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Der Einfluss von Musik auf Jugendbewegungen am Beispiel der Skinhead-Bewegung

Titel: Der Einfluss von Musik auf Jugendbewegungen am Beispiel der Skinhead-Bewegung

Hausarbeit , 2008 , 22 Seiten , Note: 1,7

Autor:in: B.A. Patrick Hentschke (Autor:in)

Soziologie - Medien, Kunst, Musik

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Zusammenfassung Leseprobe Details

Betrachtet man das Bild, dass in unseren modernen Medien von der Skinheadbewegung gezeichnet wird, so entsteht meist der Eindruck, dass es sich bei den Anhängern dieser Szene überwiegend um nationalistische, rassistische und vor allem gewaltbereite Ewig-Gestrige handelt, die in Springerstiefeln und mit kahl geschorenem Kopf Jagd auf Ausländer, Linksalternative und sonstige als andersartig empfundene Menschen machen. Dieses Image ist jedoch das Produkt einer einseitigen Berichterstattung. Analysiert man unvoreingenommen die Anfänge der Skinheadbewegung in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, offenbart sich dem Betrachter eine Szene, die keinesfalls rassistisch, gewalttätig oder politisch motiviert war – im Gegenteil: die Skinheadbewegung fußt auf jamaikanischen Wurzeln und entstand im Ursprungsland der Punk-Bewegung, in England.
Wie konnte es also zu einer Entwicklung dieser Bewegung kommen, die sich derart gegen ihre Wurzeln richtet? Die Antwort mag stark vereinfacht erscheinen, sie wird jedoch oft unterschätzt. Es handelt sich schlicht um die Macht der Musik. Musik dient bereits seit Anbeginn menschlich-kulturellen Schaffens dem Ausdruck von Lebensgefühl, von Gedanken und Empfindungen. Sie ist ein Mittel der Identitätsfindung, Ideologieträger und somit vielfach die Basis zur Entstehung von Bewegungen, Subkulturen und Szenen. Die musikalisch prägendste Phase im Leben eines Menschen ist seine Jugend. Dort erworbene Kenntnisse und Erfahrungen prägen die Denk- und Handlungsweise des Hörenden grundlegend. Diese Prägung kann sogar bidirektional vonstatten gehen, d.h. sowohl die Musik kann das Bewusstsein des Jugendlichen verändern als auch umgekehrt. So ist dem Medium Musik also eine nicht unerhebliche Bedeutung bei der Entstehung und Entwicklung von Jugendbewegungen zuzugestehen. Das führt uns zu der Frage, um die es in der folgenden Abhandlung gehen soll:
Welche Rolle spielt Musik bei Entstehungs- und Veränderungsprozessen von Jugendbewegungen, hier repräsentiert durch die Skinheadbewegung?

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1. Die Wurzeln der Skinheadbewegung und der Spirit Of '
1.1. Die Vorläufer derSkinheads
1.1.1. Teddy Boys / Teds
1.1.2. Rude Boys / Rudies
1.1.2. Mods & Hard Mods
1.2. Skinheads der ersten Generation
1.2.1. The Spirit Of '69 - Die Lebenswelt der Skinheads
1.2.2. Musikalische Wegbereiter der Skinheadbewegung
1.2.2.1. Northern Soul & Ska
1.2.2.2. Rocksteady & Early Reggae

2. Der Wandel der Skinheadbewegung - Die Skinheads der zweiten Generation
2.1. Politisierung und Kommerzialisierung der Skinheadszene
2.2. Rechtsgerichtete Skins
2.2.1. White-Power-Skins / Hammerskins
2.2.2. Die "Blood & Honour" - Bewegung
2.3. Sonstige Skinhead - Gruppierungen

3. Die Eignung von Musik als Träger von Ideologie
3.1. Zielgruppe & Zensur
3.1.1. Jugend als Zielgruppe
3.1.2. Rechte Musik und die Problematik der Zensur
3.2. Die genreübergreifende Verbreitung rechter Propaganda

