Die Arbeit untersucht die Diskrepanz zwischen der geforderten und tatsächlichen Partizipation von Schüler*innen im Unterricht, indem sie anhand eines Leitfadeninterviews die wahrgenommenen Mitwirkungsmöglichkeiten aus der Perspektive einer Schülerin analysiert. Die Beteiligung der Schüler*innen an schulischen Gremien und im Unterricht wird immer wieder deutlich gefordert und zu einem integralen Bestandteil des Schullebens erklärt. So heißt es beispielsweise im Sächsischen Schulgesetz: „Im Rahmen der Schülermitwirkung wird den Schülern die Möglichkeit gegeben, Leben und Unterricht ihrer Schule mitzugestalten“. In der Praxis zeigt sich hierbei allerdings oft ein ernüchterndes Bild. Die Diskrepanz zwischen der Notwendigkeit von Schülerpartizipation einerseits und deren unzureichenden Umsetzung andererseits wurde in der empirischen Forschung bereits hinreichend konstatiert und ist auch für die vorliegende Arbeit von zentralem Interesse. Aufbauend auf allgemeindidaktischen Erkenntnissen blickt diese Untersuchung auf die Lernendenseite von Partizipation und nimmt eine Bestandsaufnahme der von Schüler*innen wahrgenommenen Mitwirkungsmöglichkeiten vor. Dabei richtet sich das Forschungsinteresse ausschließlich auf die Unterrichtsebene, da die Ermöglichung beziehungsweise Verhinderung von Partizipation hier für die Lernenden besonders spürbar ist. Darüber hinaus ist es nicht das Ziel dieser Untersuchung, Gründe für die mangelhafte Ausprägung von Schülerpartizipation zu identifizieren oder Gelingensbedingungen zu definieren. Stattdessen wird eine Einschätzung der Partizipationsmöglichkeiten aus Lernendensicht wiedergegeben. Hierfür wird ein Leitfadeninterview mit einer Schülerin der 12. Klasse eines Gymnasiums durchgeführt sowie im Anschluss vor dem Hintergrund empirischer Erkenntnisse unter spezifischen Gesichtspunkten analysiert.
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- Anonym,, 2022, Schülerpartizipation und Demokratie im Unterricht, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1497445