter durch Plakatpropaganda
- 2.3.4 Verhalten der Industriellen und Arbeitergewerkschaften
- 3. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Bedeutung der Arbeiter im Ruhrkampf 1923 anhand einer historisch-kritischen Bildinterpretation eines politischen Plakats mit dem Titel „Nein! Mich zwingt Ihr nicht!“ zu untersuchen. Die Analyse soll Aufschluss über die Rolle der Arbeiter während der Besetzung geben und die Wirkung von politischer Plakatpropaganda beleuchten.
- Rolle der Arbeiter im Ruhrkampf 1923
- Wirkung politischer Plakatpropaganda im Kontext der Ruhrbesetzung
- Bildanalyse als Methode der historischen Forschung
- Die Darstellung des passiven Widerstands im Plakat
- Deutsch-französische Beziehungen während des Ruhrkampfs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema politische Plakate der Weimarer Republik und deren Bedeutung im Kontext der Ruhrbesetzung 1923 ein. Der zweite Kapitelteil beginnt mit einer vorikonographischen Betrachtung des ausgewählten Plakats, indem die dargestellten Figuren und Symbole beschrieben werden. Die ikonographische Analyse ordnet das Plakat in den historischen Kontext ein und untersucht die Darstellung der Akteure (Arbeiter und französische Soldaten). Der Abschnitt zur Ikonologischen Bildinterpretation wird sich mit der tieferen Bedeutung der im Plakat dargestellten Elemente und Botschaften befassen, jedoch ohne die Schlussbetrachtung vorwegzunehmen.
Schlüsselwörter
Ruhrkampf 1923, Politische Plakatpropaganda, Bildinterpretation, Arbeiter, Frankreich, Passive Widerstand, Weimarer Republik, Historisch-kritische Methode, Ikonographie, Ikonologie.
- Quote paper
- Fabian Berger (Author), 2022, Historische Bildinterpretation eines politischen Plakates zum Ruhrkampf 1923, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1507721