Fazit / Zusammenfassung

Quellennachweis

Vorwort

Betrachtet man das Bild, dass in unseren modernen Medien von der Skinheadbewegung ge­zeichnet wird, so entsteht meist der Eindruck, dass es sich bei den Anhängern dieser Szene überwiegend um nationalistische, rassistische und vor allem gewaltbereite Ewig-Gestrige handelt, die in Springerstiefeln und mit kahl geschorenem Kopf Jagd auf Ausländer, Linksal­ternative und sonstige als andersartig empfundene Menschen machen. Dieses Image ist je­doch das Produkt einer einseitigen Berichterstattung, das durch die Sensationsgier der Kon­sumenten dieser Medien - ganz gleich ob in Printmedien, Rundfunk und Fernsehen oder im Internet - regelrecht gefordert wird. Analysiert man unvoreingenommen die Anfänge der Skinheadbewegung in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts, offenbart sich dem Betrachter eine Szene, die keinesfalls rassistisch, gewalttätig oder politisch motiviert war - im Gegenteil: die Skinheadbewegung fußt auf jamaikanischen Wurzeln und entstand im Ursprungsland der Punk-Bewegung, in England.

Wie konnte es also zu einer Entwicklung dieser Bewegung kommen, die sich derart gegen ihre Wurzeln richtet? Die Antwort mag stark vereinfacht erscheinen, sie wird jedoch oft un­terschätzt. Es handelt sich schlicht um die Macht der Musik.

Musik dient bereits seit Anbeginn menschlich-kulturellen Schaffens dem Ausdruck von Le­bensgefühl, von Gedanken und Empfindungen. Sie ist ein Mittel der Identitätsfindung, Ideo­logieträger und somit vielfach die Basis zur Entstehung von Bewegungen, Subkulturen und Szenen. Die musikalisch prägendste Phase im Leben eines Menschen ist seine Jugend. Dort erworbene Kenntnisse und Erfahrungen prägen die Denk- und Handlungsweise des Hören­den grundlegend. Diese Prägung kann sogar bidirektional vonstatten gehen, d.h. sowohl die Musik kann das Bewusstsein des Jugendlichen verändern als auch umgekehrt. So ist dem Medium Musik also eine nicht unerhebliche Bedeutung bei der Entstehung und Entwicklung von Jugendbewegungen zuzugestehen. Das führt uns zu der Frage, um die es in der folgen­den Abhandlung gehen soll:

Welche Rolle spielt Musik bei Entstehungs- und Veränderungsprozessen von Ju­gendbewegungen, hier repräsentiert durch die Skinheadbewegung?

Werfen wir dazu zunächst einen Blick auf die Entstehung, genauer die Vorläufer, der Skin­heads.

1. Die Wurzeln der Skinheadbewegung und der Spirit Of '69

1.1. Die Vorläufer der Skinheads

1.1.1. Teddy Boys / Teds

In den 1950er Jahren entstand in England erstmals eine jugendliche Protestbewegung, die sich bewusst der Unterordnung unter die vorherrschende Gesellschaft, z.B. als so genannte Subkultur, verweigerte: die Teds, TeddyBoysoder auch CoshBoys.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Sie zeichneten sich durch eine vornehme bis affektierte Verhaltensweise und einen bis dato außergewöhnlichen Dresscode aus, was darauf abzielte, den etablierten Mittelstand dieser Zeit als Proletariat zu betiteln. Knielange Anzugjacken („drapes") gaben der Bewegung ihren Namen, da „Ted" die Koseform für „Edward" war und auf den Kleidungsstil zu Zeiten König Edwards II abzielte. Sie wurden in Kombination mit verhältnismäßig engen Hosen („drainpipe trousers"), hochsohligen Schuhen („creepers'" und der in den 50er Jahren beliebten Schmalztolle (Elvis­Frisur) zum Markenzeichen der Teds.

