Diese Arbeit befasst sich mit dem Stigma-Management des Ich-Erzählers im „Lazarillo de Tormes“, dem ersten pikarischen Roman, der als Prototyp für Romane dieser Gattung gilt.
Der Ich-Erzähler des Romans betreibt „Stigma-Management“. Eine Definition der soziologischen Theorie des Stigma-Managements, die auf Erving Goffman zurückgeht, wird im ersten Kapitel dieser Arbeit geliefert. Der Ich-Erzähler im „Lazarillo“ schreibt rückblickend seine Lebensgeschichte aus der Perspektive eines erwachsenen und korrupten Mannes auf, um sich vor einer über ihm stehenden, namentlich nicht benannten, aber mit „Vuestra Merced“ adressierten Person zu rechtfertigen. Bereits diese Tatsache lässt den Ich-Erzähler als unzuverlässig erscheinen, was sich bei genauer Betrachtung des Textes bestätigen wird. Auf die Problematiken, die die „Rechtfertigungsgeschichte“ des Ich-Erzählers mit sich bringt, wird im zweiten Kapitel der Arbeit näher eingegangen, bevor im darauffolgenden Kapitel das Stigma-Management des Ich-Erzählers auf der Grundlage des dritten Kapitels des „Lazarillo“ untersucht wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Stigma-Management
- Die Problematik des Ich-Erzählers im „Lazarillo de Tormes“
- Stigma-Management des Ich-Erzählers im Tractado tercero
- Der narrative „Bruch“ zwischen den Tractados 1 bis 3 und 4 bis 7
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Stigma-Management des Ich-Erzählers in „Lazarillo de Tormes“, dem ersten pikarischen Roman. Ausgehend von Matthias Bauers These zum Stigma-Management im Schelmenroman, analysiert die Arbeit die Strategien des Ich-Erzählers, seine Lebensgeschichte zu rechtfertigen. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Problematik eines unzuverlässigen Erzählers und der Anwendung soziologischer Theorien des Stigma-Managements nach Erving Goffman.
- Stigma-Management des Ich-Erzählers in „Lazarillo de Tormes“
- Analyse der unzuverlässigen Erzählperspektive
- Anwendung der soziologischen Theorie des Stigma-Managements nach Goffman
- Die Problematik der Textüberlieferung und der Anonymität des Autors
- Der narrative Aufbau und seine Bedeutung für das Stigma-Management
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Stigma-Managements im „Lazarillo de Tormes“ ein und stellt die Forschungsfrage vor. Das Kapitel „Stigma-Management“ definiert den Begriff nach Erving Goffman und erläutert dessen soziologische Theorie. Das Kapitel „Die Problematik des Ich-Erzählers im „Lazarillo de Tormes““ beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus der unzuverlässigen Erzählperspektive und der komplexen Textgeschichte des Romans ergeben.
Schlüsselwörter
Stigma-Management, Lazarillo de Tormes, Pikarischer Roman, Unzuverlässiger Erzähler, Erving Goffman, Soziologie, Identität, Narratologie, Textgeschichte.
- Arbeit zitieren
- Anonym,, 2014, Wie betreibt der Ich-Erzähler im pikarischen Roman "Lazarillo de Tormes" Stigma-Management?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1504948