Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Ereignisse im 17. Jahrhundert zu einer signifikanten Veränderung des Türkenbildes führten. Im Zentrum steht dabei die Untersuchung, wie sich das Bild der Türken im Laufe dieses Jahrhunderts wandelte und welche Auswirkungen die osmanische Niederlage bei der Zweiten Wiener Belagerung auf diese Wahrnehmung hatte. Zwar ließe sich die Entwicklung des Türkenbildes theoretisch in jedem europäischen Land analysieren, doch konzentriert sich diese Arbeit auf die deutschsprachigen Regionen und die dort vorliegenden Quellen.
Der Analyse liegen drei zeitgenössische Quellen aus dem 17. Jahrhundert zugrunde. Diese werden dahingehend untersucht, welches Türkenbild sie vermitteln und wie dieses im Vergleich zu den vorhergehenden Jahrhunderten modifiziert wurde. Vor der eigentlichen Analyse erfolgt eine Klärung zentraler Begrifflichkeiten wie Islam, Türken und Osmanen, um zu verdeutlichen, weshalb diese Termini häufig synonym verwendet werden. Zudem wird der historische Kontext des 17. Jahrhunderts dargestellt, um die relevanten Ereignisse im Blick zu behalten und die Ursachen für den Wandel des Türkenbildes besser nachvollziehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Islam, Türken - Osmanen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Veränderung des Türkenbildes in deutschsprachigen Regionen im 17. Jahrhundert. Sie analysiert, wie sich dieses Bild im Laufe des Jahrhunderts wandelte und welche Auswirkungen die osmanische Niederlage bei der Zweiten Wiener Belagerung hatte. Die Analyse basiert auf drei zeitgenössischen Quellen: einer Figur aus Süddeutschland (um 1700), einem Türkenlied (1685) und einem Musikdrama von Lucas von Bostel (1686).
- Wandel des Türkenbildes im 17. Jahrhundert
- Auswirkungen der Zweiten Wiener Belagerung auf die Wahrnehmung der Türken
- Analyse zeitgenössischer Quellen (Figur, Lied, Musikdrama)
- Klärung der Begrifflichkeiten Islam, Türken und Osmanen
- Forschungslücke zum Türkenbild im 17. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung beschreibt die andauernde öffentliche Debatte um den Islam und die Muslime, die auch in Daniel Bax' Buch „Angst ums Abendland“ thematisiert wird. Sie stellt die Frage nach der historischen Entwicklung der Islamophobie und der Angst vor einer Islamisierung des Abendlandes, die auf Jahrhunderte zurückgeht, und führt das Osmanische Reich als ein Beispiel für eine lange wahrgenommene Bedrohung für die christliche Welt an. Drei zentrale historische Ereignisse – die Eroberung Konstantinopels, die Schlacht von Lepanto und die Zweite Wiener Belagerung – werden als prägend für das Türkenbild genannt, wobei die Meinungen der Historiker zu deren jeweiliger Bedeutung differieren. Die Arbeit fokussiert sich auf die Analyse der Veränderungen des Türkenbildes im 17. Jahrhundert und die verwendeten Quellen.
2. Islam, Türken - Osmanen
Dieses Kapitel klärt die oft synonym verwendeten Begriffe „Türken“, „Osmanen“ und „Islam“. Es erläutert ihre unterschiedlichen Bedeutungen und die Gründe für ihre Vermischung in der Literatur. Der Ursprung des Islams und seine anfängliche Wahrnehmung in Europa werden kurz beschrieben, wobei die anfängliche Unkenntnis und die daraus resultierende Angst vor dem Unbekannten hervorgehoben werden.
Schlüsselwörter
Türkenbild, Osmanen, Islam, 17. Jahrhundert, Zweite Wiener Belagerung, Islamophobie, zeitgenössische Quellen, Forschungslücke, deutschsprachige Regionen, Wahrnehmungswandel.
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- Enes Bag (Author), 2019, Der Wandel des Türkenbildes im 17. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1505806