Ihre Affektiertheit betrachteten sie als Spiel mit den Normen der Gesellschaft. Sie setzten auf gesell­schaftlichen Protest anstelle politischem und bestärk­ten diesen vor allem auch durch ihre Musik, den Rock'n'Roll. Da dieser sowohl von der Eltern- als auch der Großelterngeneration als ,Hottentotten-' und ,Negermusik' abgelehnt wurde, bildete er das ultimative Mittel zur Rebellion. Die Ablehnung durch die Gesellschaft wurde nicht zu­letzt auch durch die an Tanzveranstaltung und Filmvorführungen der Szene anschließenden Krawalle und Massenschlägereien bekräftigt. In den 1960er Jahren kam es zunehmend zu einer Ablösung der Teds durch andere Jugendbewegungen, vor allem durch die Mods und die Rude Boys.

1.1.2. Rude Boys / Rudies

Die Rude Boys oder Rudies bildeten sich zu Beginn der 1960er Jahre in den Ghettos von Kingston, der Hauptstadt Jamaikas. Die Bezeichnung für diese Subkultur kommt vom jamai­kanischen Slang wort für cool oder hip und basiert auf den, trotz des geringen sozialen Status der Ghettobewohner, auch im Alltag getragenen modischen Anzügen und Pork-Pie-Hüten der

Rudies. Musikalisch bedeutsam war die Gründung so genannter SoundSystems: Gruppierun­gen von DJs, Tontechnikern und MCs, die auf Tanzveranstaltungen vorwiegend Ska, Rocksteady und Reggae spielten. Außerhalb dieser, mit heutigen Dancehall-Diskos vergleich­baren, Veranstaltungen kämpften viele Rude Boy Gangs auf zum Teil sehr blutige Art und Weise in den Straßen Jamaikas um die Vorherrschaft der damals agierenden politischen Par­teien, der People's NationaiParty oder der Jamaica LabourParty.

Ende der 60er Jahre übernahmen viele Kinder schwarzer Einwanderer den elegant-lockeren Stil der Rude Boys, so auch weiße englische Arbeiterkinder, die Mods.

1.1.3. Mods & Hard Mods

Die Mods entstanden Mitte der 60er Jahre in der englischen Arbei­terjugend. Der Name der Bewegung stellt eine Kurzform des Wor­tes modernists dar. Das Bestreben der Mods war es, ihre eigene Herkunft aus der Arbeiterklasse zu cachieren, indem man sich dem Dresscode höherer Gesellschaftsschichten annäherte. Maßge­schneiderte Anzüge, Markenkleidung und der ursprünglich von der Army genutzte Parka wurden zur Mode der Mods. Motoroller der Abb. 1.1.3.a: Logoder Mods Marke ,Lambretta', so genannte scooter, wurden zum Prestige-Objekt der Mods und wurden dementsprechend gepflegt und getunt. Der Parka hatte ursprünglich die Funktion, die sünd­haft teure Kleidung auf den groß angelegten Rollerausfahrten (scooter runs) zu schützen. Später wurde er mit Bandaufnähern und Buttons verziert und avancierte zum Kultobjekt der Modszene. Musikalisch orientierten sich die Mods am Stil der jamaikanischen Rude Boys, deren Kleidungsstil und Musik sie faszinierte. Ska, Reggae, Modern Jazz, Rhythm'n'Blues und später auch der Einfluss amerikanischer Soul- und Jazz-Singles ließen die Jugendlichen am

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wochenende aus dem harten Alltag der Arbeitswelt entfliehen. In dieser Zeit entstand die ausgeprägte und bis heute in England existierende Northern-Soul-Szene (siehe 1.2.2.1). Außer an den Einflüssen der ,schwarzen Musik' orientierten sich die Mods vor allem an Rock- und Rock 'n' Roll - Bands wie The Who, The Small Faces oder The Yardbirds. Mittlerweile zu Weltruhm gelangte Größen wie Rod Stewart und David Bowie entstammen der Szene der Mods.

