Diese Seminararbeit untersucht die Umsetzung des Bologna-Prozesses an deutschen Universitäten und analysiert, inwiefern dies eine "Amerikanisierung" des deutschen Hochschulsystems darstellt. Die Arbeit beleuchtet zunächst den Kontext der Globalisierung und Internationalisierung der Hochschulbildung, der zum Bologna-Prozess geführt hat. Anschließend werden verschiedene Elemente des amerikanischen Hochschulsystems diskutiert, die im Zuge der Reformen in Deutschland eingeführt wurden, wie Bachelor- und Masterstudiengänge, Akkreditierungsagenturen und leistungsbezogene Professorengehälter. Die Untersuchung berücksichtigt auch die kulturellen Unterschiede zwischen dem deutschen Humboldtschen Bildungsideal und dem amerikanischen Konzept der "Liberal Education". Abschließend wird argumentiert, dass die Bologna-Reformen zwar zu einer oberflächlichen "Amerikanisierung" deutscher Universitäten führen, die grundlegenden Bedingungen und kulturellen Aspekte jedoch weiterhin Unterschiede aufweisen. Die Arbeit stellt die Frage, ob diese Reformen tatsächlich die angestrebten Ziele der erhöhten Wettbewerbsfähigkeit und Internationalisierung erreichen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Hochschulen, Globalisierung und Internationalisierung
- Der Bologna-Prozess
- Ziele des Bologna-Prozesses.
- Transparenz der Hochschulsysteme
- Gestuftes Studiensystem
- Mobilität
- Qualitätssicherung und Akkreditierung.
- Europäische Dimension
- Ziele des Bologna-Prozesses.
- Angleichung an amerikanische Standards
- Hochschulsysteme als Produkte unterschiedlicher Kulturen
- Das Humboldtsche Bildungskonzept.
- Die liberal education.
- Die Rolle des Staates.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Umsetzung des Bologna-Prozesses an deutschen Universitäten und hinterfragt, ob es sich dabei um eine Amerikanisierung deutscher Hochschulen handelt. Sie beleuchtet den Zusammenhang zwischen Globalisierung, Internationalisierung, den Zielen der Bologna-Reform und den infolge der Reform übernommenen Elementen des amerikanischen Hochschulwesens. Darüber hinaus werden die Bildungskonzepte der deutschen und amerikanischen Hochschulkulturen vorgestellt und die kulturgeschichtliche Entwicklung der Hochschulen in beiden Ländern beleuchtet.
- Die Auswirkungen der Globalisierung auf das Hochschulsystem.
- Die Ziele und Auswirkungen des Bologna-Prozesses auf die deutsche Hochschullandschaft.
- Die Übernahme von Elementen des amerikanischen Hochschulsystems durch Deutschland.
- Die Vergleichung der Bildungskonzepte und Hochschulsysteme Deutschlands und der USA.
- Die Rolle der Kultur in der Entwicklung von Hochschulsystemen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Einführung der neuen B.A.- und M.A.-Studiengänge in Mainz und die damit verbundenen Kontroversen, insbesondere die Kritik an einer möglichen Amerikanisierung der deutschen Hochschulen. Kapitel 2 behandelt die Auswirkungen der Globalisierung auf das Hochschulwesen und die Bedeutung des Konzepts der Internationalisierung. Kapitel 3 befasst sich mit den Zielen des Bologna-Prozesses, darunter die Erhöhung der Transparenz der Hochschulsysteme, die Einführung eines gestuften Studiensystems, die Förderung der Mobilität von Studierenden und die Verbesserung der Qualitätssicherung. Kapitel 4 untersucht die Angleichung deutscher Hochschulen an amerikanische Standards, insbesondere in Bezug auf Studiengänge, Qualitätssicherung, Universitätsräte, Juniorprofessuren und Besoldung. Kapitel 5 vergleicht das Humboldtsche Bildungskonzept mit der liberal education und untersucht die Rolle des Staates in beiden Bildungssystemen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen des Bologna-Prozesses, der Internationalisierung, der Amerikanisierung, dem Vergleich der Hochschulsysteme Deutschlands und der USA, dem Humboldtschen Bildungskonzept und der liberal education.
- Quote paper
- Héder de Oliveira Machado (Author), 2007, Der Bologna-Prozess in Deutschland. Eine Amerikanisierung der Hochschulen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1500789