Diese Arbeit untersucht die harmonische Komplexität des zweiten Satzes aus Béla Bartóks Divertimento für Streicher und gibt einen Einblick in seine einzigartige Herangehensweise an die Harmonie. Durch den intensiven Einsatz von Chromatik zählt dieses Werk zu seinen komplexesten Kompositionen und bietet damit eine hervorragende Grundlage für weiterführende Analysen. Die weit verbreitete Meinung, dass Musik des zwanzigsten Jahrhunderts größtenteils nicht funktionsharmonisch analysierbar sei, wird hier infrage gestellt. Es wird vorgeschlagen, die Funktionsharmonik an das jeweilige musikalische Werk anzupassen. Während ein solcher Versuch bei serieller Musik und ihren Vorgängern eher unwahrscheinlich erscheint, könnte er bei tonalen und modalen Kompositionen durchaus lohnenswert sein. Diese Studie bietet einen kurzen Einblick in Bartóks komplexe Harmoniewelt und regt zu weiteren Forschungen über seine Modulationstechniken, Akkordauflösungen und häufig vorkommende Harmoniesequenzen an.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Biographie
- II. Das Axensystem
- Divertimento für Streichorchester, Sz. 113, BB. 118
- I. Hintergründe des Divertimentos
- II. Harmonie- und Musikanalytische Ansätze
- III. Der 2. Satz – Satz- und Formenanalyse
- IV. Grundlagen einer harmonischen Analyse bei Bartók
- V. Harmonische Analyse des 2. Satzes
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert den zweiten Satz von Béla Bartóks „Divertimento für Streicher“ und versucht, die darin angewandte Harmonik anhand des von Bartók entwickelten Axensystems zu erklären. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Funktionsharmonischen Analyse und auf der Darstellung der komplexen Harmoniewelt Bartóks, die sich von der traditionellen Dur-Moll-Tonalität unterscheidet.
- Bartóks Axensystem
- Harmonische Analyse und Funktionsanalyse
- Satz- und Formenanalyse des 2. Satzes
- Modalität und Chromatik in Bartóks Musik
- Verbindung von Tradition und Moderne
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Béla Bartók als Komponisten und seine musikalische Sprache vor, die stark von seiner ungarischen Volksmusik geprägt ist. Des Weiteren wird das Axensystem erklärt, das Bartók für seine Harmonik entwickelte.
Das Kapitel über das Divertimento für Streicher behandelt zunächst die Entstehung und den Hintergrund des Werks. Anschliessend werden die stilistischen Merkmale des Divertimentos, die in der Satz- und Formenanalyse des zweiten Satzes weiter ausgeführt werden, dargestellt.
Die Analyse des zweiten Satzes beleuchtet die musikalischen Elemente des Satzes, wie die Melodie, die Harmonie und die Rhythmen. Sie diskutiert auch die Anwendung der Verbunkos-Musik und die Frage, wie man die ungewöhnlichen Tonleitern und Harmonien des Satzes analysieren kann.
Das Kapitel über die Grundlagen der harmonischen Analyse bei Bartók legt ein System zur Notation der harmonischen Elemente des Axensystems dar. Es werden Symbole und Zeichen eingeführt, die die harmonische Analyse erleichtern sollen.
Die harmonische Analyse des zweiten Satzes greift die verschiedenen Tonartwechsel auf und beschreibt die Entwicklung der Harmonien und der einzelnen Abschnitte des Satzes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Béla Bartók, Harmonische Analyse, Axensystem, Divertimento für Streicher, Modalität, Chromatik, Funktionsanalyse, Verbunkos-Musik, Satz- und Formenanalyse, Pentatonik, Tonartwechsel und die spezifischen harmonischen Besonderheiten des 2. Satzes von Bartóks Divertimento.
- Quote paper
- Matej Hentosz (Author), 2024, Harmonische Komplexität im 2. Satz von Bartóks Divertimento für Streicher. Eine Analyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1489709