Die Hausarbeit "Die Fallibilität von Urteilen über Kausalrelationen und die empirische Politikwissenschaft" beginnt mit einer eingehenden Analyse der wissenschaftsphilosophischen Erkenntnisse von David Hume, einem zentralen Denker der Aufklärung. Humes Kritik der Kausalität und seine Betonung der Fehlbarkeit menschlicher Urteile bilden das Grundgerüst für die Untersuchung, wie diese Einsichten die empirische Politikwissenschaft beeinflussen können. Die Arbeit zeigt auf, dass Urteile über Kausalbeziehungen in der empirischen Forschung aufgrund ihrer inhärenten Unsicherheit problematisch sein können. Sie beleuchtet, wie Humes Theorien dazu anregen, die epistemischen und logischen Eigenschaften solcher Urteile zu hinterfragen und alternative methodische Ansätze zu erwägen. Abschließend werden verschiedene Perspektiven vorgestellt, die diskutieren, wie empirische Wissenschaftler mit dieser Unsicherheit umgehen können, um trotz der Herausforderungen durch Humes Ansätze valide und zuverlässige Erkenntnisse zu gewinnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundarten von Erkenntnisinhalten/Urteilen
- Relations of Ideas and Matters of Facts
- Analytische und synthetische Urteile a priori und a posteriori
- Synthetische Urteile a priori oder a posteriori?
- David Humes (begriffs-)logische Analyse von Kausalbeziehungen
- Urteile über Kausalbeziehungen als synthetische Urteil a posteriori
- Die Erfahrung und das Induktionsproblem
- Das Prinzip der Uniformität und die Gewöhnung
- Konsequenzen für die empirische Politikwissenschaft
- Kurze Rekapitulation und Hinführung auf die möglichen Probleme
- Die Fallibilität von synthetischen Urteilen a posteriori
- Ein pragmatischer und skeptischer Umgang mit Induktionsschlüssen
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Konsequenzen der wissenschaftsphilosophischen Erkenntnisse von David Hume für die empirische Politikwissenschaft. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, wie problematisch Urteile über Kausalrelationen und Tatsachenurteile in der empirischen Politikwissenschaft aufgrund ihrer Fallibilität sein können. Die Arbeit analysiert, wie empirische Wissenschaftler*innen mit der (Rest-)Unsicherheit von Tatsachenurteilen umgehen sollten.
- Humes Unterscheidung von Erkenntnisinhalten/Urteilen: Relations of Ideas und Matters of Facts
- Kants Unterscheidung von analytischen und synthetischen Urteilen a priori und a posteriori
- Die Einordnung von Urteilen über Kausalbeziehungen als synthetische Urteile a posteriori nach Hume
- Das Induktionsproblem und die Fallibilität von Tatsachenurteilen
- Die Herausforderungen für die empirische Politikwissenschaft im Umgang mit der Fallibilität von synthetischen Urteilen a posteriori
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von David Humes Erkenntnissen für die Wissenschaftsphilosophie und seine Kritik an der Möglichkeit von gesichertem Wissen über Kausalbeziehungen. Sie fokussiert auf die Konsequenzen für die empirische Politikwissenschaft, insbesondere die Frage, wie mit der Fallibilität von Urteilen über Kausalrelationen und Tatsachenurteilen umgegangen werden sollte.
Grundarten von Erkenntnisinhalten/Urteilen
Relations of Ideas and Matters of Facts
David Hume unterscheidet zwischen zwei Grundarten von Erkenntnisinhalten: Relations of Ideas, die sich auf Beziehungen zwischen Ideen beziehen, und Matters of Facts, die sich auf Tatsachen beziehen. Während Relations of Ideas unabhängig von der Erfahrung wahr sind, sind Matters of Facts nicht gleichermaßen gewiss, da ihr Gegenteil immer möglich ist.
Analytische und synthetische Urteile a priori und a posteriori
Immanuel Kant unterscheidet zwischen analytischen und synthetischen Urteilen. Analytische Urteile beziehen sich auf die Analyse von Begriffen, während synthetische Urteile neue Informationen hinzufügen. Kant argumentiert, dass synthetische Urteile a priori möglich sind, während Hume sie auf Erfahrung zurückführt.
David Humes (begriffs-)logische Analyse von Kausalbeziehungen
Hume argumentiert, dass Urteile über Kausalbeziehungen synthetische Urteile a posteriori sind. Er untersucht, wie wir von einer Ursache auf eine Wirkung schließen und betrachtet dabei das Induktionsproblem: Die Frage, ob wir aus vergangenen Erfahrungen auf zukünftige Ereignisse schließen können.
Konsequenzen für die empirische Politikwissenschaft
Kurze Rekapitulation und Hinführung auf die möglichen Probleme
Die Arbeit beleuchtet die Herausforderungen, die sich aus Humes Erkenntnissen für die empirische Politikwissenschaft ergeben. Die Fallibilität von synthetischen Urteilen a posteriori stellt die empirische Forschung vor erhebliche Probleme.
Die Fallibilität von synthetischen Urteilen a posteriori
Die Arbeit diskutiert die Fallibilität von Urteilen über Kausalbeziehungen und die damit verbundene Unsicherheit in der empirischen Politikwissenschaft. Sie zeigt, dass selbst gut fundierte empirische Erkenntnisse nicht frei von Fehlern sind.
Ein pragmatischer und skeptischer Umgang mit Induktionsschlüssen
Die Arbeit argumentiert, dass empirische Wissenschaftler*innen einen pragmatischen und skeptischen Umgang mit Induktionsschlüssen pflegen sollten, um die Grenzen ihrer Erkenntnisse zu erkennen und die Möglichkeit von Fehlern zu berücksichtigen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Themen der Wissenschaftsphilosophie, insbesondere die Fallibilität von Tatsachenurteilen, das Induktionsproblem und die Konsequenzen für die empirische Politikwissenschaft. Die Arbeit analysiert die epistemischen und (begriffs-)logischen Eigenschaften von Tatsachenurteilen und Urteilen über Kausalrelationen, wobei sie die Unterscheidung von Relations of Ideas und Matters of Facts bei David Hume sowie die Unterscheidung von analytischen und synthetischen Urteilen a priori und a posteriori bei Immanuel Kant einbezieht.
- Arbeit zitieren
- Alper Demir (Autor:in), 2021, David Hume und die Fallibilität von Urteilen, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1490698