Die Hausarbeit untersucht Heideggers Konzept der Authentizität, wie es in seinem Werk "Sein und Zeit" entwickelt wird. Der Fokus liegt darauf, die Unterscheidung zwischen Uneigentlichkeit und Eigentlichkeit zu verstehen und die philosophischen Implikationen von Heideggers Begriff der Authentizität zu reflektieren.
Martin Heidegger veröffentlichte sein Werk "Sein und Zeit" im Jahr 1927. Darin behandelt der Philosoph die Frage nach dem Sein, die er wieder in den fachphilosophischen Vordergrund rücken möchte. Da das menschliche Dasein und seine Existenz Heidegger zufolge nicht adäquat mit den klassischen Kategorien analysiert werden können, führt er eigene, differenziertere Kategorien ein; er spricht von den 'Existenzialien'. Zu diesen gehört unter anderem 'das Man'. Mit der Substantivierung beschreibt Heidegger das alltägliche, uneigentliche Selbst. Dem Modus der Uneigentlichkeit wird die Eigentlichkeit – im Englischen als authenticity übersetzt – gegenübergestellt.
Meine folgende Reflexion wird sich primär mit dem Begriff der 'Eigentlichkeit' bzw. 'Authentizität' befassen. Dafür führe ich zunächst in die notwendigen Begrifflichkeiten ein. Dann möchte ich den Begriff der 'Authentizität' anhand von Fragen, die sich mir gestellt haben, reflektieren. Zu diesen gehören: Was möchte Heidegger mit dem Begriff beschreiben? Welche Voraussetzungen nennt er? Wie zentral sind die Begriffe für Grundfragen des Existentialismus? Wieso insistiert Heidegger darauf, dass die Begriffe nur deskriptiv genutzt werden sollen? Und ist dies konsequent? Welche Rolle wird dem Tod bzw. dem Eigentum eingeräumt?
Nicht zuletzt möchte ich die Frage betrachten, ob aus Heideggers Lehre hypothetisch eine Ethik der Authentizität ableitbar wäre. Alles in allem werde ich den Begriff der Authentizität sowohl aus deskriptiver als auch aus präskriptiver Perspektive reflektieren, um beurteilen zu können, wie nützlich bzw. relevant er für "den" Existentialismus sein könnte und ob wir authentisch sein wollen können (Kant). Die Herausforderung wird u.a. darin liegen, Heideggers Gedankengänge korrekt wiederzugeben, ohne seinen "sperrigen", von Neologismen geprägten Schreibstil zu adaptieren. Silbentrennungen können jedoch nicht vermieden werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Einordnung
- Einführung in die zentralen Begriffe
- das Man und die Uneigentlichkeit
- die Eigentlichkeit (Authentizität)
- Reflexion über den Begriff der Authentizität bei Heidegger
- Heidegger und die Werturteilsfreiheit
- Eine Ethik der Authentizität als existentialistische Ethik?
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese schriftliche Reflexion befasst sich mit dem Begriff der Authentizität, wie ihn Martin Heidegger in seinem Werk "Sein und Zeit" verwendet. Sie analysiert, wie Heidegger das Konzept der Authentizität im Kontext seiner Philosophie der Existenz und des Daseins entwickelt, und erforscht die Frage, ob aus Heideggers Gedanken eine Ethik der Authentizität abgeleitet werden kann.
- Das "Man" und die Uneigentlichkeit als Gegenpol zur Authentizität
- Die Rolle des Todes und der Angst in der Entwicklung des authentischen Selbst
- Die Frage nach der Werturteilsfreiheit in Heideggers Analyse der Authentizität
- Die Verbindung von Heideggers Gedanken zur Grundfrage des Existentialismus
- Die potenzielle Eignung des Konzepts der Authentizität als Grundlage einer existentialistischen Ethik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung und Einordnung
Die Einleitung führt in das Thema der Schriftlichen Reflexion ein und ordnet es in den Kontext von Martin Heideggers Werk "Sein und Zeit" ein. Sie stellt die zentralen Begriffe, die im Folgenden behandelt werden, vor, darunter "das Man", "die Uneigentlichkeit" und "die Eigentlichkeit" (Authentizität).
Einführung in die zentralen Begriffe
Dieser Abschnitt erläutert die Bedeutung des "Man" und der "Uneigentlichkeit" in Heideggers Philosophie. Es wird beschrieben, wie diese Begriffe mit der Konzeption des "in-der-Welt-Seins" zusammenhängen und wie sie sich von der Authentizität unterscheiden.
Reflexion über den Begriff der Authentizität bei Heidegger
Die Reflexion über Heideggers Begriff der Authentizität behandelt die Frage, ob die Begriffe der Authentizität und Uneigentlichkeit werturteilsfrei zu lesen sind. Es werden Argumente dafür und dagegen sowie die mögliche Interpretation von Heideggers Ausführungen als eine Grundlage für eine existentialistische Ethik diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Schriftlichen Reflexion sind: Authentizität, Uneigentlichkeit, das Man, Sein und Zeit, Existentialismus, Existenzialien, Werturteilsfreiheit, in-der-Welt-Sein, Geworfenheit, Tod, Angst, Eigen-tum, Freiheit, Verantwortung, deskriptive und präskriptive Analyse.
- Arbeit zitieren
- Alper Demir (Autor:in), 2021, Der Begriff der Authentizität bei Martin Heidegger. Eine Reflexion, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1490703