Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Machtstrukturen der IRI. Fungierte der iranische Oberste Führer Khamenei bzgl. der Genehmigung der Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den P5+1 über das Atomprogramm der IRI als eine prädominante Entscheidungsinstanz bzw. ein prädominanter Führer?
Inmitten zunehmender Spannungen bezüglich des Atomprogramms der Islamischen Republik Iran (IRI) strebte Khamenei danach, ein nuancierteres Porträt der IRI auf der internationalen Ebene zu präsentieren, im Gegensatz zu den während Ahmadinedschads Amtszeiten global vorherrschenden Darstellungen. Die Konflikte zwischen der IRI und den Vereinigten Staaten sowie zwischen der IRI und Israel bezüglich der nuklearen Ambitionen der IRI intensivierten sich, woraufhin die IRI Anfang 2013 mehrfach mit der Drohung präventiver Militärschläge konfrontiert wurde, sowohl von den USA als auch von Israel. Die Implementierung weiterer Sanktionen durch Präsident Obama konfrontierte die IRI mit den bis dahin umfangreichsten wirtschaftlichen Beschränkungen ihrer Geschichte, die einen potenziellen ökonomischen Zusammenbruch zur Folge hätte haben können. Zum Ende von Ahmadinedschads Amtsperiode erreichte die wirtschaftliche Performance des Landes einen historischen Tiefpunkt. In dieser Situation sah sich das Regime gezwungen, seine Präferenz für eine gemäßigtere Führungsperson zum Ausdruck zu bringen, die nicht nur die Souveränität der IRI hinsichtlich der Fortführung und Expansion ihres Nuklearprogramms vehement verteidigen und vorantreiben, sondern auch fähig sein würde, eine Vereinbarung auszuhandeln, die signifikante wirtschaftliche Erleichterungen für die nationale Ökonomie bereitstellen und die IRI aus ihrer internationalen Isolation führen würde, ohne dabei die staatliche Souveränität den Ambitionen externer Übermacht zu opfern, wobei die dominierende Figur in der pol. Landschaft der IRI nicht der Präsident, sondern der Oberste Führer ist, der gemäß der Verfassung der IRI umfassende Macht über sämtliche Schlüsselsituationen insb. die außen- sowie verteidigungspolitischen Angelegenheiten des Staates verliehen wurde, welche Khamenei seit seiner Ernennung durch vielfältige Methoden weiter ausgebaut hat. Ergo agieren die Exekutive, Judikative sowie die Legislative des Landes alle unter seiner uneingeschränkten Souveränität.
Inhaltsverzeichnis
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- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
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Theorieteil
- Einführung in die Theorie des „Decision Unit Frameworks"
- Inputs in das konzeptuelle Schema des "Decision Unit Framework"
- Probleme als Auslöser von Entscheidungen
- Anlässe zur Entscheidungsfindung
- Determinierung der Natur der ultimativen Entscheidungsinstanz bzgl. eines dezisiven Entscheidungsanlasses
- Die die Herausbildung einer ultimativen prädominanten Entscheidungsinstanz begünstigenden Konditionen
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Übertragung der Theorie des „Desicion Unit Frameworks"
- Anlässe zur Entscheidung
- Ökonomisch-wirtschaftliche Herausforderungen
- Bankpolitik und Geldwesen
- Subventionsreformen
- Außenpolitische Herausforderungen
- Determinierung der ultimativen Entscheidungsinstanz
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhänge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Machtstrukturen der Islamischen Republik Iran (IRI) im Hinblick auf die Entscheidung des Obersten Führers Khamenei, die Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den P5+1 über das Atomprogramm der IRI zu genehmigen. Der Fokus liegt darauf zu ergründen, ob Khamenei in diesem Entscheidungsprozess eine prädominante Entscheidungsinstanz darstellte oder ob die Entscheidung aus einem komplexeren Gefüge diverser Akteure und Einflussgrößen innerhalb des iranischen politischen Systems resultierte.
- Analyse der Machtstrukturen der IRI
- Bedeutung des Obersten Führers Khamenei im Entscheidungsprozess
- Anwendung des „Decision Unit Framework" zur Identifizierung relevanter Akteure
- Einflussfaktoren auf die Entscheidung bezüglich des iranischen Atomprogramms
- Determinierung der ultimativen Entscheidungsinstanz
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den Hintergrund der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Spannungen bezüglich des iranischen Atomprogramms und die wirtschaftlichen Herausforderungen, denen die IRI gegenüberstand.
- Theorieteil: Dieses Kapitel erläutert die Theorie des „Decision Unit Frameworks". Es werden die verschiedenen Einflussfaktoren, die in diese Theorie einfließen, sowie die Methode zur Identifizierung der ultimativen Entscheidungsinstanz dargestellt.
- Übertragung der Theorie des „Decision Unit Frameworks": Dieser Abschnitt wendet die Theorie des „Decision Unit Frameworks" auf die Fragestellung der Arbeit an. Er analysiert die ökonomisch-wirtschaftlichen und außenpolitischen Herausforderungen, denen die IRI im Kontext des Atomprogramms gegenüberstand.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Machtstrukturen der Islamischen Republik Iran, insbesondere die Rolle des Obersten Führers Khamenei im Entscheidungsprozess bezüglich des iranischen Atomprogramms. Die Analyse nutzt das „Decision Unit Framework" als theoretisches Werkzeug, um die relevanten Akteure und Einflussfaktoren zu identifizieren und die ultimative Entscheidungsinstanz zu determinieren. Wesentliche Themen sind die wirtschaftlichen und außenpolitischen Herausforderungen, die die IRI im Kontext des Atomprogramms beeinflussen, sowie die Bedeutung der staatlichen Souveränität und die Beziehungen zu den P5+1.
- Quote paper
- Reza Abdollahi (Author), 2024, Machtstrukturen der IRI. Der iranische Oberste Führer Khamenei, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1493508