Die Arbeit untersucht die Diskrepanz zwischen der geforderten und tatsächlichen Partizipation von Schüler*innen im Unterricht, indem sie anhand eines Leitfadeninterviews die wahrgenommenen Mitwirkungsmöglichkeiten aus der Perspektive einer Schülerin analysiert. Die Beteiligung der Schüler*innen an schulischen Gremien und im Unterricht wird immer wieder deutlich gefordert und zu einem integralen Bestandteil des Schullebens erklärt. So heißt es beispielsweise im Sächsischen Schulgesetz: „Im Rahmen der Schülermitwirkung wird den Schülern die Möglichkeit gegeben, Leben und Unterricht ihrer Schule mitzugestalten“. In der Praxis zeigt sich hierbei allerdings oft ein ernüchterndes Bild. Die Diskrepanz zwischen der Notwendigkeit von Schülerpartizipation einerseits und deren unzureichenden Umsetzung andererseits wurde in der empirischen Forschung bereits hinreichend konstatiert und ist auch für die vorliegende Arbeit von zentralem Interesse. Aufbauend auf allgemeindidaktischen Erkenntnissen blickt diese Untersuchung auf die Lernendenseite von Partizipation und nimmt eine Bestandsaufnahme der von Schüler*innen wahrgenommenen Mitwirkungsmöglichkeiten vor. Dabei richtet sich das Forschungsinteresse ausschließlich auf die Unterrichtsebene, da die Ermöglichung beziehungsweise Verhinderung von Partizipation hier für die Lernenden besonders spürbar ist. Darüber hinaus ist es nicht das Ziel dieser Untersuchung, Gründe für die mangelhafte Ausprägung von Schülerpartizipation zu identifizieren oder Gelingensbedingungen zu definieren. Stattdessen wird eine Einschätzung der Partizipationsmöglichkeiten aus Lernendensicht wiedergegeben. Hierfür wird ein Leitfadeninterview mit einer Schülerin der 12. Klasse eines Gymnasiums durchgeführt sowie im Anschluss vor dem Hintergrund empirischer Erkenntnisse unter spezifischen Gesichtspunkten analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Theoretische Grundlegung
- 2.1 Relevanz von Demokratie und Partizipation in der Schule
- 2.2 „Schülerpartizipation“ in der empirischen Forschung
- 3. Schülerpartizipation im Unterricht – eine Bestandsaufnahme
- 3.1 Planung und Entwicklung der Leitfragen
- 3.2 Durchführung des Interviews.....
- 3.3 Interviewauswertung.….....
- 4. Fazit.....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Beteiligung von Schüler*innen an schulischen Entscheidungen und im Unterricht aus der Perspektive der Lernenden. Sie untersucht, wie die Wahrnehmung von Mitwirkungsmöglichkeiten im Unterricht gestaltet ist und wie sich diese auf das Demokratielernen auswirkt. Dabei wird der Fokus auf die Erfahrungen von Schüler*innen gelegt und es werden keine Ursachen für mangelnde Partizipation oder Gelingensbedingungen untersucht.
- Relevanz von Demokratie und Partizipation in der Schule
- Schülerpartizipation in der empirischen Forschung
- Wahrnehmung von Mitwirkungsmöglichkeiten im Unterricht aus Lernendensicht
- Bedeutung von demokratischen und partizipativen Unterrichtsstrukturen
- Zusammenhang zwischen Schülerpartizipation und Demokratielernen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Schülerpartizipation ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext von Demokratie und Bildung dar. Es werden die Herausforderungen und Chancen von Schülerbeteiligung in der Schule beleuchtet. Das zweite Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Schülerpartizipation. Es werden verschiedene Ansätze und Theorien zur Bedeutung von Demokratie und Partizipation im schulischen Kontext vorgestellt, unter anderem aus der Perspektive von Palentien (2003) und Eikel (2007). Des Weiteren werden zentrale Befunde und Erkenntnisse aus empirischen Studien zur Schülerpartizipation dargestellt, insbesondere die in Liening-Konietzko (2017) diskutierten Thesen. Das dritte Kapitel widmet sich der empirischen Untersuchung der Schülerpartizipation. Es werden die Methode, die Planung und die Durchführung des Interviews mit einer Schülerin der 12. Klasse eines Dresdner Gymnasiums beschrieben. Die Analyse des Interviews soll Aufschluss über die Wahrnehmung von Partizipationsmöglichkeiten im Unterricht geben und wird vor dem Hintergrund der im zweiten Kapitel dargestellten empirischen Erkenntnisse betrachtet.
Schlüsselwörter
Schülerpartizipation, Demokratie, Unterricht, Lernendensicht, Mitwirkung, Mitgestaltung, Empirische Forschung, Demokratielernen, Interview, qualitative Forschung, Bestandsaufnahme, Schulgesetz, Sächsisches Schulgesetz, Schülermitwirkung.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2022, Schülerpartizipation und Demokratie im Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1497445