Tagsüber führten sie ein normales Arbeiterleben in der konservativen englischen Gesell­schaft, in ihrer Freizeit entflohen sie in eine Welt, die durch exzessiven Alkohol- und Drogen­konsum (Amphetamine und Speed, später auch Haschisch und Marihuana), rauschende Tanzveranstaltungen, Randale und Prügeleien geprägt war. Die Mods verstanden sich als Gegenströmung zu den Rockern (organisierte Motorradgangs), was zu häufigen Prügeleien und regelrechten Bandenkriegen zwischen den verfeindeten Gruppen führte.

Nach und nach zeichnete sich jedoch eine zunehmende Spaltung der Szene ab, da bei den „upper class" - orientierten Mods immer mehr Wert auf teure Markenware gelegt wurde, was einige Szenemitglieder aus Authentizitätsgründen ablehnten. Wer sich die zunehmenden „all- nighter (nächtelange Tanz- und Drogenparties, siehe auch 1.2.2.1), teure Maßanzüge und aufwendige Tunings der Scooter nicht mehr leisten konnte oder wollte, polierte sich seine Arbeitsschuhe - vorwiegend der Marke Doc Martens - auf, krempelte die Jeans ein wenig hoch und hielt sich an Hemden der Marken Ben Sherman oder FredPerry, die aufgrund ihrer Gründer als repräsentative Beispiele für gesellschaftlichen Erfolg trotz einer Herkunft aus der Arbeiterklasse galten. Es kam zur Teilung der Szene in Mods und die bodenständigeren, be­tont maskulinen und auf die Arbeiterschicht zurückbesinnenden HardMods. Diese können als direkte Vorläufer der Skinheads betrachtet werden! Gegen Ende der 60er Jahre etablierte sich nach und nach eine strukturierte Skinheadbewegung, was zur Assimilation der meisten Hard Mods führte. Die übrig gebliebenen Mods vermischten sich mehr und mehr mit der G/am-Rock-Szene

1.2. Skinheads der ersten Generation

1.2.1. The Spirit Of '69 - Die Lebenswelt der Skinheads

Der gesellschaftliche Zustand im England des Jahres 1969 war geprägt durch eine hohe Ar­beitslosigkeit, vielfach sehr einfache Wohnverhältnisse in den Arbeiterfamilien, eine zähe Langeweile unter den Jugendlichen (es gab keinerlei kulturelle Angebote zur Strukturierung von Freizeit) und vor allem keine Aussicht auf eine Besserung dieser Situation. Diese Aus­sichtslosigkeit ließ sie schließlich am Sinn von Politik und der Möglichkeit der Einflussnahme auf gesellschaftskonformen Wegen zweifeln, was letzten Endes in einer kompletten Ableh­nung jeglicher politischer Aktivität - gleich welcher Richtung - gipfelte. Als sich gegen Ende der 60er Jahre HardMods und RudeBoystrafen, fühlten sie sich aufgrund der gemeinsamen Liebe zur Musik und dem ähnlichen sozialen Background verbunden. Es kam zunächst zu einer wechselseitigen Beeinflussung beider Szenen und später zur Entstehung einer komplett neuen Bewegung, der Skinhead - Bewegung.

