Eine der Facetten des Werks Thomas Manns ist die menschliche Existenz als Künstler, die sich nur zu oft, wie es besonders dem Signum der Dekadenzliteratur entspricht, als konfliktuöses Dasein zur bürgerlichen Existenz dechiffriert. Eine solche Verhandlung findet man auch in dem dieser Untersuchung zugrunde liegenden Werk Manns: seinem "Tonio Kröger".
Die folgende Arbeit soll den Themenkomplex des Künstlerdaseins und des bürgerlichen Lebens, sowie ihre konfliktuöse Beziehung zueinander, gebündelt in der Figur des Tonio Kröger, nachzeichnen. Hierbei gilt es, aufzuzeigen, anhand einer textsukzessiven Herangehensweise, wann und wie die beiden Daseinsformen in der Novelle aufeinandertreffen und wie sich die Beziehung zwischen beiden während der Erzählung entwickelt.
Hierzu werden die vier grundlegenden Etappen der Novelle, wie sie auch im Text aufeinander folgen, einer genaueren Untersuchung unterzogen. Es sind dies die Jugendjahre des Tonios, dann die Abkehr vom Bürgerlichen hin zum Künstlerischen während seines Aufenthalts im Süden, später die Reflexion seines Künstlerdaseins während des zentralen Gespräches mit seiner Künstlerfreundin Lisaweta Iwanowna und die letztliche Einsicht zu seiner Situation während seiner Reise in den Norden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Bürgertum und Künstlertum – Thomas Manns Auffassung eines literaturgeschichtlichen Konflikts
- Der Konflikt zwischen Bürgertum und Künstlertum im Tonio Kröger
- Tonios Jugend
- Tonios Reise in den Süden
- Das Gespräch mit Lisaweta Iwanowna
- Die Reise in den Norden
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Konflikt zwischen Künstlerdasein und bürgerlicher Existenz in Thomas Manns Novelle "Tonio Kröger". Der Fokus liegt auf der Analyse der Beziehung zwischen diesen beiden Daseinsformen und ihrer Entwicklung im Verlauf der Erzählung.
- Die Konfrontation des Künstlers mit dem Bürgertum in der Tradition der Dekadenzliteratur
- Die Ambivalenz des Künstlers zwischen Gefühlsvermeidung und der Sehnsucht nach dem bürgerlichen Ideal
- Die Entwicklung des Konflikts zwischen den beiden Daseinsformen in verschiedenen Etappen der Novelle
- Die Reflexion über das Künstlerdasein im Kontext der gesellschaftlichen Normen und Erwartungen des Bürgertums
- Die Suche nach Identität und Zugehörigkeit des Künstlers im Spannungsfeld von Bürgerlichkeit und Künstlertum
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Einführung in die historische Entwicklung der Begriffe Bürgertum und Künstlertum und beleuchtet Thomas Manns eigene Positionierung in diesem Kontext. In den folgenden Kapiteln wird die Novelle "Tonio Kröger" anhand der vier grundlegenden Etappen des Protagonisten untersucht:
- Tonios Jugend: Diese Phase zeichnet das Bild eines jungen Mannes, der sich zwischen dem bürgerlichen Umfeld seiner Kindheit und seiner künstlerischen Neigungen hin- und hergerissen fühlt.
- Tonios Reise in den Süden: Hier nimmt Tonio Abstand von der bürgerlichen Welt und entdeckt seine künstlerische Seite. Dieser Abschnitt beschreibt seine Faszination für die südländische Lebensart und seine ersten Schritte auf dem Weg zum Künstler.
- Das Gespräch mit Lisaweta Iwanowna: In diesem zentralen Dialog der Novelle reflektiert Tonio sein Künstlerdasein und die Schwierigkeiten, die mit der Vermittlung zwischen Künstler und Bürgertum einhergehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Schlüsselbegriffen Bürgertum, Künstlertum, Dekadenzliteratur, Identitätsfindung, Konflikt und Sehnsucht. Im Mittelpunkt steht die Analyse des Konflikts zwischen dem Künstler und dem Bürgertum in Thomas Manns Novelle "Tonio Kröger".
- Quote paper
- Anonym (Author), 2024, Der bürgerliche Künstler. Zum Konflikt des Künstlerdaseins mit dem Bürgertum in Thomas Manns "Tonio Kröger", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1491392