Gegenstand der vorliegenden Arbeit soll der Stoff eines antiken Theaterstücks sein und die Rezeption von diesem in einem neuzeitlichen Drama, genauer: ein Stück, welches bereits in der Antike häufig aufgegriffen und bis in die heutige Zeit immer wieder unterschiedlich verarbeitet wurde: die "Orestie" von dem ältesten uns bekannten griechischen Dichter der Antike, Aischylos. Hierzu soll zunächst eine Begriffsklärung zu dem Begriff des Mythos erbracht werden. Danach wird auf die Person des Aischylos kurz eingegangen und dieser in den Kontext von dem griechischen Dichter Euripides gestellt, welcher die "Orestie" mehrere Jahrzehnte später und vor einem anderen geschichtlichen Hintergrund bereits verarbeitet hatte. Die zentralen Inhalte der "Orestie" des Aischylos und der des Euripides werden hierbei zur Sprache kommen. Im weiteren Verlauf erfolgt eine Analyse der Figur Elektra unter Einbezug weiterer Figuren der griechischen Tragödie, woraufhin im nächsten Kapitel der Aufbau und die Struktur der antiken Tragödie einer Analyse unterzogen wird. In Kapitel 4 soll nun das moderne Drama "die unverheiratete" von Ewald Palmetshofer betrachtet werden, zunächst unter dem Aspekt des Aufbaus und der Struktur im Vergleich zur vorher analysierten "Orestie". Hierbei sollen Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden, die hinsichtlich des Stoffes bestehen, aber auch Unterschiede genannt werden, im Hinblick auf die Frage: Was macht Palmetshofer mit dem Stoff, der nun nicht mehr in der Antike spielt, sondern in der Neuzeit im Kontext des zweiten Weltkriegs und der bis heute bestehenden Schuldfrage? Wie lässt Palmetshofer ‚seine‘ Figuren agieren (ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Figur der Elektra), in welchen Kontext setzt er den Kern der Geschehnisse der "Orestie"? Was sind die zentralen Elemente und wie lässt sich seine Rezeption der Tragödie interpretieren? Da die Figur der Elektra der Mittleren zugeordnet werden kann, wird in Kapitel 4.3 die Frage aufgeworfen, wen die Alte repräsentieren könnte. Wäre es möglich, dass Palmetshofer ihr die Rolle der Klytaimestra zugewiesen hat? Im Fazit erfolgt eine Zusammenfassung des bis dahin Erarbeiteten sowie der Versuch einer Einordnung des modernen Dramas im Kontext der "Orestie".
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsklärung Mythos
- Die Orestie
- Autorschaft und zentrale Inhalte
- Die Figur der Elektra
- Aufbau und Struktur
- Ewald Palmetshofers „die unverheiratete“
- Aufbau: ein Vergleich mit der Orestie
- Die Mittlere: Die Figur der Elektra
- Die Alte: Die Figur der Klytaimestra?
- Zusammenfassung der Ergebnisse und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Rezeption des antiken griechischen Dramas „Die Orestie“ in Ewald Palmetshofers Stück „die unverheiratete“. Sie untersucht die beiden Werke hinsichtlich ihrer Struktur, Figuren und zentralen Themen, wobei insbesondere die Figur der Elektra im Fokus steht.
- Mythosrezeption in der Moderne
- Vergleichende Analyse von „Die Orestie“ und „die unverheiratete“
- Die Figur der Elektra als Schlüsselfigur in beiden Dramen
- Die Rolle von Schuld und Rache in beiden Werken
- Die Relevanz antiker Mythen für die zeitgenössische Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert den Begriff des Mythos. Das zweite Kapitel widmet sich der „Orestie“ von Aischylos, beleuchtet die zentralen Inhalte, die Figur der Elektra sowie den Aufbau und die Struktur des Dramas. Kapitel drei untersucht Palmetshofers „die unverheiratete“ im Kontext der „Orestie“, wobei der Fokus auf den Vergleich der Dramenstrukturen und Figuren liegt.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Mythosrezeption, antike griechische Dramen, Ewald Palmetshofer, „Die Orestie“, „die unverheiratete“, Elektra, Schuld, Rache und zeitgenössische Relevanz antiker Mythen.
- Quote paper
- Janina Vogelgesang (Author), 2024, Mythenrezeptionen in Ewald Palmetshofers Stück "die unverheiratete", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1490639