Die Skinheads des Jahres 1969 fühlten sich von der offiziellen Jugendkultur der 60er Jahre ausgeschlossen, was sich in einem Bedürfnis nach Gruppensolidarität niederschlug. Zu dieser Zeit verließen die Arbeiterkinder bereits früh die Schule, da sie zum Überleben ihrer Fa­milien beitragen mussten und somit zu einer frühen Aufnahme von Erwerbsarbeit gezwungen waren. Am Wochenende stiegen sie dann aus der sich bald einstellenden Monotonie des Erwerbslebens aus: Fußballspiele, Ska-Parties, Trinkgelage und Schlägereien wurden zu willkommenen Abwechs­lungen. Da England 1966 die Fußball-Weltmeisterschaft gewann, keimte in vielen Skins der Wunsch, sich nicht mehr für die eigene Herkunft verstecken zu müssen, sondern seine Iden­tität mit einem gewissen Stolz und mit Würde zu tragen. Sie unterstützten ihre favorisierten Fußball-Clubs, begleiteten sie sogar auf Auswärtsspielen. Die szeneintern „Dritte Halbzeit" genannte Phase der handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen den Fans der spielenden Vereine wurde eingeführt. Die zunehmende Aufmerksamkeit durch die Presse, welche 1969 erstmals skandalisierend die Bezeichnung Skinhead nutzten, bestärkte das Zusammengehö­rigkeitsgefühl der bislang als Hooligans bezeichneten fußballfanatischen Skins.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Um möglichst smart zu wirken bildete sich in der Szene ein relativ fester Dresscode, der un­ter anderem schwere Arbeitsstiefel (v.a. DoctorMartens), enge Jeans (v.a. Levi's oder Lee), Button Down - Hemden (v.a. von Ben Sherman, FredPerry und Jay Tex), Hosenträger und den nahezu obligatorischen Kurzhaarschnitt (Schergerät auf Stufe No.1-4), der vermutlich bei Schlägereien sehr praktisch war, da man nicht an den Haaren gezogen werden konnte. Er könnte allerdings auch einfach der Provokation gedient haben. Trotz der teils sehr gewalt­samen Auseinandersetzungen in der 3. Halbzeit waren die Schlägereien bis zu diesem Zeit­punkt jedoch nie politisch motiviert gewesen. Selbst das 1969 aufkeimende paki-bashing, also verbale bis handgreifliche Angriffe gegen südasiatische Immigranten ging mehr auf ter­ritoriale Ansprüche der Skinheads in ihren eigenen Stadtvierteln zurück als auf einen über­steigerten Patriotismus oder Nationalismus.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Häufig gestellte Fragen

Was sind die Hauptthemen des Textes über die Skinheadbewegung?

Der Text behandelt die Ursprünge und Entwicklung der Skinheadbewegung, beginnend mit ihren Vorläufern wie Teddy Boys, Rude Boys und Mods, bis hin zur ersten Generation der Skinheads und dem "Spirit Of '69". Er untersucht die Veränderungen innerhalb der Bewegung, einschließlich der Politisierung, Kommerzialisierung und der Entstehung rechtsgerichteter Gruppen. Außerdem wird die Rolle der Musik als Träger von Ideologie in der Skinheadszene analysiert.

Wer waren die Vorläufer der Skinheads?

Die Vorläufer der Skinheads waren verschiedene Jugendkulturen, darunter Teddy Boys (Teds), Rude Boys (Rudies) und Mods. Die Teddy Boys fielen durch ihren auffälligen Kleidungsstil und ihre Rebellion gegen die Gesellschaft auf. Die Rude Boys, entstanden in Jamaika, waren bekannt für ihren eleganten Stil und ihre musikalische Bedeutung durch Sound Systems. Die Mods orientierten sich an der Arbeiterklasse, aber bemühten sich ihren Stil zu verbessern, und wurden oft in Konflikte verwickelt.

Was ist der "Spirit Of '69" im Zusammenhang mit der Skinheadbewegung?

Der "Spirit Of '69" bezieht sich auf die Lebenswelt der Skinheads der ersten Generation. Diese war geprägt von hoher Arbeitslosigkeit, einfachen Wohnverhältnissen und fehlenden Freizeitangeboten. Die Skinheads dieser Zeit lehnten politische Aktivität ab und suchten Gruppensolidarität durch Fußballspiele, Ska-Partys, Trinkgelage und Schlägereien.

Wie kam es zur Politisierung der Skinheadbewegung?

Die Skinheadbewegung erfuhr im Laufe der Zeit eine Politisierung und Kommerzialisierung. Dies führte zur Entstehung rechtsgerichteter Skinheadgruppen, wie z.B. White-Power-Skins und Hammerskins, sowie zur "Blood & Honour"-Bewegung. Es gab aber auch andere Skinhead-Gruppierungen, die nicht rechtsgerichtet waren.

Welche Rolle spielte die Musik in der Skinheadbewegung?

Musik spielte eine wichtige Rolle als Träger von Ideologie in der Skinheadbewegung. Sie diente als Ausdruck von Lebensgefühl, Identitätsfindung und zur Entstehung von Bewegungen und Subkulturen. Insbesondere Ska, Reggae und Northern Soul waren musikalische Wegbereiter der Skinheadbewegung. Später wurde Musik auch zur Verbreitung rechter Propaganda genutzt.

Welche Kleidung trugen die Skinheads der ersten Generation?

Die Skinheads der ersten Generation trugen schwere Arbeitsstiefel (v.a. Doctor Martens), enge Jeans (v.a. Levi's oder Lee), Button-Down-Hemden (v.a. von Ben Sherman, Fred Perry und Jay Tex), Hosenträger und einen Kurzhaarschnitt. Dieser Dresscode diente dazu, smart zu wirken und war vermutlich auch bei Schlägereien praktisch.

Was ist "paki-bashing" und wie steht es im Zusammenhang mit der Skinheadbewegung?

"Paki-bashing" bezieht sich auf verbale bis handgreifliche Angriffe gegen südasiatische Immigranten. In der Skinheadbewegung des Jahres 1969 ging dieses Verhalten weniger auf einen übersteigerten Patriotismus oder Nationalismus zurück, sondern eher auf territoriale Ansprüche der Skinheads in ihren eigenen Stadtvierteln.

Was waren "Hard Mods" und welche Beziehung hatten sie zu den Skinheads?

Hard Mods waren eine Untergruppe der Mods, die sich von den "upper class"-orientierten Mods abgrenzten. Sie legten mehr Wert auf Authentizität und Verbundenheit mit der Arbeiterklasse. Hard Mods können als direkte Vorläufer der Skinheads betrachtet werden.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Der Einfluss von Musik auf Jugendbewegungen am Beispiel der Skinhead-Bewegung
Hochschule
Hochschule Darmstadt  (Fachbereich Gesellschaftswissenschaften und Soziale Arbeit)
Veranstaltung
"Popkultur und Identität" und "Antirassistische Jugendarbeit"
Note
1,7
Autor
B.A. Patrick Hentschke (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
22
Katalognummer
V149699
ISBN (eBook)
9783640606283
ISBN (Buch)
9783640606597
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Skinhead Skinheads Ursprünge Wurzeln Spirit of 69 Teddy Boys Teds Rude Boys Rudies Mods Hard Mods Musik Wegbereiter Northern Soul Ska Early Reggae Reggae Rocksteady Politisierung Kommerzialisierung Wandel der Skinheadbewegung Rechte Skins Neonazis White Power Hammer Skins Blood and Honour RASH Anarchist Skinheads Anarchisten Kommunisten Ideologie Musik als Ideologieträger Zielgruppe Rechte Musik Rechtsrock Zensur rechte Propaganda Skrewdriver Burzum Death in June Laurel Aitken Oi! Skarface Combat 18 C18 SHARP S.H.A.R.P. Sharp-Skins Good Night White Pride Annett Schulhof-CD NPD Ian Stuart Rassismus Jugend Medien Jugendbewegungen
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Arbeit zitieren
B.A. Patrick Hentschke (Autor:in), 2008, Der Einfluss von Musik auf Jugendbewegungen am Beispiel der Skinhead-Bewegung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/149699
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